@ Beorn - gelbe Röhren bei Hexen

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.664 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo Beorn,


    nachdem ich gestern eine kleine Kostprobe kaute, wie Du sagtest und es kein bisschen bitter war, gehe ich davon aus das Dein erster verdacht mit den normalen Netzstieligen Hexenröhrling richtig war.
    Leider war es den doch nicht der Schönfuß...
    Jedenfalls hat mir das keine Ruhe gelassen und bin nach der Arbeit an einer Stelle gewesen, wo Flock- und Netz- Hexen wachsen.


    Ich gehe jetzt ganz stark davon aus, das bei den beiden Hexen-Arten die Röhren erst gelb sind und im Alter über orange ins rot verfärben.


    Habe noch ein paar Bilder gemacht, wo man es drauf sehen könnte.


    Würde diese These jemand mit mir teilen?


    Beste Grüße, Christian


    1. Der Netzstielige. Leider standen von denen nur kleine Exemplare, so das ich nur ein Bild habe und keine großen mit roten Röhren.


    2. Bei den Flockstieligen hatte ich mehr Glück, da standen kleine bis große Fruchtkörper. Bei den nachtsten vier Bildern kann man es denke gut sehen.



  • Hallo Christian!

    Zitat


    Würde diese These jemand mit mir teilen?


    Zitat


    Ich gehe jetzt ganz stark davon aus, das bei den beiden Hexen-Arten die Röhren erst gelb sind und im Alter über orange ins rot verfärben.


    Jawohl, diese These teile ich gern mit dir, denn die ist richtig!


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo Karl,


    mich würde interessieren, wie Du dann letztendlich auf den "Trichter" gekommen bist.


    Und ich vermute, das interessiert nicht nur mich.


    Liebe Grüße,
    Markus

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Christian!


    Das ist schon völlig richtig. :thumbup:
    Das kann man auch auf so ziemlich alle Luridi (Rotporige Röhrlinge) anwenden, daß die Poren bei ganz jungen Pilzen noch gelb sind.
    Bei manchen bleiben sie sogar sehr lange gelb, wie zB beim Ochsenröhrling (Boletus torosus).
    Andererseit waren es nur zum Teil die Poren, die mich bei >diesem Fund< an einen Schönfuß denken ließen. Da ist auch was am Stielnetz, was mich eher an B. calopus als an B. luridus erinnert. Das ist aber ein persönlicher Erfahrungswert und schwer zu beschreiben.
    Der andere Punkt ist folgender: Der Schönfuß blaut im Schnitt oft etwas heller und etwas weniger als die Netzhexe. Wenn bei der Netzhexe die Blaufärbung nachlässt, ist das Fleisch ziemlich gelblich, beim Schönfuß eher weißlich.
    Der dritte Punkt: Wo ist die Bataille - Linie (orangeroter Röhrenboden) in dem Schnittbild? Hast du da mal nach geguckt? Ist natürlich so schwer zu erkennen, weil ziemlich dünn. Da müsste man mal die Röhren ablösen und druntergucken.


    Jetzt schlage ich mal einen hübschen Bogen zu dem Bild von Karl:
    Auch hier: Eine tendenziell weißfleischige Art mit noch schwächerer Blaufärbung, einer ganz anderen Farbverteilung am Stiel und jung nahezu kugeligem Stiel: Da kommt man dann zu B. satanas, wenn dann noch der Geschmack mild und der Geruch irgendwie unangenehm ist.
    Von B. satanas gibt's lustigerweise auch eine gelbe Farbform, die auch im Alter noch weitestgehend gelbe Poren zeigt. ;)


    Nochmal zurück zu deinem Pilz im anderen Thema, Christian:
    Ich bin mir nicht sicher, ob es mild schmeckende Schönfüße gibt. Alle, die ich bisher probiert habe, schmeckten deutlich bitter. Bei Gallenröhrlingen (T. felleus) hatte ich allerdings auch schon mild schmeckende Exemplare.


    Und kurz zu den Bildern in diesem Thema: Kann das sein, daß dir auf dem letzten Bild auch eine Netzhexe mit reingerutscht ist? Sieht doch ziemlich netzig aus, der Stiel.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo an alle,


    ja der Geschmack. Ich hatte bisher nur deutlich bittere Exemplare von Gallis. Bist du dir sicher, dass es wirklich Gallis waren? Ich will hier keinesfalls deine Fachkompetenz anzweifeln; aber Gallis, die nicht bitter sind würde einen meiner Mentoren ganz schön aus der Bahn werfen. 8| Der hätte fast schon mal das "Elektronenmikro" angeschmissen und versucht der Ursache auf den Grund zu gehen. Seiner Meinung nach beruhte auf dem Effekt, dass einige Leute schlecht (oder gar nicht) bitter schmecken können und deshalb die Gallis nicht bitter schmecken; zumindest für die Leute des genannten Personenkreises. Ein Effekt, den ich auch in mehreren Publikationen gelesen habe. Da du bitter schmecken kannst, würde mich jetzt die Ursache wirklich mal interessieren und würde auch gern mal deinen Geschmacksschwellenwert von bitter testen wollen.


    Alles sehr ominös. :/ Hattest du an einem Tag unterschiedliche Exemplare von Gallis bitter und nicht bitter gefunden? Wie lange waren die Abstände der "Verkostungen" vielleicht hattest du den bitteren Geschmack noch vom Vorgänger im Mund?


    Sorry, jetzt kommt wieder der Sensoriker in mir durch. :shy: Das sind wirklich alles spannende Aspekte, die es zu beleuchten gilt.


    l.g.
    Stefan

  • Hallo Pablo,



    Der dritte Punkt: Wo ist die Bataille - Linie (orangeroter Röhrenboden) in dem Schnittbild? Hast du da mal nach geguckt? Ist natürlich so schwer zu erkennen, weil ziemlich dünn. Da müsste man mal die Röhren ablösen und druntergucken.


    die Bataille-Linie ist bei B. luridus leider nicht immer vorhanden. Die Abwesenheit dieses Merkmals ist daher kein Hinweis auf oder gegen eine Art. Nur die Anwesenheit ist ein gutes Merkmal von B. luridus (und B. mendax ;)). Weiteres habe ich in der anderen Diskussion geschrieben.


    Zitat


    Nochmal zurück zu deinem Pilz im anderen Thema, Christian:
    Ich bin mir nicht sicher, ob es mild schmeckende Schönfüße gibt. Alle, die ich bisher probiert habe, schmeckten deutlich bitter. Bei Gallenröhrlingen (T. felleus) hatte ich allerdings auch schon mild schmeckende Exemplare.


    Mich würden wie Stefan auch die Umstände interessieren. ;)


    Viele Grüße
    Toffel

  • Hallo zusammen


    Markus: Ich habe zunächst alle verfügbare Literatur gewälzt und keine Alternative gefunden. Ein Gedanke war noch B. radicans in ungewöhnlicher Ausprägung. Geschmack war jedoch absolut mild, das Blauen des Fleisches nicht stark ausgeprägt und über deutliche Rottöne am Stiel habe ich nichts gefunden. Letztlich war bei 10-facher Vergrößerung partiell ein rotes Netz zu sehen.


    Stefan: Ich hatte schon Exemplare vom Gallenrörhling, die bei Berührung mit der Zunge unangenehm bitter waren. Bei anderen Exemplaren musste man erst ein Stückchen durchkauen, bis ein leicht bitterer Geschmack auftrat. Absolut milde Gallenrörlinge fand ich noch nicht.


    LG Karl

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Toffel!


    Wie viele sichere (!) Netzhexen ohne Bataille - Linie hast du denn schon gesehen? Ich hielt das immer für ein eher außergewöhnliches Phänomen.


    @ Toffel & Karl:
    Normalerweise schmecke ich bitter schon ganz gut. So auch bei den Radikalen, auch bei Schwefelköpfchen oder eben meist bei den Galliern.
    Die Unbitteren, die mir untergekommen sind, datieren aus 2012. Das waren 3 Exemplare von zwei verschiedenen Standorten (einmal Fichtenhochwald, einmal Eichen - Buchen - Kiefernmischwald), jeweils auf sauren Sandsteinböden im Odenwald.
    Die waren auch optisch eindeutig. Allerdings sehr jung, Hut noch fast geschlossen.
    Die Witterung zu der Zeit war ziemlich warm und trocken. Ältere, ausgewachsene Exemplare an beiden Standorten schmeckten auch standardmäßig bitter. Bei einer Kollektion hatte ich zuerst einen der ALten probiert, den Mund danach aber mit Wasser gut gespült.
    Kann natürlich auch sein, daß ich die Proben nicht lange genug gekaut habe, und die schon noch irgendwann bitter geworden wären. Beim Braten dann wohl mit Sicherheit. Die Konzentration der Bitterstoffe scheint eben schon gewissen Schwankungen zu unterliegen.


    Worauf ich eigenlich nur hinaus wollte: Eine Geschmacksprobe kann auch mal in die Irre führen oder undeutlich sein.



    LG, pablo.

  • Hallo Pablo,



    Wie viele sichere (!) Netzhexen ohne Bataille - Linie hast du denn schon gesehen? Ich hielt das immer für ein eher außergewöhnliches Phänomen.


    schon einige, aber ich schaue auch nicht regelmäßig danach. Ich glaube, es wurde mal eine Rate von 30 oder 40 Prozent genannt, wo die Linie fehlt. Es sollte jedenfalls deutlich häufiger der Fall sein als milde Gallenröhrlinge vorkommen.


    Viele Grüße
    Toffel

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Toffel!


    Danke für die Daten. :thumbup:
    Alle von mir untersuchten hatten bisher den roten Boden.
    Allerdings sind die Funde hier dünn, aufgrund nicht vorhandener Kalkböden in der Region. ;)



    LG, Pablo.