Liebe Pilzfreundinnen und -freunde,
nach etwas Regen vor ein paar Tagen gab es hier sogar ein paar Pilze zu sehen. Einen davon will ich hier vorstellen. Ich bin mir relativ sicher, dass es sich um den Hainbuchenröhrling = Hainbuchenraufuß ((Leccinum pseudoscabrum, syn. L. carpini und L. griseum) handelt.
Standort: Laubwald mit Rotbuche, Hainbuche, einzelne Bergahorn. Im Jungaufwuchs etliche Roteichen, die keimen hier sehr gut. Ich möchte wissen, wo der zugehörige fruchtende Baum steht.
In unmittelbarer Nähe stehen Rotbuchen und Hainbuchen.
Mittelhessen, nördlicher Vogelsberg (Gemeinde Mücke). Im Untergrund basischer Basalt, darüber lehmige Erde. Oberfläche stellenweise Waldmeister, ein paar Meter weiter Weißliche Hainsimse (Luzula luzuloides). Da es sich um einen Mykorrhizapilz handelt, ist das vermutlich nicht so relevant.
29. Juni
(1) Mein erster Eindruck, alles noch feucht vom Regen. Die Hutoberfläche hat viele Dellen.
(2) Stielbasis freigelegt
(3) Blick mit einem Taschenspiegel unter den Hut (links), rechts = Hut von oben. Die Röhrenschicht steht sehr weit entfernt vom oberen Stiel!
1. Juli
(4) An Fraßstellen ist das Hutfleisch dunkel verfärbt.
(5) Die Röhrenschicht ist nicht mehr ganz so hell
(6) Das Hutfleisch verfärbt sich relativ langsam. Nach zwei Minuten sah es so aus:
(7) Nach etwa 6 Minuten, ist die Verfärbung deutlich dunkel-violett
3. Juli
(8) Es geht bei sommerlichen Temperaturen (um 20 Grad und mehr) dem Ende zu. Geregnet hat es seit dem ersten Foto nicht mehr.
[Update:]
Die eingedellte Hut-Oberfläche, die Hutfarbe, die Verfärbung, der große Abstand der Röhrenschicht vom Stiel, die Stielnatterung Schüppchen auf dem Stiel und dessen Längsrillen passen zum Hainbuchenröhrling, ebenso die Hainbuche als Begleitbaum.
Viele Grüße
Lothar