Pilz aus Norwegen

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 4.359 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Moin, ich bin der Neue :cool:


    Ich mache gerade etwas Pilzkunde für meine kommende Finnland Survival Tour. Da fiel mir ein, daß ich letztes Jahr in Norwegen einen Pilz gesehen und fotografiert habe und ich den bis jetzt nicht bestimmen konnte, vielleicht könnt Ihr mir da helfen.


    Standort: Steinweg am Seeufer


    Durchmesser etwa 15-20cm


    Bild im Anhang.


    Schöne Grüße
    Andy

  • Hallo ted2014,


    oje, ich glaube nicht, das irgendjemand nach diesem Foto eine Bestimmung machen kann . Hat der Pilz Röhren oder Lamellen?
    Welche Bäume waren in der Nähe? Zu welcher Jahreszeit wurde er gefunden?
    Die Hutoberseite ist durch Sonneneinstrahlung verfärbt und rissig....
    mehr kann ich leider nicht erkennen.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Michael.


    Ich hab den Pilz so stehen gelassen, weil ich nicht wußte, ob ich den nun essen kann oder nicht :)


    Überhaupt wußte ich zu dem Zeitpunkt gerade mal, was Champignons, Pfifferlinge und Kräutersaitlinge sind ;) Deswegen mache ich nun etwas Pilzkunde.


    Am Wasser waren Birken, vom Ufer weg Tannen. Anfang September war es.

  • Hallo Michael!


    Es war ein Weg, der wohl mit Steinen aufgeschüttet wurde und am See lang ging. Ob da Geröll unter war weiß ich nicht.


    Habt ihr irgendwelche Vermutungen, in welche Richtung es gehen könnte?


    Gruß Andy

  • Hallo Andy,


    bei einem Pilzfoto von oben läßt sich nichts bestimmen. Da müssen auch welche von unten und von der Seite her. Ein Schnittbild ist auch nützlich.


    Klugscheißermodus an: Ich könnte wetten daß der Röhrenfutter und einen schwarzgeschuppten Stiel hat sowie dort eine Birke in der Nähe stand. Klugscheißermodus aus;).


    Viele Grüße

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Andy!


    Pilze kennen lernen für eine Survival - Tour ist schon mal eine gute Sache.
    Leider geht das nicht innerhalb von ein paar Wochen, so ganz ohne Vorkenntnisse. Jedenfalls im Normalfall. Was hast du denn für Lektüre zu dem Thema?
    So ein paar Sachen lassen sich sicher schon mal eingrenzen, wichtig wäre dann, daß du dich auf gut erkennbare Arten und Artengruppen konzentrierst und im Zweifel von anderen Sachen die Finger lässt.
    Auf der sicheren Seite bist du schon mal, wenn du nur Röhrlinge anschaust, da gibt es wenig giftige Arten, und die die es gibt, sind nicht lebensbedrohlich. Da lassen sich auch ganz gute Eingrenzungen vornehmen, wo du noch nicht mal genau die Art bestimmen musst.
    Achten musst du darauf, keine zu jungen PIlze zu sammeln. Also solche, bei denen der Hut noch geschlossen ist. Da wären die wesentlichen Merkmale nicht gut zu beurteilen, das kann zu Verwechslungen führen. Die alten lass auch weg, wenn die matschig oder vermadet sind, ist das Fleisch bisweilen nicht mehr gut, das kann dann so eine Art Lebensmittelvergiftung erzeugen.
    Beim Sammeln von Röhrlingen einfach alles weglassen, was rote Poren und ein (teils feines) Netz am Stiel hat, bei Pilzen mit weißen oder gelben Poren und Stielnetz eine kleine Kostprobe nehmen, kurz kauen und wieder ausspucken: Was bitter ist, ist nichts zum Essen.
    Ganz wichtig: Alle Pilze immer gut durchgaren.


    Damit wäre schon mal ein Anfang gemacht.
    Wenn noch etwas mehr Zeit ist, dann kann man auch mal ein paar leicht erkennbare Lamellenpilze angehen, wie Riesenschirmlinge und Schopftintlinge. Oder Leistenpilze, wie Pfifferlinge und Verwandte.



    LG, pablo.

  • Hallo Leute!


    Danke für die Tips!


    Beorn


    Ich übe gerade durch lesen auf Seiten und ein paar Apps habe ich gefunden. Lektüren habe ich sonst keine.


    Es gibt ja auch noch die Stadtbücherei fällt mir grad ein.


    Ich werde mir nun die 5 gängigsten Pilze in Finnland raussuchen (bis jetzt weiß ich Steinpilz, Butterpilz, Pfifferling, Totentrompete) und Infos zusammenstellen, ausdrucken und mitnehmen. Diesmal werde ich auch mehr auf die Umgebung achten (Was für Bäume da sind etc.) und hoffe, daß ich reichlich Pilze finden und eine Menge dazulernen werde :)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Andy!


    Ein Pilzbuch sollte schon drin sein. Das kostet auch nicht die Welt, ist aber wichtig, um ein paar mehr Arten vergleichen zu können. Sinnvoll wäre auch ein Buch wie zB "Der Pilzberater für unterwegs" von Björn Wergen, das zwar kein Bestimmungsbuch ist, aber einen hervorragenden und leicht verdaulichen Einstieg bietet, auf was beim Pilze Sammeln zu achten wäre.


    Ganz wichtig:
    Keinesfalls blind auf Seiten im Netz vertrauen. Da ist oft die Qualitätskontrolle zu schlecht, jeder kann sein Zeugs verzapfen, das muss nicht richtig sein.
    Gilt natürlich auch für die Infos in Pilzforen, auch das Geschreibsel von Leuten mit pinkem Namenszug und etwas über 10000 Beiträgen muss nicht richtig sein. ;)
    Aber im Grunde ist es schon richtig, daß du erstmal die Quellen sondierst.
    Bei den Apps ist auch nicht alles Gold, was glänzt, aber für die gängigen Röhrlinge und Pfifferlinge funktionieren die meisten da schon, so zB auch die von "123 - Pilze".


    Du kannst auch mal hier im forum stöbern, zB bei >Boletus edulis<, >Cantharellus cibarius<, >Suillus luteus< oder >Macrolepiota procera<.
    Aber: Vertraue nie alleine dem Internet. Buch ist besser.



    LG, pablo.

  • Zur Anfrage: aufgrund der zur Verfügung stehenden Bestimmungsmittel (Foto der Hutoberfläche, Fundort- und Fundzeitangabe) rate ich mutig Leccinum roseofractum, einen Verwandten des Birkenpilzes.


    Alle Leccinum-Arten sind roh stark giftig. Will man sie bei Survival-Trainings verwenden, muss zwingend eine Kochmöglichkeit bereitstehen.


    Mit deinem Pilzwissen wirst du in Finnland nicht weit kommen. Dort sollte man sich besonders gut mit Raustielröhrlingen (Leccinum), Täublingen (Russula) und Milchlingen (Lactarius) auskennen, das ist aber wiederum nichts für Pilzanfänger.


    Ich rate dir daher dringend, bei deinem Survival-Trip entweder die Hilfe eines lokalen Pilzsachverständigen in Anspruch zu nehmen oder ersatzweise auf das Verzehren von Pilzen zu verzichten (Bestimmungsübungen ohne anschließenden Verzehr kannst du selbstverständlich vornehmen!) und dich eher an Nüsse, Beeren und Regenwürmer zu halten. Andernfalls kann dies böse enden.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stephan!


    L. roseofractum wäre doch der Zwergbirkenpilz, der im Idealfall größer wird, als sein Mykorrhiza - Baum?
    Schöne Idee.


    Beeren allerdings sind auch nicht ganz ohne. Und Rauhstielröhrlinge sind meines Wissens durchaus samt und sonders essbar. Eben gut durchgegart, das hat aber in so einer Situation für alle Pilze zu gelten. :thumbup:



    LG, pablo.

  • Nicht ganz. Mit roh verzehrten Rotkappen soll man sich angeblich eine ernsthafte Vergiftung zuziehen können, die zu wochenlangem Krankenhausaufenthalt führt, also nicht zur zu Unpässlichkeiten mit der Verdauung.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()