Ist das ein zimtfarbener Weichporling?

Es gibt 30 Antworten in diesem Thema, welches 9.116 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Fundzeitpunkt: 22.06.14


    Fundort: Waldhessen, am Wegrand auf einer Anhöhe


    Substrat: lebender Apfelbaum (Frühapfelbaum, falls das ein offizieller Begriff ist), schätze in 1m Höhe des Baumes


    Geruch: angenehm, pilzig


    Geschmack: nee du! den nicht! :P


    Konsistenz sehr wässrig


    Farbe: dunkles orange, Druckstellen schnell dunkel verfärbend


    Hutoberfläche: striegelig


    Hutunterseite: Poren



    Ich habe heute ein paar Bilder gemacht, der Pilz lag einen Tag im Auto und myzelisiert ein bisschen



    Pilz von oben:



    Pilz von unten:



    Schnittbild, im Hintergrund der frische Schnitt, im Vordergrund mit Lauge (gewöhnliches Haushaltsnatron in Wasser gelöst) beträufelt, nach 1-2 Minuten. Man erkennt deutlich einen lila-rötlichen Schimmer, eben habe ich nochmal geschaut, jetzt ist es schwarz.




    Liege ich mit meiner Vermutung richtig?



    Liebe Grüße :sun::sun:

    [font="Papyrus"]Wahrer Mut bedeutet nicht, Leben nehmen zu können, sondern es zu bewahren.


    - Gandalf
    97 Chips
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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Lea,


    ich hatte den Zimtfarbenen Weichporling letztes Jahr mal gesehen. Der sah anders aus; auf alle Fälle nicht so striegelig. Deswegen tendiere ich bei deinem Exemplar zu nein. Allerdings hab ich gerade auch keine Alternativen parat. :shy:


    Es gibt einen einfachen Test auf den Zimtfarbenen Weichporling. Einfach einen Tropfen 20%ige KOH drauf, dann müsste sich der Weichporling violett verfärben.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Hallo Stefan,


    Ich bin mir aufgrund der Bilder, die ich bis jetzt gefunden habe, auch unsicher, so ganz ins Schema passen will der mir nicht. Deshalb habe ich ja die Lauge draufgeträufelt, verfärben tut der ja schon?


    Lg

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    - Gandalf
    97 Chips
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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Lea!


    Ah, da ist er ja.
    Die Verfärbung mit Lauge müsste allerdings dunkelviolett sein beim Zimtfarbenen Weichporling. Ich hatte das ja neulich schon mal probiert, sogar an einem Exsikat, das ging. Und auch nur mit 3% KOH, es wurde trotzdem violett.


    Dein Pilz ist aber was Anderes.


    Leg ihn mal auf die Fensterbank zum trocknen, ich schaue mir den an, wenn wir uns treffen.
    An einem Obstbaum kann das zB ganz gut ein junger Schillerporling sein, Inonotus hispidus (Zottiger Schillerporling) wäre eine Option.



    LG, pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo sunbeam,


    dass die Färbung violett ist, hast du dir vermutlich eingeredet, ganz einfach weil du es erhofft, bzw. erwartet hast. Ich kenne das Phänomen. In diesem Fall ist die Färbung meiner Meinung nach einfach nur rot. ;)


    Eigentlich müsste die Färbung nämlich so aussehen:



    Auch wenn die Fotos nicht schlecht sind, sind sie irgendwie nicht optimal. Ich weiß nicht, wo oben und wo unten ist. Von der Oberflächenstruktur her fällt mir akut nur der Kiefernbraunporling ein. Aber beim Apfelbaum passt der natürlich nicht so gut. Oder vielleicht ein unförmiger Zottiger Schillerporling? Färbt der sich so stark nach Berührung? Du siehst: Alles nur Spekulatius von mir. :D


    Liebe Grüße,


    Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Lea,


    sorry hatte ich überlesen. Mit "Natron" wirst du da wenig Erfolg haben (zu schwach), da "Natron" die Trivialbezeichnung für Natriumhydrogencarbonat und das hat einen pH-Wert 8; egal wie viel von dem Zeug du in Wasser löst. Du brauchst aber was stärkeres, was ph-Wert von 14 oder mehr hat; eben die KOH oder NaOH! (Ich hab mal Chemie studiert, deswegen weiß ich so ne Grütze) ;)


    Ich sehe da eher einen rötlichen Ton als einen violetten; aber das kann auch an meinem Monitor liegen.


    Ich bleibe skeptisch und sage nein zum Zimtfarb. Weichporling. Hoffe, mal jemand kompetenteres schreibt hierzu noch was.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Lea,


    sorry hatte ich überlesen. Mit "Natron" wirst du da wenig Erfolg haben (zu schwach), da "Natron" die Trivialbezeichnung für Natriumhydrogencarbonat und das hat einen pH-Wert 8; egal wie viel von dem Zeug du in Wasser löst. Du brauchst aber was stärkeres, was ph-Wert von 14 oder mehr hat; eben die KOH oder NaOH! (Ich hab mal Chemie studiert, deswegen weiß ich so ne Grütze) ;)


    Mein Bild wurde nach einer Behandlung mit Natronlauge gemacht. Die hat gereicht. ;)


  • Leg ihn mal auf die Fensterbank zum trocknen, ich schaue mir den an, wenn wir uns treffen.
    An einem Obstbaum kann das zB ganz gut ein junger Schillerporling sein, Inonotus hispidus (Zottiger Schillerporling) wäre eine Option.


    Ich bin mir nicht sicher, ob man den noch trocknen kann, so nass wie der ist... Ich schau, was ich tun kann!


    Deinen Tipp finde ich nicht schlecht, der passt schon viel besser!



    Hallo sunbeam,


    dass die Färbung violett ist, hast du dir vermutlich eingeredet, ganz einfach weil du es erhofft, bzw. erwartet hast. Ich kenne das Phänomen. In diesem Fall ist die Färbung meiner Meinung nach einfach nur rot. ;)


    Ja, rot könnte man es nennen!


    Zitat

    Auch wenn die Fotos nicht schlecht sind, sind sie irgendwie nicht optimal. Ich weiß nicht, wo oben und wo unten ist.


    Jetzt wo du es sagst: Bild 1 liegt auf den Poren, links erkennt man die Bruchkante, Bild 2 liegt, glaube ich auf einer Schnittstelle und die Oberseite zeigt nach links, Bild 3 sind zwei Pilzscheibchen aneinander gelehnt.


    Ziemlich durcheinander, da hast du Recht! Ich gebe mir das nächste mal mehr Mühe. ;)


    Übrigens kann ich noch mehr Bilder machen, allerdings nich mehr bei Tageslicht, das war vorhin schon spärlich...


    Zitat


    Von der Oberflächenstruktur her fällt mir akut nur der Kiefernbraunporling ein. Aber beim Apfelbaum passt der natürlich nicht so gut. Oder vielleicht ein unförmiger Zottiger Schillerporling? Färbt der sich so stark nach Berührung? Du siehst: Alles nur Spekulatius von mir. :D


    Könnte man sagen, dass sich dieses Phänomen im Alter verstärkt? Der Pilz ist ja schon alt, und lag noch eine Weile rum. Vielleicht deshalb?



    Danke für eure Antworten :)

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    - Gandalf
    97 Chips
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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Jan-Arne,


    Natronlauge ist nicht gleich gelöstes Natron.


    Natronlauge= in Wasser gelöstes NaOH (Natriumhydroxid)
    Natron=Natriumhydrogencarbonat NaHCO3 ;)


    Der Chemiker weiß das dann in dem Fall dann doch besser. :evil:


    Ich weiß ist verzwickt mit den Trivialnamen aber ich hab mir dann doch erlaubt, das mal hier richtig zustellen. :shy:


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hi Stefan,


    wir reden wohl aneinander vorbei.


    Schnittbild, im Hintergrund der frische Schnitt, im Vordergrund mit Lauge (gewöhnliches Haushaltsnatron in Wasser gelöst) beträufelt


    Sie hat also Natronlauge benutzt. Ich auch. Sie hat eine rote Färbung, ich hatte (wie zu sehen) eine knallig violette. Von Chemie habe ich zugegeben 0 Ahnung. :D


    Liebe Grüße,


    Jan-Arne


    Edit: Ahhh, sie hat gar keine Natronlauge in Wasser gelöst? Dann habe ich sie falsch verstanden. :D

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Lea!


    Normalerweise sollte das schon klappen mit dem Trocknen.
    Man kann sogar aus schopftintlingen brauchbare Exsikate herstellen. ;)
    Schrumpfen wird er natürlich drastisch, aber das ist nicht schlimm.
    Einen Versuch ist es jedenfalls wert. Wenn's nicht klappt, dann müsste man halt gucken, wann an der selben Stelle wieder ein fruchtkörper auftaucht.



    LG, pablo.

  • Jetzt mal Klartext für Chemiker: Ich nahm NaHCO3(aq)


    Edit: Was Stefan dir sagen wollte, wenn du Backnatron in Wasser auflöst, hast du in Wasser gelöstes Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3(aq)), was alkalisch ist, also eine Lauge. NaHCO3 kann man als Backtriebmittel verwenden.


    Sogenannte Natronlauge ist Natriumhydroxid (NaOH) gelöst in Wasser = NaOH(aq), ebenfalls eine Lauge. Das ist das Zeug, was Brezeln braun macht.


    Ich habe übrigens nicht Chemie studiert, ich hab in der Schule aufgepasst :D


    Lg :)

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    - Gandalf
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    Einmal editiert, zuletzt von sunbeam ()

  • Aber Du brauchst in Wasser gelöstes Kaliumhydroxid (Kalilauge).
    Es mag auch mit NaOH (Natronlauge) funktionieren, allerdings nicht mit Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3).
    Vorsicht Natronlauge und Kalilauge stark ätzend.


  • Aber Du brauchst in Wasser gelöstes Kaliumhydroxid (Kalilauge).
    Es mag auch mit NaOH (Natronlauge) funktionieren, allerdings nicht mit Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3).
    Vorsicht Natronlauge und Kalilauge stark ätzend.


    Also ich habe keinen Zweifel mehr, das dies kein zimtfarbener Weichporling ist, also hat sich das mit dem Test vermutlich erledigt.


    Aber interessehalber, wo würde man das denn bekommen, in der Apotheke? Oder brauche ich ein abgeschlossenes (?) Chemistudium, so wie Stefan :D


    Ooooder brech ich so Breaking Bad - mäßig in eine Fabrik ein und muss die Fässer raustragen ... hihi ^^

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    - Gandalf
    97 Chips
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  • Die Kalilauge bekommst du von den diversen Pilzschulen, die auch die Mikroskopier-Chemikalien vertreiben.
    Aha, auch Breaking Bad Fan... Was kann man danach noch ansehen?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Lea,


    du kannst KOH evtl. in der Apotheke kaufen und dann entsprechend in Wasser lösen, was ich dir nicht empfehlen würde, da du schon wissen musst, was du da tust. Das Zeug wird sehr heiß, wenn du es mit Wasser löst, bzw. verdünnst und ist stark ätzend, wie Karl-Heinz schon schrieb.


    Ich würde dir raten, KOH (3 und 20%) z.B. im Mykoshop zu kaufen. Das ist recht preiswert und ungefährlich. ;)


    l.g.
    Stefan


  • du kannst KOH evtl. in der Apotheke kaufen und dann entsprechend in Wasser lösen, was ich dir nicht empfehlen würde, da du schon wissen musst, was du da tust. Das Zeug wird sehr heiß, wenn du es mit Wasser löst, bzw. verdünnst und ist stark ätzend, wie Karl-Heinz schon schrieb.


    Zuerst das Wasser, dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure ;)



    das ist Inonotus hispidus.


    Denk ich inzwischen auch. Die Beschreibung und die Bilder passen sehr gut zu meinem Pilz.

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    - Gandalf
    97 Chips
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  • das ist Inonotus hispidus.


    Klare Ansage, Frank! :thumbup:


    An den hatte ich auch von Anfang an gedacht, habe mich aber nicht getraut vor dem Spezialisten zu antworten! :D


    Der war im Vorjahr hier übrigens sehr häufig an Eberesche und Apfel.


    LG Nobi

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    Chips: 72

    • Offizieller Beitrag


    du kannst KOH evtl. in der Apotheke kaufen und dann entsprechend in Wasser lösen, was ich dir nicht empfehlen würde, da du schon wissen musst, was du da tust. Das Zeug wird sehr heiß, wenn du es mit Wasser löst, bzw. verdünnst und ist stark ätzend, wie Karl-Heinz schon schrieb.


    Zuerst das Wasser, dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure ;)


    Hallo Lea,


    das gilt für Säuren! KOH ist ein Feststoff! Wir haben das im Studium immer den Maßkolben mit kaltem Wasser außen abgespült, um den Kolben zu kühlen. ;) Wie bereits gesagt, kauf dir die Lösungen lieber fertig, da hast du bedeutend weniger Probleme...


    l.g.
    Stefan

  • Hallo in die Runde,


    der Apfelbaum im Garten meiner Eltern hat auch so einen plüschigen Untermieter. Und vor Jahren musste in meinem Heimatort eine alte Esche gefällt werden, die von I. hispidus destabilisert wurde. An Vogelbeere ist mir die Art auch noch nicht untergekommen.


    Gruß, Andreas

  • Hallo Mausmann,


    vielen Dank für den Wink mit dem Zaunpfahl! Obwohl Karl bestimmt nichts dagegen hätte, wenn ich seinen Inonotus als Avatar benutze.
    Wie das gekommen ist, weiß ich auch nicht mehr. Ich habe jetzt meinen eigenen Inonotus tamaricis wieder reingestellt.


    Beste Grüße
    Frank