Netzhexe im Garten

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 3.362 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Fungus74.

  • Hallo,


    dieses Exemplar eines Netzstieligen Hexenröhrlings erblickte ich soeben vom Balkon aus in unserem Garten:



    Ist relativ früh im Jahr für "Netzhexen" in dem Garten hier, meistens tauchen die ersten Exemplare erst so gegen Juli oder August auf. Könnte an der feuchtwarmen Witterung der letzten paar Tage liegen.


    Standort: Innenhof/Garten mitten in der Stadt, lockeres kiesiges Erdreich, halbschattig unter einer Ansammlung mannshoher Koniferenbäume. Ab und zu erscheinen einzelne Fruchtkörper dieser Pilzart auch an Standorten in der prallen Sonne hier im Garten. Der Stiel ist leider eher selten verwendbar, hab hier jedenfalls noch kein Exemplar geerntet dessen Stiel nicht deutlich von Maden befallen war.


    Der Hut ist in etwa faustgroß. Habe vor ihn morgen oder übermorgen zu ernten und daraus Schweineschnitzel mit Pilzsauce zu machen. :P Ich hoffe der große dunkle Fleck am Hut deutet nicht auf Schimmelbefall hin.

  • Hallo Fungus,


    wie seit etwa einem Jahr bekannt,
    enthält dieser Pilz
    das Phenol –žInvolutin–œ, über dessen Giftigkeit nichts bekannt ist.


    Will heissen: Es ist nicht genau bekannt, welche (Langzeit)Wirkung
    dieses Phenol auf den menschlichen Körper haben könnte.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Genau, das mit dem Involutin ist noch ziemlich neu.
    Alt dagegen ist das Märchen, daß Netzhexen in Verbindung mit Alkohol giftig wären. Das ist jedenfalls nicht der Fall, sie enthalten kein Coprin.
    Daß es bei Netzhexen zu mehr Unverträglichkeiten als bei anderen Röhrlingen kommt, ist aber auch eine Sache, die man berücksichtigen sollte.
    Ich habe sie auch imemr gerne gegessen und nie Probleme gehabt.
    Im letzten jahr habe ich sie vorläufig vom Speiseplan gestrichen, siehe Involutin. Ob dieses Phenol aber nun auch der Stoff ist, der für die dramatischen Vergiftungen beim Verzehr kalher Kremplinge verantwortlich ist, ist ebenfalls noch nicht geklärt.


    Das nur so nebenbei.
    Wenn du die Pilze bislang problemlos verzehrt hast, Fungus, dann soll dir hier auch nichts ausgeredet oder madig gemacht werden.
    Wenn aber doch irgendwie eine Schüsselnacht wird (was aber unwahrscheinlich ist), soll niemand sagen, wir hätten hier ja nichts gesagt. ;)



    LG, Pablo.

  • also ich hab die Pilze bisher gut vertragen.


    Sie wachsen hier im übrigen auch nicht in so großen Mengen dass ich damit jetzt jede Woche ne große Mahlzeit machen könnte. So im Durchschnitt kommt während der warmen Jahreszeit alle paar Wochen je nach Wetterlage ein Schub von Fruchtkörpern aus dem Boden, und wenn ich dann zwischendurch mal Zeit habe dann verarbeite ich die jeweils brauchbaren Pilze (sind auch nicht immer alle, Stichwort Madenbefall) zu was leckerem.


    Somit dürfte die Menge an Involutin die ich zu mir nehme recht gering sein und wie gesagt liegen längere Zeitabschnitte dazwischen.

  • Mir will ja nicht in den Kopf warum es immer erst wehtun muß bevor man bereitwillig einer Gefahr aus dem Weg zu gehen versucht. Die Fachwelt warnt und man hört einfach drüber weg.


    Ich bekomme da ein Bild vor Augen von einem Raucher der später unter unbeschreiblichen Schmerzen und langem Kampf dem Krebs erliegt.


    Ja, ich weiß, ein gemeiner Vergleich.
    Für gewöhnlich juckt es den Raucher oder den Pilzsammler auch nicht wenn er sowas zu hören bekommt. Evtl. fühlt er sich gar angegriffen und könnte barsch reagieren. Daher halte ich meist meinen Schnabel. Es ist auch gar nicht meine Absicht jemandem zu nahe zu treten. Wir alle machen dummes Zeug. Ich versuche nur manchmal die Augen zu öffnen.


    Und gerade kann ich mal wieder nicht einfach wegsehen. Vielleicht macht es ja irgendwo "Klick" ?!!!

  • ok hab mich schweren Herzens entschieden den Pilz stehenzulassen und mein Schnitzel mit Pilzsauce nur mit den Champignons zu machen die ich gestern abend gekauft hab (weil der eine Hexenröhrling allein vermutlich nicht gereicht hätte für eine ordentliche Portion).


    Also gibts heute Schweineschnitzel mit Champignon-Zwiebel-Sahnesauce... und anstatt des Hexenröhrlings kommt in die Soße ein bisschen rote Paprika als "Volumenersatz" :P