Ein bisschen was geht schon

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.638 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mausmann.

  • Hallo Leutchens,


    wie jedes Jahr lässt die Pilzschwemme hier im Norden auf sich warten.
    So ein paar vereinzelte Exemplare lassen sich allerdings schon blicken und machen Hoffnung auf weitere Nachzügler.
    Was ich im Monat Juni vor die Linse bekam, will ich euch hier mal zeigen.


    Viel Spaß beim ansehen:-).


    Gruß
    Manuela


    Rötlicher Holzritterling/Tricholomopsis rutilans


    Pfifferling/Cantharellus cibarius


    Perlpilz/Amanita rubescens


    Flockenstieliger Hexenröhrling/Boletus erythropus


    Rotbrauner Scheidenstreifling/Amanita fulva


    Maronenröhrling/Imleria badia


    Grünblättriger Schwefelkopf/Hypholoma fasciculare


    Klebriger Hörnling/Calocera viscosa


    Getropfter Saftporling/Oligoporus guttulatus


    Üppiger Rübling/Gymnopus luxurians

  • Hallo Manuela,
    ist doch schon super, ich habe die letzten Wochen nicht ein Exemplar gefunden. :(


    LG Hans

    Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.


    Johann Wolfgang von Goethe


    Derzeitige PC 100 - 2 - 2 - 6 = 90 (23.10.14) :(

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Manuela!


    Du bist eben vom Klima begünstigt, so viel gutes wetter, wie ihr da oben im Norden in letzter Zeit hattet. :thumbup:
    Hier ist es nach einer viel zu kurzen Wetterbesserung am Wochenende schon wieder schlecht. Da guckt derzeit kein Pilz aus dem Boden, und das wird sich auch in absehbarer Zeit nicht ändern.


    Danke für deine schönen Bilder.


    Aber:

    Zitat


    Imleria...


    Och nö, wo hast du das denn jetzt her. :D
    Ich denke, man kann es auch übertreiben. Am besten stellen wir bald jeden Pilz in eine eigene Gattung, weil ja da hin und wieder zwei Zystiden einen halben µm größer sind, oder irgendwo in einer Gensequenz ein bestimmter Faktor nicht aktiv ist.
    So stellt man zB ja bald fest, daß sich der Keifernsteinpilz und der Gemeine Steinpilz in sogar zwei Sequenzen unterscheiden. Kann man die dann noch in der gleichen Gattung belassen? Auf gar keinen Fall!
    Am besten definieren wir den Gemeinen Steinpilz um. Nennen ihn zB Schildbürgeria edula.
    Hoppla, das war ja die Typusart der Gattung.
    Naja, kein Problem, lösen wir doch die Gattung einfach auf, die Marone und die Appendiculati haben wir ja ohnehin schon erfolgreich eigenständig gemacht.
    Dann stellt man im Zuge der Umordnung fest, daß ein bestimmter Genabschnitt bei Boletus satanas und Xerocomus heterodermus ja identisch ist. Kein Problem, dann kommt der Stan eben zu Xerocomus. Nur leider hatten wir die Gattung ja kürzlich auch schon erfolgreich aufgelöst.
    Und außerdem muss Xerocomus heterodermus ja eigentlich zu Bletus gestellt werden. Also wat nu?
    Auch kein Problem, das parken wir einfach alles bei Leccinum (und nicht vergessen, die anderen Dickröhrlinge heißen mittlerweile ja Münchhausensis erythropus usw).
    Da hat aber gerade jemand in Malaysia einen raustielröhrling beschrieben, der zufällig eine Anamorphe bildet. Die ist erstaunlicherweise mikroskopisch identisch mit der Anamorphe von Hypoxylon rubiginosum.
    Aber auch das ist kein Problem, dann ist der Fichtensteinpilz eben nun eine Kohlenbeere und heißt fortan Hypoxylon edule. :thumbup:
    Und die Marone lassen wir bei Imleria, wobei ich ziemlich sicher bin, daß die Gattung schon bald zu den Dacrymycetales gestellt wird.



    :evil:


    PS.: Ach ja, kann mir jemand die Arbeit von Vizzini zukommen lassen, in der er die Marone zu Imleria stellt?



    LG, pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    So sieht das also aus.

    Zitat


    Based on the morphological data by Å utara (...) and the molecular analysis by Gelardi et al. (...), Nuhn et al. (...) and Wu et al. (...), the species formerly known as Xerocomus badius (Fr.) Gilbert or Boletus badius (Fr.) Fr. belongs
    neither to Xerocomus Quél. s.s. nor to Xerocomellus Šutara and it occupies a distinct position in the phylogenetic trees.


    Sehr aussagekräftig. :D
    Die morphologischen Daten und die Molekularanalyse.
    Naja, im Grunde ist es nichts anderes, als was schon seit vielen Jahren klar ist: Die Marone passt weder bei Xerocomus noch bei Boletus richtig rein.
    Ist bei der Nebelkappe auch nicht anders. Die passt weder wirklich zu Lepista noch zu Clitocybe.


    Aber um das mal abzukürzen: Ich kann einen unwiederlegbaren Beweis erbringen, daß die Marone doch zu Boletus gehört:
    Einfach mal in die Pfanne hauen, gut durchschmoren und aufessen.
    Pilze mit diesem Wohlgeschmack findet man nur in der Gattung Boletus.


    q.e.d.


    Ich bleibe erstmal bei der Einordnung.



    LG, Pablo.