Ferrara - und nicht Ferrari oder Ferrero!

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  • Bordeaux


    Warum es diese ist, von all den Städten
    die ich auch sah, ich weiss es nicht. Sie ist
    mir nah, wenn was von Süden spricht. Dann fließt
    Erinnerung und legt mich stumm in Ketten.


    Es webte lind der Abend um Altanen,
    das Pflaster trank die letzte Tageshitze.
    Leis knisternd sank der Tag in jede Ritze
    und Schatten schwebte unter den Platanen.


    Da atmete aus abgewetztem Stein,
    aus den polierten Gassen, sich die Stadt
    an ihren eigenen Gerüchen satt.
    Es roch nach Knoblauch, Staub, Urin und Wein.


    Wir waren jung, ein wenig auch verliebt.
    Ich ging an deiner Seite, doch allein
    und sog berauscht die Stunde in mich ein,
    die sich erinnernd noch nach Jahren gibt.


    Mein Süden und die Stadt von einst entfloh,
    auch du bist, wie ein heißer Tag, gegangen.
    Doch manchmal nimmt ein Duft mich ganz gefangen,
    dann denke ich an Dich und an Bordeaux.




    Lieber Nobi,



    endlich komme ich dazu, dir etwas zu deinem wunderschönen Reisebericht zu schreiben, der mich an so Vieles erinnert, an Zikaden, Geckos und Eidechsen und vor allem, an den Duft der alten Städte des Südens.


    Ferrara kenne ich nicht, andere Städte der Gegend schon, so etwa Ravenna, Florenz und ganz besonders Bologna.
    Doch meine ich, dass der Duft der südlichen Städte, so stark und unvermittelt, wie ich ihn in der Erinnerung habe, nachlässt.
    Was wohl daran liegt, dass alles globalisiert und gleich gemacht wird, dass Alte und Typische wird fortgeschafft, anstelle kleiner Kramladen, Sattlereien, Schumacher und Geschäftchen, in denen nichts als Jutesäcke voller Hülsenfrüchte standen, gibt es nun Shopping-mall mit Burger King.
    Im Süden, im Norden, im Osten und im Westen, es ist alles gleich, genau so, wie in allen anderen Städten, die man einst kennen lernte und die ihr Gesicht verloren.


    Dennoch. Dein Bericht lässt noch einmal Erinnerungen aufblitzen, und dafür danke ich Dir.
    Was Ihr alles unternommen habt! So soll Urlaub sein! Nicht in Rimini die Zeit im Sand vergraben, sondern so viele Facetten kennenlernen, wie möglich.


    Herzlichen Dank für Deinen schönen Beitrag, so reich und wundervoll bebildert ...



    Liebe Grüße,


    Uli


    und ebensolche von Isa.