Rotfüße!

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.237 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von MarionS.

  • Hi, @all!


    Im ungemähten Gras der Wiese auf meinem Hof lag irgendwas braunes. Ich sah es beim Gießen der Fensterbänke und dachte nur so nebenbei, das könnte ein vertrocknetes Blatt sein oder irgendsowas... das Ding blieb aber Tage da liegen und wurde zudem auch noch größer.
    Also geh ich hin und schau - und finde die ersten Rotfüße. Die haben sich wohl leicht verirrt, was? Nach meinen Aufzeichnungen waren die in den letzten Jahren noch nie so früh. Und gleich acht Stück, münzgroß bis 5cm. Nur der Überständige hat gut 10cm.



    Einen kleinen Hübschen hab ich schon vor zwei Tagen gepflückt und beschnuppert. Kann das sein, dass die ganz frisch gepflückt einen anderen, angenehmeren Geruch haben als später? Ich hatte so den Eindruck.
    Frisch, mein ich, roch der Kleine leckerer, typisch pilzig, kurz darauf, als er an den Druckstellen verfärbte, bekam er den typischen Rotfuß-Geruch, der mich nicht gerade einlädt, die Dinger zu essen.
    Wenn allerdings im Herbst das Mycel im Korb meiner Linde "seine Tage" hat, in dem es heftig duftet, ist das auch ganz der typische dumpfe RR-Geruch.


    Habt ihr sowas auch schon bemerkt?

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Marion,


    erstmal sind verstecken sich bei den "Rotfüßen" mehrere Arten. Es gibt den eigentlichen Rotfuß chrysenteron, dann den Herbstrotfuß pruinatus, den Blauenden cisalpinus. Weiterhin noch leonides, den ich noch nicht gefunden hab, und dann vielleicht weitere...


    Egal worauf ich hinaus will. Rotfüße esse ich immer nur, wenn sie ganz jung sind. Sobald die älter werden, werden die sehr schnell matschig und schmecken eh nicht mehr.


    Geheimtipp: Von den Rotfüßen soll pruinatus am besten sein, weil sein Fleisch am festesten ist.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass auch der Geruch beim älterwerden sich zunehmend in unangenehm verwandelt.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Oh, dann muss ich mir die Bürschchen da unten aber noch mal genauer vornehmen und eine detailgenauere Bilderserie machen... bislang weiß ich von meinen hier nur, dass sie normalerweise so August-September auftauchen.


    Ich habe vorhin in einem Gulli eine Handvoll Lamellenpilzchen gefunden, die laut meinem Nachbarn letztes Jahr auch im September da waren (da gab es etwa 14 Tage, wo sich wetterbedingt alles auf einmal hat blicken lassen, was ich im Hof sonst so übers Jahr beobachtet hab). Der mehr oder weniger ausgefallene Winter hier scheint doch einige drauszubringen.

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Marion,


    ja mach das ruhig; aber sei bitte so gut und schneide die mal der Länge nach durch und schau mal nach, ob und wie die sich verfärben. Anhand des Schnittbildes sind die Rotfüße einigemaßen gut auseinanderzuhalten.


    Zu den Lamellenpilzen kann ich wenig sagen, ohne die mal gesehen zu haben. Wenn die (nicht übel nehmen) für einen "Laien" gleich aussehen, heißt das noch lange nicht, dass es die gleiche Art ist.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Marion!


    Hübsch, was für Bäume hast du denn im Garten?
    Ist für die Bestimmung zwar eher zweitrangig, aber trotzdem interessant.
    Ich denke nicht, daß es am Ende der Gemeine (Xerocomellus chrysenteron) ist.


    Der Schlüssel gefällt mir übrigens ausgezeichnet, hatte ich ja schon bei den Doppelpilzen bewundert.
    Danke für de Link an dieser Stelle, Jürgen! :thumbup:



    LG, Pablo.

  • Der Hof wird von einer haushohen Birke dominiert, die hier auch Kahle Kremplinge, Ausblassende Birkentäublinge, Stinktäublinge und Birkenpilze füttert. Die Rotfüße besetzen so langsam eine Wiese, auf der 2008 noch hunderte Kremplinge standen. Die tauchen seitdem nur noch vereinzelt am Rande auf.
    Mit Rotfüßen hier vom Hof ist es mir auch gelungen, eine meiner Linden zu impfen.

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz: