Egerling vom Kompost

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.522 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo liebes Forum!


    Ich durfte heute Feststellen das unser Wälder durch die andauernde Trockenheit richtig Pilzleer geworden sind und das sich der überlebende Rest als kleine Starke Kampftruppe es sich auf unserem Komposthaufen gemütlich macht.


    Leider Wollten sie mir nicht den Namen ihrer Einheit veraten, sodass ich zwei kidnappen musste. Vielleicht könnt ihr ja was mit ihnen anfangen.


    Substrat: Komposthaufen
    Hut: Weißlich mit Bräunlichen Schuppen
    Velum: Häutig, teils am Hut Hängend
    Schnitt: Rot anlaufend
    Geruch: angenehm Pilzig
    Geschmack: noch nicht getestet...






    LG


    Enno :sun:

    Liebe Grüße vom Enno  



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    Übers Internet verteile ich KEINE Essensfreigabe! Wer sich unsicher ist sollte einen Pilzsachverständigen aufsuchen!


    Zu meiner Website: Pilze der Lausitz ==)==lamessbar==becher==borste


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    100-20 fürs Adventpilzrätsel = 80

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Enrico!


    Schöne Beschreibung und gut bebildert! :thumbup:


    Das müsste Agaricus pseudovillaticus / vaporarius (Kompostegerling) sein.
    Die Art wird oft mit dem Gegürtelten Egerling (Agaricus subperonatus) synonymisiert, soll sich aber zB nach GPBWs durch schmächtigeren Wuchs und schwächeres und langsameres Röten unterscheiden.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Vielen Dank für deine Rückmeldung! Der könnte passen. :D


    Wenn man halt mal Substrat und Gattung zusammengesetzt hätte, hätte ich den ja ganz leicht finden können :D So bin ich irgendwo bei den Blutegerlingen gelandet...


    LG


    Enrico

    Liebe Grüße vom Enno  



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  • Hallo,


    A. subperonatus kenne ich ein wenig anders (deutlicher schuppig und dunkler, andere Stieloberfläche). Der müsste eine zugespitzte Basis haben. Ich könnte mir hier A. subfloccosus vorstellen (Ist aber noch seltener. ;) Außerdem kenne ich den nicht.). Ist der Hutrand bei jungen Exemplaren eingerollt? A. vaporarius (wenn man trennen will) kenne ich auch nicht, scheint aber auch deutlicher Schuppig zu sein. Vielleicht besitzt A. subperonatus auch eine sehr große Variabilität.


    Viele Grüße
    Toffel

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Schon richtig, Toffel.
    Nur ist die Hutbeschuppuung ja oft ziemlich variabel. Die könnte hier auch einfach noch zusammenhängen, ist also nicht vollständig aufgebrochen.
    Eine Option mit schwach geschupptem Hut wäre natürlich der auch in freier Wildbahn nicht seltene Agaricus bisporus (Zuchtchampi), aber der rötet nicht so stark. Das sollte die Art eigentlich ausschließen.


    Übigens bist du doch schon richtig, Enno:
    Das sind natürlich alles Blutegerlinge. ;)
    Rötende Arten eben. Die man meistens so findet (die ganze schwer zu bestimmende Artengruppe um Agaricus silvaticus und Agaricus langei) treten aber nicht an solchen Standorten auf und sind in einigen Details nochmal anders (dünnerer, unschuüüiger Stiel, deutlcih häutiger, vergänglicher Ring usw.).



    LG, Pablo.

  • Guten Abend!


    Gut, dass mich der Titel angesprochen hat, denn auch bei mir wachsen Kompostegerlinge. Noch sind sie nicht so weit, kommen aber zuverlässig wieder :)


    Hat sie schon jemand gekostet?

  • Hallo zusammen


    Trotz des Standortes scheiden für mich subperonatus, vaporarius, pseudovillaticus aus. Die Arten (wenn man sie denn überhaupt trennen kann) haben einen dicken Ring und ein oder mehrere Gürtel auf dem Stiel, wie Toffel schon schrieb (andere Stieloberfläche). Außerdem läuft das Fleisch nicht so blutrot an wie im Bild 3 sondern eher rotbraun. A. subfloccosus kann es auch nicht sein, da er wie A. bisporus einen nach unten abziehbaren Ring hat.
    Makroskopisch landet man dann bei den Blutchampignons, die wie Pablo schon schrieb nicht an solchen Standorten auftreten. Möglicherweise habe die Pilze ja nicht die entsprechende Literatur gelesen ;-). Ich kann dem Pilz ohne mikroskopische Merkmale leider keinen Namen geben.


    LG Karl

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Karl!


    Die Literatur nicht gelesen -- oder jemand hat halt mal einen Korb voller Fichtennadelstreu auf dem Kompost ausgeschüttet. ;)
    Aber da wundern mich noch mehr Sachen außer dem Standort, weswegen ich mich schlecht mit einer der Arten aus der Ecke um A. silvaticus anfreunden kann. Da ist zB der stark gedrängte Wuchs (habe ich "Waldchampis" noch nicht so machen sehen), zum anderen ist die Stielform komisch (unten wenig knollig, oben nicht verjüngend), und ich glaube, daß da die Hüte auch anders aufschuppen irgendwie.
    Aber auch das alles muss nichts heißen. Wahrscheinlich sind diese Merkmale ohnehin variabel.
    Im Ludwig finden sich aber auch ein paar Tafeln, die in Details gar nicht schlecht zu Enricos Fund passen (dort ist A. subperonatus allerdings wohl eine Sammelart, beinhaltet vaporarius / pseudovillaticus, A. subfloccosus ist eigenständig), insbesondere auch der Ring.
    Was fehlt: Die Gürtelzonen nahe der Stielbasis. Völlig richtig.
    Aber vielleicht hat Enrico uns da noch ein paar Bilder von Stieloberflächen?
    Und ein paar mehr Stielbasen (Knöllchen)? Und noch ein paar Ringbilder?


    So ganz mag ich die A. subperonatus s.l. - Idee noch nicht aufgeben.



    LG, Pablo.