Inocybe calospora = Schönsporiger Risspilz

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 3.584 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tuppie.

  • Inocybe calospora Quélet
    Schönsporiger Risspilz

    Synonyme (aus Species Fungorum):
    Inocybella calospora (Quél.) Zerova
    Astrosporina calospora (Quél.) E. Horak
    Inocybe calospora Quél. f. calospora
    Inocybe calospora Quél. var. calospora
    Inocybe gaillardii Gillet
    Astrosporina gaillardii (Gillet) Rea
    Inocybe calospora var. gaillardii (Gillet) R. Heim
    Inocybe calospora f. minor Kobayasi
    Inocybe calospora f. pectinata Guinb.
    Inocybe calospora var. odorata Gminder


    Fungi --> Basidiomycota --> Agaricomycotina --> Agaricomycetes --> Agaricomycetidae --> Agaricales --> Cortinariaceae --> Inocybe --> I. calospora


    Hut: Unter 3cm Durchmesser, braun bis braunrot (bei meiner Kollektion kaum Rottöne vorhanden), zum Rand hin faserig, in der Mitte in Schüppchen aufbrechend; Auch jung kein Velum vorhanden.


    Stiel: Braun, oft auch mit rötlichem Ton, auf ganzer Länge bereift, also mit Kaulozystiden; Stielbasis leicht verdickt, aber nicht deutlich knollig und nicht gerandet knollig.


    Fleisch: hell, weißlich, keine Verfärbung im Schnitt


    Geruch: schwach spermatisch


    Vorkommen: Meine Kollektion stammt aus einem überwiegenden Buchenwald auf Basalt, an der Funstelle waren Buchen und Fichten vorhanden. Laut GPBW wächst er hauptsächlich bei Schwarzerle (Alnus glutinosa) und, wie hier, bei Buchen (Fagus sylvatica).


    Sporen: braun, rundlich, mit deutlichen, ausgezogenen Stacheln. Größe (mit Stacheln): 9-14 µm, Stacheln bis über 3 µm lang;


    Basidien: 4-sporig, grob 25-35 x 9-12 µm, Länge ohne Sterigmen gemessen.


    Cheilozystiden: Recht zahreich, ca. 30-55 x 10-14 µm, oft beschopft, mit mittlerer Wandstärke bis 3 µm, in KOH nur schwach reagierend.


    Pleurozystiden: Wie die Cheilozystiden, ebenfalls recht zahlreich.


    Verwechslung: Makroskopisch nicht zu bestimmen, aber anhand der auffälligen Sporen unter dem Mikroskop (zumindest in Mitteleuropa) sofort klar.


    Bilder:



    Oben links: Sporen in KOH, rechts Basidien in KOH
    Unten links: Pleurozystiden in Wasser, rechts: Cheilozystiden in KOH


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Matthias!


    Bin natürlich erst mal neidisch wegen deiner schönen Mikros. Sind die Bilder (1+2) gestackt?


    Erstaunlich finde ich, dass ausgerechnet die Bilder in Wasser blassere Sporen zeigen als die Bilder in KOH. Dort sind die nämlich viel farbenfreudiger mit kräftigeren Gelbanteilen. Hätte ich nicht gedacht, dass das so rum funktioniert.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Nanzen 2024

    Link: Einladung APR 2024

  • Hallo Ingo,


    gestackt ist gar nichts, das wäre so freihändig mit der Kamera am Okular auch nicht leicht.


    Bei den Dunkelsporern, besonders Inocybe und Cortinarius lohnt es sich meiner Erfahrung nach immer, die Sporen in KOH abzufotografieren, da sind die Warzen/Stacheln einfach klarer sowie die Farbe etwas dunkler und damit besser vom Hintergrund abgesetzt. Bei der Inocybe calospora war's besonders krass, da hab ich in Wasser kaum was Vernünftiges hingebracht. Da sieht alles irgendwie verworren und undeutlich aus.
    Natürlich sind alle Bilder mit Tonwertkorrektur und Nachschärfen dann noch etwas intensiver, als man es direkt durchs Okular sieht.
    Bei anderen Gattungen, z.B Conocybe, sind die Sporen in Wasser richtig goldgelb auf den Bildern, während sie in KOH dann auch dunkler bräunlich werden, da ist's dann Geschmackssache.
    Bei Hellsporern mit Stacheln, z.B. Laccaria oder Hygroaster, bringt KOH dann wieder keine wirklichen Vorteile, da mach ich's mit ner Mischung aus Kongorot und Wasser.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Matthias,


    Danke für ´s Portrait, wow - die Sporen, tolle Aufnahmen - einfach schön.
    Ich muss wohl doch endlich mal ein Sparschwein aufstellen für die Anschaffung eines Mikros.....


    LG


    Andreas


    PS.: (Ahnungslos + wissbegierig) Was bedeutet "gestackt"?