Erstfund Eichhase

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 11.488 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Gerd.

  • Moinsen,


    ich hatte heute das Glück einen Pilz zu finden, von dem ich stark vermute das es ein Eichhase ist.


    Er sieht noch relativ jung aus und ist über 3 Kg schwer ! :)


    Fundort im kalkhaltigen Buchenwald - Geruch angenehm pilzig - der Pilz ist insgesamt erstaunlich stabil und nicht brüchig.



    Hier ein paar Bilder von dem Prachtstück (Sorry das es nur Bilder mit Blitz sind):









    Da es mein Erstfund ist, habe ich spontan keine Idee wie ich ihn zubereiten sollte und wäre daher über ein paar Anregungen dankbar ! ;)

  • 8| Wirklich prachtvoll, so stelle ich mir Eichhasen vor! Wahrscheinlich hätte ich es nicht übers Herz gebracht, ihn mitzunehmen. Aber wo er schonmal da ist: vielleicht die zerteilten Pilz-Röschen mit Mörchen+Zwiebeln anbraten, in Brühe kochen und Sahne oder Schmelzkäse dazu? Als Soße zu Klößen.
    Einen Großteil davon kannst du aber nach dem Putzen bestimmt erstmal einfrieren.

  • Hallo Fusselhirn,


    Glückwunsch zum Erstfund. Dem sind wir noch nicht persönlich begegnet. Das Blitzlicht tut in dem Fall keinen Abbruch, schöner wäre natürlich eine Aufnahme vor Ort gewesen. Auf welchem Substrat wuchs der denn ? Eiche oder Rotbuche sind die häufigsten Substrate.


    Du hättest übrigens auch einen Teil stehen lassen können, sooo häufig kommt der nicht vor. ;)


    Aber nun zu Deiner Frage, ich habe mal die Suchfunktion unseres Forum bemüht und bin auf>> diesem Beitrag<< von Emmess gestoßen.
    Liest sich ganz lecker finde ich.


    Das lass es Dir gut schmecken, habe ich wieder gestrichen, es gibt hier keine Essensfreigabe, aber der Fund ist korrekt bestimmt.
    (Hab zu spät gesehen, dass es eine Anfrage zur Bestimmungshilfe und keine rein kulinarische war, nach eigener sicherer Bestimmung. :))


    Das ist >> Polyporus umbellatus << und trotz Blitz würden die Aufnahmen sogar das Portrait durch den jungen Fruchtkörper bereichern.


    Viele Grüße,
    Markus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    Glückwunsch zum Erstfund. Hast ja wirklich ein besonders schönes Exemplar vor die Linse bekommen. ;)


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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  • Da es mein Erstfund ist, habe ich spontan keine Idee wie ich ihn zubereiten sollte und wäre daher über ein paar Anregungen dankbar ! ;)


    Ahoi, Fusselhirn,


    joh, ein wahres Prachtstück!


    Zur Zubereitung würde ich empfehlen,
    Ihn ohne Zwiebeln o. Ä. kurz anzubruzzeln
    und ihn in Sahne zu reduzieren.


    Magst mal den Fundort eingrenzen?


    LG
    Malone

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    Der frühe Vogel fängt den Wurm. Soll er doch im Dunkeln tappen...ich fange lieber Pilze. Fossas sind auch nur aktiv, wenn es sich lohnt.

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  • Servus !
    Brate ihn mit etwas katenschinken und frischen knobi an, das harmoniert klasse mit dem Eichhasen...


    Lg merlin

    [font="Verdana"]

    Wer aufhört, besser werden zu wollen, hört auf, gut zu sein.

    [/font]

  • Glückwunsch zu Deinem Fund! :P


    Eichhasen kannst Du auch im Dörrapparat trocknen, angesichts der Menge empfiehlt sich das für einen Teil. Es ist ( Mausmann) im Gegensatz zum Klapperschwamm ein recht mild schmeckender Pilz. Sehr gut passt er in ragout fin, statt Kalbfleisch habe ich auch schon Kaninchen (also "Stallhase" ) genommen. Oder sanft in Butter anbraten, nach ausreichender Garzeit mir Creme fraiche ablöschen und frischem Estragon verfeinern, dazu Semmelknödel.
    Ich geh jetzt gleich mal an meiner Eichhasenstelle nachsehen, ob da schon was wächst.



    Grüße



    Feinschmecker

  • Ahoi,


    ich danke euch für die lieben Glückwünsche und Ideen ! :)


    Der Fundort ist im nördlichen Wetteraukreis, genau zwischen Taunus und Vogelsberg.


    Ich habe übrigens nicht komplett alles mitgenommen, da ist immerhin noch ein gut 2 Hände großes Stück im Wald geblieben, das weiter wachsen kann ! ;)


    Dann werde ich mir jetzt mal ein leckeres Mittagessen daraus zaubern - bin schon sehr gespannt !



    MfG
    Fusselhirn


  • Ich habe übrigens nicht komplett alles mitgenommen, da ist immerhin noch ein gut 2 Hände großes Stück im Wald geblieben, das weiter wachsen kann ! ;)


    Ahoi,
    das finde ich hochwohllöblich!:thumbup:


    LG
    Peter

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  • Hallo,


    ich hatte heute das Glück einen Pilz zu finden, von dem ich stark vermute das es ein Eichhase ist.
    ...
    Da es mein Erstfund ist, habe ich spontan keine Idee wie ich ihn zubereiten sollte und wäre daher über ein paar Anregungen dankbar ! ;)


    - "Eichhase" (Polyporus umbelatus) kann ich auch bestätigen.


    - Bei Speisewert (hab diese Art noch nie verspeist) und Zubereitungsmöglichkeiten (mag lieber Fleisch als Pilze) muss ich leider passen.


    ---> Was mich seit mehr als 30 Jahren beschäftigt ist der für mich sehr typische Geruch (nach ...?!), der erstaunlicherweise in keinem Pilzbuch erwähnt wird.


    Frage:


    (1) Kannst du etwas über den Geruch deines Fundes sagen?


    (2) Kannst du etwas zum Substrat sagen. Sollte einfach sein, da es sich um einen "wurzelbürtigen" Holzzersetzer handelt.



    Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd,


    der Geruch war tatsächlich etwas verwirrend für mich - als ich ihn frisch "geerntet" hatte roch er dezent, aber angenehm pilzig.
    Zur Zubereitung bzw. um den Rest zum Trocknen vorzubereiten, dazu kam ich leider erst am nächsten Tag und da roch er zu meiner Überraschung untypisch für einen Pilz - ich würde es als "gärig" bezeichnen und hatte schon die Befürchtung das mein Pilz über Nacht schlecht geworden ist, was sich aber nicht bestätigte. Nach Schokolade roch er für mich zumindest überhaupt nicht.


    Das Substrat müsste Buche sein - am Fundort stehen im Umkreis von mindestens 50 Metern nur ca 50-jährige Buchen und/oder Hainbuchen.



    MfG
    Das Fusselhirn

  • Danke Fusselhirn für deine Rückmeldung.


    Zitat von Fusselhirn


    der Geruch war tatsächlich etwas verwirrend für mich - als ich ihn frisch "geerntet" hatte roch er dezent, aber angenehm pilzig.
    Zur Zubereitung bzw. um den Rest zum Trocknen vorzubereiten, dazu kam ich leider erst am nächsten Tag und da roch er zu meiner Überraschung untypisch für einen Pilz - ich würde es als "gärig" bezeichnen und hatte schon die Befürchtung das mein Pilz über Nacht schlecht geworden ist, was sich aber nicht bestätigte. Nach Schokolade roch er für mich zumindest überhaupt nicht.


    - Ich bin überrascht, dass du beim Geruch "Schokolade" erwähnst, obwohl ich nix über mein Geruchsempfinden geäußert habe.


    ---> Interessant: Für mich riecht (seit ca. 35 Jahren) diese Pilzart immer eindeutig nach Kakao, ein Bestandteil von Schokolade.


    ---> Und wenn diese Pilzart an unserem monatlichen Stammtisch auftaucht, wurde mir bisher (nach "vorhergehendem Achselzucken") der Kakao-Geruch bestätigt.


    Zitat von Fusselhirn


    Das Substrat müsste Buche sein - am Fundort stehen im Umkreis von mindestens 50 Metern nur ca 50-jährige Buchen und/oder Hainbuchen.


    - Perfekt: Denn diese Art habe ich bisher auch nur "wurzelbürtig" an "Eiche" und "Buche" gefunden und kann mich bei dem Hauptsubstrat leider nicht festlegen.


    Grüße
    Gerd

  • ---> Interessant: Für mich riecht (seit ca. 35 Jahren) diese Pilzart immer eindeutig nach Kakao, ein Bestandteil von Schokolade.



    - Perfekt: Denn diese Art habe ich bisher auch nur "wurzelbürtig" an "Eiche" und "Buche" gefunden und kann mich bei dem Hauptsubstrat leider nicht festlegen.


    Hallo Gerd,


    der Schokoladengeruch ist interessant, der war mir bislang nicht aufgefallen aber da werde ich mal drauf achten.


    Was muss ich mir unter "wurzelbürtig" vorstellen? Eichhasen wachsen doch aus einem Sklerotium. Seit dem ich mal einen von Wildschweinen aufgewühlten Eichhasen fand, weiss ich auch, dass das stimmt.

  • Hallo Lebrac,


    Zitat von Lebrac
    Zitat von Gerd


    ---> Interessant: Für mich riecht (seit ca. 35 Jahren) diese Pilzart immer eindeutig nach Kakao, ein Bestandteil von Schokolade.


    - Perfekt: Denn diese Art habe ich bisher auch nur "wurzelbürtig" an "Eiche" und "Buche" gefunden und kann mich bei dem Hauptsubstrat leider nicht festlegen.


    der Schokoladengeruch ist interessant, der war mir bislang nicht aufgefallen aber da werde ich mal drauf achten.


    - Ich sprach von "Kakao" und nicht von "Schokolade", die für mich meist anders riecht.


    Zitat von Lebrac


    Was muss ich mir unter "wurzelbürtig" vorstellen? Eichhasen wachsen doch aus einem Sklerotium. Seit dem ich mal einen von Wildschweinen aufgewühlten Eichhasen fand, weiss ich auch, dass das stimmt.


    - Mit diesem Kommentar habe ich ein Problem:


    (1) Ich kenne keine Quelle, in der dieser Art eine Sklerotien-Bildung bescheinigt wird.
    ---> Und wenn doch (vergleiche "Polyporus tuberaster", auch eine Holz abbauende Art), würde mich das auch nicht beeindrucken.


    (2) Unter "wurzelbürtig" versteht man, dass diese Pilzart Wurzeln bis hin zum Stamm besiedeln/abbauen.


    (3) Vergiss es: Was du zeigst hat m.E. nix mit einem Eichhasen
    zu tun.


    Grüße
    Gerd

  • Wenn der Eichhase hauptsächlich auf Buchen und Rotbuchen wächst, warum dann der Name? Sollte doch dann eher Buchhase heißen? :/


    Schöner Fund. Hab ihn letztes Jahr auch gefunden, allerdings damals ohne zu wissen, dass ich ihn hätte essen können! Also blieb er stehen


  • Hallo Gerd,


    das Sklerotium des Eichhasen ist nicht so beeindruckend wie das des Sklerotienporlings, das ich leider nur von Fotos kenne.
    Vielleicht beeindruckt Dich mein Angebot: 20 Chips auf das Vorhandenseins eines Sklerotiums beim Eichhasen.
    [hr]
    ...ach so.
    Die 20 Chips beziehen sich selbstverständlich auf "das, was ich da zeige".
    Ich habe das abgebildete Eichhasensklerotium noch.

  • Interessant das mit dem Geruchsempfinden..
    ich hatte das Glück vor 2 Tagen 3 Eichhasen zu finden..ich finde er hat durchaus einen kräftigen Geruch..ich empfand ihn als sehr angenehm pilzig...irgendwo zwischen ein wenig nach Wiesenchampigons (aber kräftiger) und leicht würzig..habe von Zeit zu Zeit immer mal wieder an ihm gerochen und beim ersten Atemzug fand ich auch das ein Hauch von Anis im Spiel ist..
    Das Substrat ist bei mir eindeutig Rotbuche..

  • Moin Gerd (Lebrac),


    Du hast Recht mit dem was Du schreibst und mit dem, was Du zeigst!
    Eichhasen entspringen einem Sklerotium und das sieht aus, wie das
    auf Deinem Foto :thumbup:
    Da hättest Du ruhig noch ein paar mehr Chips drauf setzen können :D


    LG


    Sabine & Holger

  • Hallo Gerd,


    Zitat

    (1) Ich kenne keine Quelle, in der dieser Art eine Sklerotien-Bildung bescheinigt wird.
    ---> Und wenn doch (vergleiche "Polyporus tuberaster", auch eine Holz abbauende Art), würde mich das auch nicht beeindrucken.


    nur mal auf die Schnelle eine Quelle herausgesucht.


    Die Großpilze Baden-Württembergs Band 1.


    "Morphologie: Sammel-Basidiocarpien 20-40 cm groß und teils mehrere
    Kilogramm schwer, bestehend aus zahlreichen (bis zu mehreren hundert)
    kreisförmigen pileaten, gestielten Einzel-Basidiocarpien, die an der Basis
    einem gemeinsamen Strunk entspringen, der wiederum seinen Ursprung
    in einem dicht unter der Erdoberfläche sitzenden, schwarz-braunen
    Sklerotium hat."


    Nachzulesen auf Seite 616.


    Auch im Internet findet man diverse, durchaus seriöse Quellen, die das
    so oder ähnlich bestätigen.


    Beste Grüße von


    Sabine & Holger

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Leute!


    Jahn, Pilze an Bäumen, S.192:

    Zitat


    Gräbt man die Erde unter den Fruchtkörpern vorsichtig auf, findet man in geringer Tiefe das Sklerotium, aus dem sie entspringen (Abb. 156). Es ist ein ausdauerndes, unregelmäßig knollig verzweigtes Gebilde, außen mit dünner, braunschwarzer Rinde bedeckt, innen korkig zäh, weißlich,
    (...)


    Und weil ich da sowieso gerade drin rumschlüssele;
    Bernicchia, Fungi Europaei - Polyporaceae s.l., S. 473:

    Zitat


    E presente uno sclerotio ipogeo che sembra avere proprieta therapeutiche.


    Frei übersetzt: Er zeigt ein unterirdisches Sklerotium, welches auch therapeutische Eigenschaften haben soll.


    Bilder von einem eigenen Fund des Sklerotiums finden sich >hier<.



    LG, Pablo.