Unbekannter Träuschling

Es gibt 14 Antworten in diesem Thema, welches 3.288 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Birki.

  • Liebe Pilzfreunde,


    auf einem feuchten Grasstreifen in einem Fichten(misch)wald fand ich den folgenden Pilz (vereinzelt, zu zweien) mit c.a. 4 cm Hutdurchmesser.


    Auf den ersten Blick hielt ich ihn für einen voreilenden Ackerling, musste dann aber spätestens beim Betrachten des schwarzvioletten Sporenpulvers diese Vermutung revidieren. Es könnte ein Träuschling sein... In Betracht kommen u.a.:


    * schuppiger Träuschling (Stropharia squamosa). Die Lamellen des Fundes sind gescheckt/marmoriert, was zu dieser Art passt.


    * purpurgrauer Träuschling (S. inuncta). Hierzu passt der mit Velumresten behangene Hutrand.


    Eventuell auch:


    * hyalinweißer Träuschling (S. albonitens).


    Vielen Dank für Hinweise zur Bestimmung, Birki


    Hier Bilder (zum Vergrößern 2x anklicken):


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    Ich bin kein Experte und gebe nur Denkanstöße, keine Bestimmungen

    Einmal editiert, zuletzt von Birki ()

  • Hallo Birki


    S. squamosa hat einen relativ tief sitzenden Ring und der Stiel ist darunter deutlicher schuppig.


    S. inuncta gefällt mir von der Farbe überhaupt nicht, wie ja auch der deutsche Name schon sagt.


    S. albonitens ist zumindest jung schneeweiß.


    Leider kann ich Dir keinen Namen nennen. Ohne Mikroskopie sind auch noch andere Gattungen aus dem Komplex um die Strophariacea möglich.


    LG Karl

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Leute!


    Leratiomyces percevalii ist eine schöne Idee.
    Die Art kenne ich allerdings nicht.
    Wenn bei Birkis Pilz diese fusselige Ringzone nicht wäre, hätte ich aber eiskalt auf Hypholoma capnoides (Rauchblättriger Schwefelkopf) getippt. ;)



    LG, pablo.

  • Hallo Birki,
    ist natürlich schwer mit nur einem Fruchtkörper.
    Ich sehe da ev. weißflockige Lamellenschneiden.
    Deshalb mein Tipp: S. semiglobata

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Karl - Heinz!


    Der Halbkugelige Träuschling ist eine dünnstielige Art mit sehr vergänglichem Ring und tatsächlich auch im Alter noch "halbkugeligem" Hut. Der kommt auch gerne auf Dung vor, hier mal auf Esel:

    Mein Bild darfst du übrigens gerne bemängeln. Von der Qualität deiner Aufnahmen ist es Welten entfernt. ;)
    Aber ich denke, der Unterschied ist erkennbar.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,
    ja ich bin davon ausgegangen, dass die älteren Fruchtkörper nicht mehr den halbkugeligen Habitus aufweisen.


    Was sollte ich an deinem Bild bemängeln...ich erkenne doch sogar den Esel mit den grauen Haaren;)

  • Vielen Dank Euch allen, jetzt werd ich mal recherchieren nach den Dingen, die Ihr geschrieben habt!


    > Wenn bei Birkis Pilz diese fusselige Ringzone nicht wäre, hätte ich aber eiskalt auf
    > Hypholoma capnoides (Rauchblättriger Schwefelkopf) getippt.


    Das wäre ja etwas peinlich, wenn ich wegen dem so ein Aufhebens gemacht hätte...
    Jedenfalls hatte ich wegen der Ringzone nicht in diese Richtung gedacht.
    Kann er denn auch mal einen deutlichen Ring haben?


    Viele Grüße, Birki

    Ich bin kein Experte und gebe nur Denkanstöße, keine Bestimmungen

  • Nein, kann er nicht, deshalb war Pablos Bemerkung mit dem Schwefelkopf (sorry, Pablo!) nicht besonders zielführend. Bevor jetzt ganz viele Arten aus den unterschiedlichen Gattungen ins Spiel gebracht werden: allein vom Aussehen und der Sporenpulverfarbe her (sorry, das ist gemäß dem Foto nicht schwarzviolett, sondern grau) kann man mMn Agrocybe praecox keinesfalls ausschließen. Dazu bräuchte es eine Huthautmikroskopie (A. praecox z. B. hätte in der Huthaut aufgerichtete, keulen- bis glühbirnenförmige Endzellen) oder auf die Schnelle vielleicht auch eine Geruchsangabe (kakaoartig bis mehlig-ranzig für A. praecox, pilzig für Träuschlinge usw...). Fragen wir mal so: wie roch er denn?

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Oehrling


    Das ohne Mikroskopie auch andere Gattungen der Strophariaceae in Frage kommen (dazu gehört auch Agrocybe) hatte ich ja schon geschrieben. Ein Sporenabwurf auf dem Monitor kann je nach Einstellung natürlich unterschiedlich wirken. Bei mir kommt die Farbe eher schwarzviolett rüber. Klarheit gibt aber die Oberseite des Rings, auf der sich Sporenpulver angesammelt hat, weshalb die Gattung Agrocybe wohl ausscheidet.


    LG Karl

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen!


    Ich bin mir ja gar nicht so sicher, ob nicht Schwefelköpfe auch mal eine solche Ringzone haben können. Denn das hier sieht keineswegs nach einem häutigen Rung aus, sondern eher wie diese wattige Schuppen - Ringzone, wie man sie zB oft bei Stropharia caerulea sieht.
    Zumindest bei H. fasciculare und H. sublateritium ist sowas ja wenigstens in Ansätzen zu beobachten. Allerdings habe ich das auch bei den Arten noch nie so intensiv gesehen, wie auf dem Bild von Birki.
    Um jetzt noch mal unzielführend zu werden ( ;) :(
    Nur halte ich meine Erfahrungswerte da nicht für representativ.
    Lieber hätte ich nämlich Pholiota (spumosa oder alnicola oder...) ins Spiel gebracht, aber da scheitere ich eben am Problem der Sporenpulverfarbe: Violettöne bringe ich mit Hypholoma ja noch einnigermaßen unter einen Hut, aber mit Pholiota eben nicht. X/


    Jedenfalls gefällt mir der Pilz.
    Schwieriges Ding.



    LG, Pablo.

  • Hallo allerseits,


    der Pilz hatte keinen ausgeprägten Geruch - schwach angenehm pilzig.


    Wenn man zum Vergrößern zweimal anklickt, sieht man mE sehr gut, dass das Sporenpulver violett ist.


    Das Sporenpulver meiner früheren Funde an voreilenden Ackerlingen sah deutlich anders aus (eher rostbraun; in der Literatur ist auch von graubraun die Rede):


    http://www.pilzforum.eu/board/…-ein-unbekanntes-regiment


    Viele Grüße, Birki

    Ich bin kein Experte und gebe nur Denkanstöße, keine Bestimmungen

    Einmal editiert, zuletzt von Birki ()