Die ewige Frage, wie entferne ich einen Pilz richtig?
Steinpilze, Hexenröhrlinge und Co drehe ich raus und reinige gleich im Wald. Die Stelle wird mit Laub abgedeckt. Andere Pilze wie Pfifferlinge schneide ich ab und reinige grob.
Ich weiß das sich die Gelehrten darüber streiten was richtig ist.
Mich würde interesieren wie ihr damit umgeht.
Drehen oder schneiden ?
- Waldhexe
- Erledigt
Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 6.768 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Trino.
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Ich habe dafür ein Laserskalpell.
Nein, im ernst.
Hast du schon mal mitbekommen daß ein Pilzmycel eingegangen ist oder krank wurde weil jemand unsachgemäß Pilze entnahm ???
Ich nicht.Mach es wie die Natur.
Das Reh beißt den Pilz ab, das Schwein buddelt es auch mal aus, die Maus knabbert nur ein wenig ab und die vergessenen Pilze gammeln und schimmeln vor sich hin. Es macht sicherlich kaum einen Unterschied wie der Fruchtkörper vergeht. Der Pilz ist darauf eingestellt. Auch der Verlust des Fruchtkörpers und möglicher Schaden am Pilz sollten von diesem erwartet werden. Die Evolution könnte den Pilzen das kaum länger hätte lehren können.
Meinst du nicht auch ?Es sollte wirklich egal sein.
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Hallo Waldhexe,
nein, die Gelehrten streiten sich keineswegs, sondern sind sich sehr einig. Über das Thema streiten sich eher die Laien. Dem Pilz ist es egal, ob er geschnitten oder (vorsichtig) herausgedreht wird. Für Steinpilze, Pfifferlinge und Co. kannst Du das also handhaben, wie Du lustig bist.
Sehr wichtig ist allerdings zu Bestimmungszwecken den ganzen Fruchtkörper zu entnehmen - vom Scheitel bis zur Sohle, weil eben auch in vielen Fällen an der Stielbasis wichtige Bestimmungsmerkmale zu finden sind!
Dies sollte man als Speisepilzsammler besonders beherzigen, wenn man im Wald Champignons sammelt, sonst geht man Gefahr dass man an den falschen gerät. Schau Dir mal das angehängte Bild an.Beste Grüße
Harald -
Schön. Da herrscht tatsächlich Konsens.
Interessant ist allerdings, dass einem als Trüffelsucher von vielen Pilzlern -selbst von anerkannten Experten- sehr gern vorgehalten wird, man würde Myzelien zerstören, wenn man mit dem Hund im Wald Löcher buddelt. -
Naja, Löcher buddeln soll man ja auch nicht, das zerstört nämlich Mycelien. Darum ging es aber in der Frage auch nicht.
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Es ging um die richtige Entnahme eines Pilzes und ob man damit dem Pilz schadet.
Und nein, das zerstört keine Mycelien.
Das ist nämlich genau wie beim oberirdischen Pilz ein Fortpflanzungsmechanismus, auf den der Pilz sich eingestellt hat. Er will ja genau das. -
Hallo Harald,
ein schöner vergleich hast du da der tödlich enden könnte, wirklich so gefunden?
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Hallo Harald,ein schöner vergleich hast du da der tödlich enden könnte, wirklich so gefunden?
Nicht ganz, das habe ich schon ein wenig drapiert. Im gleichen Wald wuchsen die zwei aber schon.
Was ist denn was? -
Hallo Harald,ein schöner vergleich hast du da der tödlich enden könnte, wirklich so gefunden?
Nicht ganz, das habe ich schon ein wenig drapiert. Im gleichen Wald wuchsen die zwei aber schon.
Was ist denn was?Das wäre ein schönes eigenes Rätsel geworden.:)
Den linken würde ich nicht essen wollen, den rechten müsste ich mir genauer anschauen.
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Den linken würde ich nicht essen wollen.
Ich auch nicht.
Dann rate ich mal los Links sehe ich eine Amanita verna, rechts ein Agaricus sp. sagen wir mal Agaricus silvicola/essettei.
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Beim linken Pilz mit der Dallerbirne tippe ich auf einen Kegelhütigen Knollenblätterpilz, Amanita virosa. Beim rechten Pilz sehe ich zu wenig. Folgt man der Fragestellung wird es wohl ein essbarer Champignon sein ? Ich weiß nicht so genau.
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Nun, der linke ist einer von denen hier:
Amanita phalloides var. albaDer rechte ist einer der gilbenden Champignons. Die beiden sind in der Tat von oben so gut wie nicht zu unterscheiden und wenn sie noch jung und geschlossen sind, gibt die Lamellenfarbe auch so nicht unbedingt den Hinweis, wenn man nicht genau hinschaut. Als einziges gutes Merkmal bleibt dann eigentlich nur die Knolle.
Also wenn man hier abschneidet und nicht rausdreht, hat man unter Umständen verloren.Beste Grüße
Harald -
Hallo Harald,
in wie weit ist eine Unterscheidung zwischen A. verna und A. phalloides v. alba möglich was für Unterschiede gibt es?
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Amanita verna ist eine mediterrane Art, die im Frühjahr wächst. Mikroskopisch lässt die sich u.a. durch die etwas größeren, elliptischen Sporen von phalloides unterscheiden.
An der einen Fundstelle, an der ich die var. alba in mehreren Jahren gefunden habe, wuchs im selben Areal auch die grüne Form.In der Online-Kartierung gibt es zwar einige Fundmeldungen von verna aus Niedersachsen, ich halte es aber für fraglich, ob die Art außerhalb der warmen Gegenden Süddeutschlands in der Republik gefunden wurde.
Grüße
Harald -
Ah alles klar.