Was ist dann denn für ein unglaublicher Bolide ??

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 6.882 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Oehrling.

  • Hallo Freunde,


    heute habe ich an einem Bachlauf an dem ich vor kurzem mit meiner Liebsten schon eine ganze Menge Wiesenchampignons ernten konnte noch einmal die Augen aufgehalten, und neben den drei im Vordergrund erkennbaren Wiesenchampignons den im Hintergrund erkennbaren Boliden mitgenommen.


    Durchmesser ca. 25 cm und 1,4 Kilo Gewicht. Das Fleisch ist reinweiss, der Geruch ähnlich dem des Champigons, aber mit nur einer ganz leichte Anisnote versehen.


    Was bitteschön ist das für ein Pilz ? Essbar ? Wohlschmeckend ?


    Infos wären nett.


    Danke und GRüße


    Golo

  • Hallo FreundvonPilzundPils,


    also dieser runde Pilz ist kein Röhrling sondern der sogenannte Riesenbovist (Langermannia gigantea).
    Dieser Pilz ist, sofern noch jung und innen weiß, essbar.
    Das scheint dieser tolle Pilz ja aber zu sein.
    Den kannst du in Scheiben schneiden panieren und braten, wie ein Schnitzel.
    Er enthält sogar das Antikrebsmittel Calvacin :thumbup:.
    Kein Bovist, ausser der Riesenbovist wird so groß und noch größer.
    Alle anderen Boviste sind viel viel kleiner.
    Der Riesenbovist ist unverwechselbar.
    Bei den anderen Pilzen sehe ich Champignons.
    Hast die ja schon als Wiesenchampignon bestimmt :).
    Ganz rechts der Champignon, wo der Stiel in die Luft ragt ist schon alt.
    Diesen Pilz würde ich entsorgen.
    Hier gibt es aber keine Essensfreigaben., sondern nur bei einem Pilzsachverständigen (PSV).



    Liebe Grüße


    Michael

    Man sollte nur Pilze sammeln, die man auch 100% als Speisepilze kennt.
    ___________________________________________________________
    "Antonius behüt"
    _______________
    Ma hat ma Glück, Ma hat ma Pech, Ma hat ma Gandhi

    Einmal editiert, zuletzt von Judasohr78 ()

  • Hallo Michael,


    danke für Deine erfreuliche Antwort - ich habe gerade schon entsprechende Rezepte gefunden und hoffe der schmeckt tatsächlich so gut wie dort angegeben ;)


    Zum zugegebenermaßen schon sehr reifen Wiesenchampignon :


    Die Lamellen sind hier schon schokobraun - ich habe diesen Pilz aber einmal aufgebrochen und gesehen dass das Fleisch zumindest an der Bruchstelle komplett frei von Besuch - sprich Maden ist.


    Ist das Fleisch aufgrund seines Alters dennoch nicht verzehrbar ?


    Grüße


    Golo


    ps. Zum Thema Bestimmung von Champignons :
    Die Angst vor dem Knollenblätterpilz ist bei meiner Liebsten und mir wohl sehr begründet sehr stark ausgeprägt. Wir haben daher in den vergangenen Jahren wenn wir den deinen oder anderen Champignon mal zu sehen bekamen auch eher einfach stehen lassen - vor kurzem war das Angebot an Wiesenchampignons aber dermaßen groß, dass wir nicht umhin kamen alle mitzunehmen und nach sicherer Bestimmung abends in die Pfanne zu werfen - die waren herrlichst.


    Bestimmungskriterium hier war :


    1. die fehlende Knolle unten am Stiel


    2. Die teils schon gefärbten Lamellen - beim Knollenblätterpilz wären die immer reinweiss


    3.) Der Anisgeruch am Anschnitt des Pilzes.


    Ist das so richtig ? Gibt es da noch weitere Unterschiede um den Knollenblätterpilz ganz klar als solchen zu indentifizieren ?


    Info wäre nett :)


  • Ist das Fleisch aufgrund seines Alters dennoch nicht verzehrbar ?


    Hallo FreundvonPilzundPils,


    lies doch mal meinen letzten Beitrag im Thread "Was ist das für ein Pilz?", das gleiche würde ich dir hier auch antworten :)


    Liebe Grüße :sun:

    [font="Papyrus"]Wahrer Mut bedeutet nicht, Leben nehmen zu können, sondern es zu bewahren.


    - Gandalf
    97 Chips
    [/font]

  • Hallo Golo,


    Du solltest aber auch den stark Magen-Darmgiftigen Karbolegerling/Champignon kennen und nicht nur die Unterscheidung zum Knolli. Am Besten Du geht's mit Deinen/Euren Funden zum Pilzberater und lässt sie Dir erklären. Wo wohnst Du denn, dann kann ich Dir den nächsten nennen.

    Beste Grüße
    Holger
    Essensfreigabe nur vor Ort und nicht aufgrund von Fotos oder per Mail

    Einmal editiert, zuletzt von Sollinger ()

  • Hallo Holger,


    den Karbolegerling hatten wir beim check ebenfalls auf dem Schirm, da die beim letzten male wie nun heute geernten Pilze aber keine unangenehme Phenolnote, sondern ausschliesslich angenehm mit einer leichten Anisnote rochen erschien uns dies ausreichend. Ist dies so, oder sind hier noch weitere Dinge zwecks Unterscheidung zu berücksichtigen ?


    Meine PLZ lautet 59555.


    sunbeam, danke für die Info - Registriert :)

  • Hallo, di e"Duftnote" ist nicht immer ausgeprägt und kein sicheres Bestimmungsmerkmal, makroskopisch unterscheiden sie sich schon, muss man mal gesehen haben. Du musst an der Stielbasis kratzen, die verfärbt sich innerhalb von Sekunden Chromgelb.


    Pilzberater, schau mal hier und gib Deine Postleitzahl ein, nur die beiden ersten Zahlen http://www.dgfm-ev.de/category…atung-ausbildung/psv-dgfm

    Beste Grüße
    Holger
    Essensfreigabe nur vor Ort und nicht aufgrund von Fotos oder per Mail


  • Hallo Holger,


    den Karbolegerling hatten wir beim check ebenfalls auf dem Schirm, da die beim letzten male wie nun heute geernten Pilze aber keine unangenehme Phenolnote, sondern ausschliesslich angenehm mit einer leichten Anisnote rochen erschien uns dies ausreichend.


    Hallo Golo,


    bei diesen Geruchsangaben scheiden Wiesenchampis natürlich aus.
    Die riechen nicht nach Anis. Es dürfte sich hier eher um diesen hier:


    http://www.123pilze.de/DreamHC/Download/Schafegerling.htm


    oder einen seiner Verwandten handeln.


    Viele Grüße

  • Hallo Hannes,


    was für ein Spaß.....Schafchampignons..... Weisst Du weshalb ich dies jetzt als so spaßig empfinde ?


    Weil genau auf dieser Uferböschung in den Wochen zuvor mehrere Schäfer teils größere Herden von Pulloverschweinen gehalten haben und diese den Boden natürlich auch entsprechend gedüngt haben.


    Da ist es jetzt wohl kein Wunder das da jetzt ausgerechnet diese Schafchampignons wachsen.


    Wie witzig. Nomen est omen :)


    Grüße


    Golo


  • Ist das Fleisch aufgrund seines Alters dennoch nicht verzehrbar ?


    Champignons haben ein relativ leicht verderbliches Fleisch, sodass man eigentlich nur junge Exemplare verwenden sollte. Muffig-fischig-urinartiger Geruch in Verbindung mit bräunlichen Fleischverfärbungen deutet darauf hin, dass man die Finger weg lassen sollte. Im Supermarkt würde man keine voll aufgeschirmten Exemplare mit schokoladenbraunen Lamellen kaufen, warum sollte man dann so etwas sammeln?


    Zum Riesenbovist: ich weiß, dass einige den essen - sei aber nicht allzu enttäuscht über dieses kulinarische Erlebnis. Als Ragout erinnert er an gedünstete Pappschnitzel, wenn man ihn paniert und brät wie häufig vorgeschlagen wird, schmeckt man außer Panade und Bratfett nichts.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Oerling du notorische Spaßbremse, solltest Du den deinem Namen hier wieder vollends Rechnung tragen wollen ? ;)


    Meine Liebste hatte den Bovist jetzt für 30 Minuten mit Zwiebeln, Sahne, Gewürzen, Öl und Petersilie in der Pfanne und als Beilage zum Fleisch - wir haben alle gerade schon einmal genascht - fanden wir es gerade herrlichst. Nix mit "gedünstetem Pappschnitzel" sonder eher wie eine äußerst gelunge Mischung aus Kalbsfleisch und Hühnchen ...ich berichte später noch mehr...bislang ..prima vista..superbe :-)[hr]
    ....o.k. , ich muss meinen ersten Eindruck relativieren. Der erste Eindruck war toll, im Verlaufe des gesamten Menüs lies dies doch merklich nach - schätze mal sollte ich nochmals so ein Teil entdecken lass ich den einfach stehen, oder aber...Stichwort Fussball und Elfmeter :) :)

  • Ich wollte dir doch nur die Enttäuschung ersparen, die ich selber spüren musste. ;) zurück
    Ein Kumpel von mir behauptet übrigens, dass Riesenbovisten bis maximal Faustgröße relativ gut sind, größer aber nichts mehr taugen. Vielleicht war das Exemplar einfach schon zu groß.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Hallo Freunde,


    heute wurde ich nochmals an meiner alten Pilzstelle fündig.


    Die hinteren drei erachte ich aufgrund der braunen Färbung der Lamellen klar als Champignons


    Zur vorderen Reihe von links nach rechts :


    1. Meines erachtens ein junger Parasolpilz - Dennoch irgendwelche Verwechslungsmöglichkeit mit einem Giftpilz möglich ?
    2. und 3. Ebenfalls klar ein Champignon - von beiden Pilzen geht ein deutlicher und angenehmer Anisgeruch aus. Reicht diese Anisnote klar zu Bestimmung als Champignon ?
    4.) Die für mich die große unbekannte - keine Anisnote, kein schöner Geruch und die Lamellen recht weiss und hell.


    Was denkt ihr was könnte das sein ? Vewechslungsgefahr mit etwas giftigem möglich ?


    Grüße


    Golo







  • Die hinteren drei dürften Champignons sein, ebenso wie die beiden kleinen in der Mitte vorne. So stark, wie die gilben und nach Anis/Marzipan riechen, handelt es sich wohl um Anischampignons im weiteren Sinne (keine Essfreigabe!). Vergleiche doch mal z. B. mit Agaricus silvicola/essettei.


    Die beiden vorne außen sind auf keinen Fall Parasole, wahrscheinlich nicht mal Riesenschirmlinge im eigentlichen Sinn, gehören allerdings schon zu den Schirmlingsartigen (Lepiotaceae). Es könnte eine Art aus der Gattung Leucoagaricus sein, der schmale aber stabile Stielring wäre für diese Gattung typisch. Leucoagaricus kann man generell nicht als Speisepilz empfehlen, also nach dem Bestimmungsversuch ab in die Tonne oder auf den Kompost damit.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Hallo Golo,


    Zitat

    Die hinteren drei erachte ich aufgrund der braunen Färbung der Lamellen klar als Champignons


    Ja. :thumbup:
    (Den Karbol-Champignon kennst du ja, siehe weiter oben).


    Zitat

    1. Meines erachtens ein junger Parasolpilz - Dennoch irgendwelche Verwechslungsmöglichkeit mit einem Giftpilz möglich ?


    Der ist es nicht, aber die Gattung Macrolepiota (Riesenschirmlinge) stimmt wahrscheinlich. Es wird eher einer aus dem Verwandtschaftskreis des Zitzen-Riesenschirmlings (M. mastoidea) sein.
    Ein Parasol (M. procera) wäre nicht so schlank, deutlicher schollig geschuppt auf dem Hut, weniger kegelig und hätte einen genatterten (nicht glatten) Stiel. Außerdem hätte er einen kräftigen, doppelten Ring, bei deinem Pilz müsste er dünn und häutig sein (kann man auf dem Bild nicht sehen).


    Alle Riesenschirmlingsarten (Macrolepiota) sind essbar. Man kann die Gattung aber mit anderen Gattungen verwechseln.
    Beim Schnitt deutlich rötend: Safranschirmlinge (Chlorophyllum, einige giftige Arten)
    Viel kleiner und schlanker (Hut fast immer kleiner als 5 cm): Schirmlinge (Lepiota, viele stark giftige Arten)
    Hutschuppen auffallend spitz, wie Stacheln, Ring dünn: Spitzschuppiger Stachel-Schirmling (Lepiota aspera, giftig)
    Eigentlich ist die Gattung Macrolepiota aber relativ leicht zu erkennen.


    Zitat

    2. und 3. Ebenfalls klar ein Champignon - von beiden Pilzen geht ein deutlicher und angenehmer Anisgeruch aus. Reicht diese Anisnote klar zu Bestimmung als Champignon ?


    Anisgeruch und braune Lamellen weist schon recht sicher auf Champignons hin.


    Zitat

    4.) Die für mich die große unbekannte - keine Anisnote, kein schöner Geruch und die Lamellen recht weiss und hell.


    Das ist der Rosablättrige Egerlingsschirmling (Leucoagaricus leucothites), kein Speisepilz weil er nicht besonders schmeckt und eine Verwechslungsgefahr mit Knollenblätterpilzen besteht.
    Edit: Wenn der Hut nicht weißseidig war, kommen auch andere Arten der Gattung in Frage.


    Im Internet gibt es übrigens keine "Essfreigaben", das heißt, Pilzeessen ist immer auf eigene Gefahr. ;)


    Viele Grüße,
    Emil

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Die Champis hast du richtig erkannt: Obere Reihe + die zwei mittleren in der unteren Reihe.
    Die gehören in die Umgebung des Schafchampignons (Agaricus arvensis s.l.). Ob es nun genau diese Art ist, oder eine andere aus der nahen Verwandschaft, ist für den Speisewert freilich unerheblich. Wichtig ist, daß du sie von anderen gattungen (zB giftige Wulstlinge) und giftigen Champignons (zB karbolegerling) unterscheiden kannst.
    Die beiden links und rechts außen in der unteren Reihe sind definitiv keine >Parasole<.
    Allerdings dürften beide Fruchtkörper zur selben Art gehören, der links ist eben jünger als der rechts.
    Ich sehe da mehrere Möglichkeiten:
    A) Es sind Acker - Riesenschirmlinge (Macrolepiota excoriata)
    B) Es ist eine Art aus der Gattung der Egerlingsschirmlinge (Leucoagaricus).


    Da müsste man mal genauer gucken, insbesondere was die Verfärbungen betrifft (Schnitt, Kratzen an der Stielrinde).


    C) Es existieren weitere, recht ähnliche Arten in der Gattung Lepiota (Schirmlinge). Diese sind zum teil sehr giftig, darum solltest du von solchen Pilzen eigentlich lieber die Finger lassen. Auch Egerlingsschirmlinge sind nicht gerade zum verzehr zu empfehlen.
    Wenn du Schirmlinge sammelst, dann achte auf die Größe (sollten viel größer sein, als die beiden, die du da zeigst), auf den doppelten Ring (ist hier einfach), die grobe Hutschuppung und den genatterten Stiel.


    Nachtrag:
    Mensch, seid ihr schnell, Stephan und Emil. :D
    An L. leucothites glaube ich nicht wirklich. den kenne ich eher als eine recht robuste Art mit keuligem Stiel. Und wenn beide Fruchtkörper zur selben Art gehören, schließt die Hutoberfläche diese Art absolut aus.
    Man musste den FK recht dann natürlich auch mal von oben sehen.


    Nachtrag II:
    Rosablättriger Egerlingsschirmling = Leucoagaricus carneifolius. Die Art bekommt viel früher und deutlicher Rosafarbene Lamellen und unterscheidet sich auch mikroskopisch von Leucoagaricus leucothites (Gemeiner Egerlingsschirmling). ;)



    LG, Pablo.

  • Hallo Ihr lieben und besten Dank für Eure wieder einmal zahlreichen Hinweise,


    die beiden in der vorderen Reihe rechts und links befindlichen Exemplare habe ich bereits entsorgt und werde ich fortan auch nicht mehr mitnehmen.


    Ist es richtig, dass bei den hinteren drei gößeren Exemplaren mich nur noch meine Nase von den Karbol-Champignons schützen kann, sprich wenn diese defacto nicht unangenehm nach Karbol/Phenol riechen es sich an sich auch um keine handeln kann ?


    Bei den beiden unteren verbliebenen, herrlichst nach Anis/Marzipan riechenden beiden Pilzen sind so ja noch nicht die Lamellen erkennbar - würde ein aufschneiden des Pilzes hier noch zusätzliche Sicherheit bringen oder ist der Anis/Marzipan-Geruch für eine Bestimmung ausreichend ?


    Freue mich auf Infos - Danke euch allen und liebe Grüße


    Golo

  • Hallo Golo,


    Zitat

    Ist es richtig, dass bei den hinteren drei gößeren Exemplaren mich nur noch meine Nase von den Karbol-Champignons schützen kann, sprich wenn diese defacto nicht unangenehm nach Karbol/Phenol riechen es sich an sich auch um keine handeln kann ?


    Der Geruch ist natürlich nicht das einzige Merkmal, um den Karbol-Champignon von essbaren Champignons zu unterscheiden. Ein wichtiges Merkmal ist die Verfärbung des Fleisches:


    Beim Karbol-Champignon läuft dieses in der Stielbasis (/Stielknolle) intensiv gelb an (beim Durchschneiden, Brechen oder Reiben). Die anderen Champignons verfärben sich in der Knolle nicht.


    Weitere Merkmale sind die Hutform (beim Karbol-Champignon irgendwie unregelmäßig eckig, bei den essbaren symmetrisch halbkugelig),
    die Hutbeschaffenheit (längsfaserig bis sogar fast grau gestreift beim Karbol-Champignon, glatt seidig bei den essbaren Champignons) und
    die Lamellenfarbe, die beim Karbol-Champignon gräulich statt schön braun ist (wobei dieses Merkmal oft nicht gut zu sehen ist, weil auch der Karbol-Chamignon braune Lamellen hat).


    Die Summe der Merkmale führt dann zur Bestimmung, aber die wichtigsten Merkmale sind Verfärbung der Knolle und Geruch.


    Übrigens gibt es außer dem typischen Karbol-Champignon (Agaricus xanthoderma) noch weitere, giftige Karbol-Champignon-Arten. Sie alle haben einen Karbolgeruch und eine gilbende Stielknolle.


    Zitat

    Bei den beiden unteren verbliebenen, herrlichst nach Anis/Marzipan riechenden beiden Pilzen sind so ja noch nicht die Lamellen erkennbar - würde ein aufschneiden des Pilzes hier noch zusätzliche Sicherheit bringen oder ist der Anis/Marzipan-Geruch für eine Bestimmung ausreichend ?


    Es ist wirklich sehr wahrscheinlich, dass diese knollenlosen, gelblichen Pilze mit Anisgeruch Champignons sind, aber das Überprüfen eines weiteren Merkmals kann ja nie schaden. ;)


    Viele Grüße,
    Emil

  • Hallo Freunde,


    so gestern nachmittag war ich auf Eure Empfehlung hin mit meinem gesamten " Fang " beim Pilzsachverständigen der mir bestätigte dass es sich bei allen mitgebrachten um Schafchampignons handelt.


    Für mich noch wichtiger war hierbei die Möglichkeit Auge in Auge einmal in Erfahrung zu bringen welche Merkmale ein als Champignon angenommer Pilz haben muss um sicherzugehen dass es sich nicht um den von mir so gefürchteten Knollenblättrigen handelt und hier legte er mich eine Methode dar die er mir gegenüber als absolut treffsicher darlegte :


    Pilz an der Fundestelle in der Mitte aufschneiden und wenn dann an der Übergangstelle Fruchtfleisch/Lamellen auch nur ein kleiner farblicher Unterschied besteht kann es defacto kein Knollenblätterpilz sein, da dies bei diesem immer reinweiss wäre.


    Das mit den stets reinweissen Lamellen des Knollenblätterpilzes war mir schon bekannt - durch diese "Technik " des anschneidens sieht man auch bei noch sehr jungen und noch geschlossenen Pilzen durch unmittelbaren A-B Vergleich an der Übergangsstelle Fruchtfleisch/Lamellen direkt was los ist.


    War Euch diese herangehensweise der Bestimmung bereits bekannt ?


    Gehört oder gelesen hatte ich davon noch nicht.


    Danke und Grüße


    Golo

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Golo.


    Die beiden anderen (Schirmlinge oder Egerlingsschirmlinge) hast du nicht zum Fachmann mitgenommen?
    Schade. Die hätten mich ja besonders interessiert.


    Zu den Champis: Du schreibst, daß die älteren einen anderen Geruch hatten. Kannst du den näher definieren? Wenn der nämlich muffig bis urinartig wäre, käme hier auch eine großsporige Art aus dem Umfeld von Agaricus urinascens (Großsporiger Egerling) in betracht. Die Artengruppe unterscheidet sich von der um Agaricus arvensis vor allem durch größere Sporen und den im Alter recht unangenehmen Geruch.


    Zur Unterscheidung der Champis von Wulstlingen:
    Klar, das funktioniert so, wie beschrieben. Die Lamellen von Arten der Gattung Amanita sind immer weißlich, manchmal cremefarben und nur sehr selten blassgrünweißlich (Amanita solitaria) oder gelblich (Amanita caesarea).
    Aber warum nur auf ein Merkmal verlassen?
    Der Geruch gehört auch dazu, ebenso wie die Verfärbungen (gilbende Amaniten gibt's nicht) und die Form der Stielbasis (Anisegerlinge haben nie eine Stielscheide und auch keine so ausgeprägte Knolle wie andere Wulstlinge).



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    die hatte ich sicherheisthalber weggeworfen und beim Profi so nicht mehr dabei, aber vielleicht klappt dies ja beim nächsten male ;)


    Frage :


    Kann mir jemand etwas zu diesen ( im Vordergrund erkennbaren ) Pilzen sagen, um was für welche es sich dabei handelt ?





    Info wäre nett, danke und Grüße


    Golo

  • Das sind vermutlich Netzstielige Hexenröhrlinge (ohne jede Gewährleistung!). Bitte vom Pilzberater kontrollieren lassen, falls du vorhast, sie zu essen.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()