Stypella vermiformis

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 4.620 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von thorben96.

  • Stypella vermiformis (Berk. & Broome) D.A. Reid 1974
    Körnige Zystiden-Wachskruste


    Recht unscheinbare Fruchtkörper:


    Mikro:


    War an morschem Fichtenholz gewachsen.
    Hat letzte Woche beim ThAM-Treffen eine Pilzkollegin gefunden, die sich eher auf Rindenpilze/Porlinge eingeschossen hat.
    Ich selbst wäre ja nie auf den Gedanken gekommen, dass Zitterlings-Verwandtes auch so aussehen kann.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Der ist ja hübsch. Ein Rindenpilz und zugleich ein Zitterling: Das ist genau der Pilz für mich. Die Basidien sind schon auffallend hübsch. Das würde der Fachmann jetzt Phragmobasidien nennen, korrekt?
    Immerhin: Wenn man sich die Verwandschaft (also Genus Tremella) anschaut, dann ist da jedenfalls eine Ähnlichkeit erkennbar.


    Und Exidia müsste ja auch in dieser Ordnung stehen? Denn die Nachbargattung von Exidia ist ja Exidiopsis, das sind ja auch solche dünnen Beläge mit solchen Basidien. Und Sebacina natürlich auch. Sebacina crystallina wäre dann ja auch ein Synonym zu Stypella vermiformis.
    Ungeschickterweise aber auch Dacrymyces vermiformis, was ja nun von der Verwandschaft gar nicht passen würde. Daher wahrscheinlich auch die Umkombination?


    Bei IF und SF steht Stypella übrigens bei den Auriculariales. Für mich absolut nicht nachvollziehbar, da lässt sich ja auch mikroskopisch keine Parallele erkennen. Da hält man sich wahrscheinlich besser an MB. Auch wenn ja nicht auszuschließen ist, daß hier wieder eine Sequenzierung zugeschlagen hat.


    Wie auch immer:
    Danke für die Vorstellung! :thumbup:



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Ingo,


    sehr gelungenes Portrait. :thumbup: Zitterlingsartiger Rindenpilz; na gut wenns man genau betrachtet, könnte man auch Exidia nigricans da einordnen. :D


    l.g.
    Stefan

  • Hallo Ingo,
    sehr hübsch anzuschauen und informativ.
    Weißt Du Zufällig wie die gezeigte Wachskruste aussieht, wenn Sie Älter ist?
    Habe letztes Jahr mal was gesehen und konnte es nie zuordnen.
    Kann natürlich was ganz anderes sein, aber irgendwie kam mir dieses Bild in den Sinn, als ich diesen Bericht gelesen habe.




    Beste Grüße, Christian aus Wismar

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Christian!


    Die Stypella auf den Makrobildern von Ingo oben wächst nicht mehr. An den Basidien und Sporen sieht man ja, daß das ein reifer Fruchtkörper ist. Das einzige, was da noch passiert, ist daß der braun wird und rasch von Tierchen und Bakterien abgebaut wird.


    Der Pilz, den du zeigst, ist etwas Anderes.
    Ich nehme mal an, die Zähnchen sind bei dir doch deutlich länger als 1 mm, bei der Stypella dürften sie klar kürzer sein. Abstände und Gestalt der Zähne sind anders, auch die Färbung weicht ab. Das sind alles variable Merkmale, aber wenn so viel zusammen kommt, dann sucht man besser woanders nach.
    Das Problem ist:
    Bei 99% aller Funde hast du bei solchen Rindenpilzen mit Zahnförmigem Hymenophor nur mit mikroskopischen Merkmalen eine Chance auf Bestimmung. Da gibt es wesentlich mehr als 100 Arten aus diversen Gattungen, Familien und Ordnungen, die (meistens eher dünnen) Beläge mit zahnförmigem, stacheligem oder warzigem Hymenophor bilden.
    Die einzelnen Arten sind im optischen Aussehen oft noch extrem variabel. Bei deinem Fund zB würde ich nicht mal das allgegenwärtige Chamäleon Schizopora paradoxa (Veränderlicher Spaltporling) ausschließen wollen.
    Oder Mycoacia oder Hyphodontia oder Radulomyces...
    Da gibt es einfach viel zu viele Möglichkeiten.



    LG, Pablo.

  • Hallo Christian!


    Ja genau, es ist so wie Pablo schreibt. Deiner ist auf jeden Fall was anderes.
    Bei der Stypella werden das keine richtigen Zähnchen, diese unregelmäßigen Fransen-Körnchen bleiben in der Länge unter 1 mm.


    Zitat


    Bei deinem Fund z.B. würde ich nicht mal das allgegenwärtige Chamäleon Schizopora paradoxa (Veränderlicher Spaltporling) ausschließen wollen.


    Na wenigstens das könnte ich übernehmen. Die Schizopora paradoxa (Veränderlicher Spaltporling) lässt ja ihre Zähnchen mehr oder weniger dadurch entstehen, dass Poren aufschlitzen. Also die Zähne sind da schon nicht zapfig und nicht rund im gedachten Querschnitt.
    Möglicherweise irre ich hier, siehe Beitrag:
    http://www.pilzforum.eu/board/…4409?highlight=Schizopora


    Ich würde da eher woandes hindenken. An abgefallenem Eichenast entdeckt?
    Gibt ´s noch mehr Fotos?


    VG Ingo W

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  • Hallo zusammen,


    gestern (16.03.24) durfte ich diesen Pilz auch auf Nadelholz finden.

    Mittlerweile hört der Pilz auf dem Namen Mycostilla vermiformis.

    Hier sind die Bilder:

    1.


    2.


    3.


    4. Zystiden


    5.


    6.


    7.


    VG : Thorben