Mal SENF (Heilmittel) dazugeben ( Suchtgefahr)

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 2.242 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von bauernhelmi (†).

  • Hallo zusammen,


    einige hier wissen ja dass ich geborener Oberbayer bin, also südlich des "Weisswurstäquators" (Donau) aufgewachsen bin.
    Dort ist ein gelegentliches Weisswurstfrühstück Tradition und dazu kommen knusprige Brezen und natürlich ein süsser Hausmachersenf.


    Es ist nicht leicht, an richtig gute, ordentliche Weisswürste zu kommen,
    drum geniesse ich auch deswegen die wenigen Aufenthalte in der früheren Heimat.


    Vor gut 15 Jahren war ich mal in Niederbayern und in einer Metzgerei hatten die selbstgemachten Senf, der war gut und man hat mir das Rezept verraten.
    Ich hab es dann auch mal selbst probiert und mir in der Apotheke die Senfmehle besorgt, das Ergebniss war ansprechend, aber es macht halt auch viel Arbeit. Drum hab ich mich mit der üblichen Ware begnügt bis vor paar Tagen Antje mit einem SÜSSEN-SENF daherkam.



    Kleines Gläschen, auf den ersten Blick: teuer


    Wir waren in Südost-Oberbayern, hatten klasse Weisswürste und dann haben wir das Gläschen geöffnet: :P Hammer Geruchsaroma, Geschmack unübertrefflich und man brauch ganz wenig davon, vllt. 1/5 von dem was ich sonst verwendet habe.


    Problem: Ja das Zeug macht süchtig, sogar im Salatdressing werden Aromen gezaubert. Und manchmal nasch ich den "einfach so"


    Wie der Senf gemacht wird und interessante Infos zu Senf:


    Kleines Video


    Viel Spass, mir läuft grad wieder das Wasser im Mund zusammen :plate:

  • Heilmittel, ja.
    Vor etlichen Jahren hat meine Mom mir bei einer heftigen Mandelentzündung mal Senfumschläge gemacht, und zwar mir Extrascharfem Senf. Auf den fahr ich sether auch zum essen ab.
    In späteren Jahren habe ich mir dann mal eine Nervenentzündung im Rücken geholt und ich hab die Salbe nicht vertragen, die hat eklig gebrannt (ich kann auch keine ABC-Pflaster ab). Der Senf verursachte dagegen ein schönes, feines Brennen und war *der* Bringer.

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

  • Na denn Tuppie,
    Deine Rezepte sind hier bestimmt (nicht nur von mir) gerne gesehen.


    Mir ist beim Weber z.b. aufgefallen, dass da die ätherischen Öle des Senfkornes starken Anteil haben.
    Bei Senfmehl ( trocken ) aus der Apotheke ist bestimmt der Löwenanteil schon verschwunden. Den Senf, den ich selbst mal gemacht habe, der war schon lecker aber kommt niemals an diese Qualität und Intensität heran.

  • Och, das wär ja mal ne Idee, Senf selber machen :)
    Muß man für die Körner wirklich in die Apotheke? Ich könnte mir vorstellen, dass es im Biomarkt oder Drogerie auch welche gibt.
    Mit meinem Nahrungsreplikator ist der Aufwand ja auch erträglich, z.B.:


    Orangensenf oder
    Erdbeersenf


    Wenn ich das richtig verstanden habe (nur durchgezappt), hat Herr Weber aber nicht gleich fein gemahlen, sondern erst mit Schrot eine Maische ziehen lassen und diese dann zermahlen. Alles ohne kochen??
    Ich glaube, ich probiere es mal mit Orangen, Zucker und getrocknetem Steinpilz :P Aber mit Kochen, vielleicht auch erst Schrot und am nächsten Tag die Pampe voll-Power mixen.
    Irgendwie wird's schon schmecken (Grundstock Salatsoße oder so), auch wenn Herr Weber die Nase rümpfen würde :D

  • Hallo Verena!
    Ja, so hat er das gemacht,der Herr Weber. Damit umgeht er, außer dass das die richtige Methode ist (für mich zu hause zu aufwändig), dass die Körner beim Mahlen zu heiß werden und dann nicht nur ätherische Öle verlieren sondern auch noch bitter werden können.
    Bitte NICHT kochen. Senf wird kalt verarbeitet und muss einen Tag stehen, mit Luftkontakt bevor Du ihnabfüllst, damit er fermentieren kann. Sonst bekommt er nicht das typische Senfaroma.
    Wenn Du Zutaten untermischen möchtest, die gekocht werden müssen, koch sie bitte vorher und gib sie dann dem Senfbrei zu.[hr]
    Selbst Senf mahlen ist - wie gesagt - schwierig, ohne die Körner zu stark zu erhitzen. Da brauchts schon bestimmte Mühlen für. Also nicht in der Moulinette o. Ä. Gerät bei voller Pulle durchmixen!
    Ach ja, Senfschrot, Senfmehl und Senfkörner kann man gut im Internet bestellen. Auch in Bioqualität.

  • Danke Tuppie,
    dann hab ich schon eine Idde, wie ich's angehen werde! Erst Körner schroten (nur so 5 s), dann separat die Orangen-Pilz-Essig-Zuckerpampe kochen, abgekühlt mit dem Schrot vermengt fermentieren lassen. Am Ende alles ganz fein mixen!
    Dann ist Senf wahrscheinlich von Natur aus haltbar (die scharfen Öle und das Essig?), so dass man aufs Kochen verzichten kann.
    Bin gespannt :thumbup:

  • Vergiss nicht, dass auch Zucker (oder Honig) und Salz dazu kommen, das konserviert zusätzlich.


    Ich bin ja bei solchen Dingen Purist. Bei mir kamen keine Extras wie Früchte, Pilze o. Ä. in das Senfmehl und der Senf der ersten Charge (ist noch ein angebrochenes Gläschen in Benutzung) hält seit über einem Jahr.

  • Ich habe mal einen Bericht gesehen von jemandem der ganz spezielle Senfe herstellt und vertreibt und sogar eine eigene Mühle (?) dafür entwickelt hatte. Vom Hobby zum Vertrieb.
    :whistling: Da wußte ich sofort, DAS willst du nie selber machen! Soviel Aufwand für etwas Senf. Den Rest habe ich längst vergessen. :D

  • Hallo und danke für die Beiträge,
    Senf wird immer interessanter und was Marion geschrieben hat ist ja auch voll interessant.
    Gibt noch viel zu lesen, gerade im Bereich Heilmittel.




    sogar eine eigene Mühle (?) dafür entwickelt hatte. Vom Hobby zum Vertrieb.


    Das könnte der Weber sein ;) hat sich da eine Mühle nach ner Anleitung aus dem 18. Jhd. bauen lassen.


    Heute hatten wir leider nur normalen Hausmacher Senf zum Weisswurstfrühstück.


    Da fehlt inzwischen mein Bezug dazu, der ist auch bestimmt mit doppelt so viel Wasser im Glas gemacht und auch nur mit Zuckerrohrsirup, da fehlt soviel an Geschmack.


    Ich werds mal vorsichtig mit ner alten Kaffeemühl versuchen, den der Senf den ich mal gemacht hab, da war Senfmehl mit kochendem Essig-Karamellzucker-Gewürzwasser überbrüht. War auber auch schon lecker.

  • LECKER, ich habe vorhin meinen ersten Senf gemacht :plate:


    Schmeckt fruchtig-süß und passte wunderbar auf mein mit Käse belegtes frisch gebackenes Bärlauch-Brot :)
    Ja, ich weiß, der muss noch reifen! Kann er ja, in einer luftigen Schale mit Deckel. Mal sehen, ob sich der Geschmack noch ändert.


    Habe im Bioladen für 1,99 gelbe Senfsaat erstanden, inklusive der "Mystik des Kulturkreises des seit Generationen überlieferten Wissens" dieses Produktes :P


    Zweimal 4s auf Stufe 10, ich wollte kein allzu feines Mehl. Dieses erstmal umgefüllt.


    Dann 190 g geschälte Orange, 60 g Zucker, 80 g Essig und etwas Salz 4 min aufgekocht. Etwas abkühlen lassen und das Mehl eingerührt, fertig.


    Für richtig scharfen Senf bräuchte man wahrscheinlich eine andere (dunkle?) Sorte Körner, oder? Jedenfalls gab es keinen beißenden Senföldunst beim Mahlen.


    Beim nächsten Versuch kommen dann Trockenpilze mit rein! Danke für die Idee, Helmut :)

  • das schaut und liest sich ja ganz schön lecker, liebe Verena :thumbup:


    würd ich auch gerne naschen davon, zumal wir den Weber-Senf ja auch mit Zitrusfrüchten etc. im Salatdressing einsetzen unnd kürzlich auch zu gekochtem Blumenkohl ne leichte Bechamelsauce mit diesem Senf aufgewertet haben.


    Die Idee PTrockenpilze macht mir gedanklich ein wenig Probleme. Nicht doch besser Kochsud aus würzigen Arten wie Krause Glucke, Parasol oder Herbsttrompete ? Ob der Erbsenstreuling da zur Geltung kommen könnte ??


    Ist auf jeden Fall ein geiles Experimentierstudio ;)


    Hab auch am WE ne alte Kaffeemühle ausgegraben und wir werden da Experimente starten.


    Entsteht da bald aus nem Hobby eine weitere Senfmanufaktur bei Dir ;)


    Mach weiter so