Perlen und Säue

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.583 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Liebe Pilzfreunde,


    hier in Ostwestfalen scheint es jetzt loszugehen mit Perlpilzen und ihren Verwechslungspartnern. Eins vorneweg: In der Vergangenheit hatte ich immer recht eindeutige Funde von Perlpilzen, mit Fleischtönen im Hut und Rottönen an Stiel und Fraßstellen. Heute fiel es mir etwas schwerer... für eine Bestätigung der Überlegungen wäre ich dankbar.


    Ich stelle drei Fundstellen vor (alle in Fichtenwald). Die Pilze hatten jeweils keine Volva, weiter einen oberseitig gerieften Ring (wodurch der Pantherpilz schon mal wegfällt) und waren aus verschiedenen Gründen (zB keine gelbe Linie unter der Huthaut) auch keine braunen Varianten von Fliegenpilzen.


    Übrig blieb m.E. die Entscheidung zwischen Perlpilzen und grauen Wulstlingen.


    Erste Fundstelle:


    Die Pilze hatten einen ockerfarbenen Hut ohne jegliche Rottöne, waren von Geruch neutral (allerdings zerrieb ich das Fleisch nicht), hatten eher bräunliche als rote Madengänge und die Riefung auf der Oberseite des Rings lief weiter bis zu den Lamellen (wobei letzteres allerdings auch beim Perlpilz möglich ist). Ich vermute, das waren graue Wulstlinge (edit: in der Diskussion werden andere Ansichten vertreten):


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    Zweite Fundstelle: Hier gab es keinerlei Rottöne, die Riefung des Rings lief wieder bis zum Hut und beim Zerreiben von Lamellen und Hutfleisch war ein deutlicher Rettichgeruch wahrnehmbar. Also wohl graue Wulstlinge:


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    Die dritte und letzte Fundstelle. Hier war lediglich der Ring gerieft, Fraßstellen und Madengänge rötlich, der Geruch auch nach Reiben unauffällig, und auch die Hutfarbe enthielt wenigstens einen Hauch Rot: Ein Perlpilz.


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    Bei jeder der Fundstellen fand ich die eher ockerfarbene Hutfarbe merkwürdig.


    Kommentare oder Korrekturen sind willkommen.


    Viele Grüße, Birki

    Ich bin kein Experte und gebe nur Denkanstöße, keine Bestimmungen

    Einmal editiert, zuletzt von Birki ()

  • Hallo Birki...


    Habe gestern auch die ersten Perlen der Saison gefunden...Ebenfalls mit gold-ocker Farbton in der Huthaut, anstatt rötlichen Tönen. Die geriefte Manschette war aber an beiden Fundstellen deutlich zu erkennen. Wie es zu den ocker Tönen der Huthaut kommt weiß ich auch noch nicht.

  • Hallo Ralf: Danke!
    Und Schwammolo: Ebenfalls danke für den Hinweis. Vom gelbberingten Perlpilz hatte ich früher nie gehört, begegnete ihm erstmals heute Nacht bei den Pilzportraits. Das könnte passen.
    Viele Grüße, Birki

    Ich bin kein Experte und gebe nur Denkanstöße, keine Bestimmungen

    Einmal editiert, zuletzt von Birki ()

  • Hallo Birki!


    Ich halte die ersten nicht für die gelbberingte Form vom Perlpilz, denn die ist eigentlich grazil und nicht so stämmig.


    Ich meine, die etwas ungewöhnliche Ockerfarbe des Perlpilzes kommt von der Hitze und direkter Sonneneinstrahlung.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: Auflösung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024

  • Hallo Birki,


    da schliesse ich mich Ingo an für mich sind das auf den ersten Bild ganz normalen Perl Pilze und ich finde die Färbung auch nicht zu sehr ungewöhnlich für Amanita rubescens hatte schon öfter so gehabt, wenn ich mir die Bilder anschaue sehe ich beispielweise auf den zweiten Bild, beim jungeren Pilz auf dem Hut ein Hauch Rot.

    Gruß Mario
    Ein Gruß aus den Bergischen Land


    Pilzchips 40 / 13 PC fürs APR.


    Bei Geschmackprobe bitte nicht runter schlucken.

  • Bei Nr. 1 könnte man noch mit Amanita franchetii vergleichen, nur damit man nichts übersieht. A. franchetii sieht dem Perlpilz ähnlich und hat auffallend gelbliches Hut- und Stielvelum.


    Wahrscheinlich wird dies schon ein Perlpilz sein, aber wie farbecht die Fotos letztlich sind, kann ich nicht sagen.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Lieber Stephan,


    ja, den rauen Wulstling muss man auch in Betracht ziehen. Ich bin beim ersten der Funde noch in keiner Richtung vollkommen überzeugt.


    Mittlerweile fand ich übrigens in einem anderen Fichten(misch)wald zahlreiche Stellen mit typischeren Perlpilzen, wie diesem hier:



    So eindeutig sollen sie bitte aussehen (und zusätzlich madenfrei sein), wenn sie bei mir in die Pfanne wollen.


    Viele Grüße, Birki

    Ich bin kein Experte und gebe nur Denkanstöße, keine Bestimmungen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Birki!


    Den Grauen Wulstling (Amanita excelsa) habe ich noch nie mit irgendwelchen Gelbtönen gefunden. Ich würde fast behaupten, die Farbe kann der nicht.
    Über Bilder ist das allerdings schwer zu beurteilen, ob das gelb nicht eher ein blasses grauocker ist. Genauso wie die Madengänge, ob die nun nur braun, graubraun oder doch rotbraun oder fleischbräunlich sind. Das musst du selbst beurteilen.
    Kleiner Tip noch am Rande: Ich hatte auch schon Graue in der Hand, die nach "nichts" gerochen haben. gerade bei Trockenheit. Allerdings waren das ausnahmslos "Eingesenkte Wulstlinge" (Amanita excelsa var. excelsa), die var. spissa (der "Normale" Graue) riecht eigentlich immer recht deutlich.


    Bei deinem kleineren Fruchtkörper auf dem zweiten Bild hätte ich eigentlich zuerst an Amanita gemmata (Narzißgelber Wulstling) gedacht, wenn der andere nicht daneben gestanden hätte...



    LG, Pablo.