Resupinater Porling

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 5.569 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tomentella.

  • Hallo,


    ich habe gestern diesen Porling gefunden, der an eine Schizopora erinnert. Er wuchs resupinat auf der Schnittfläche einer gefällten Linde.


    Substrat: Tilia cordata
    Kontext: holzfarben, Farbe kommt auch beim Reiben an der Oberfläche hervor
    Sporen: elliptisch, 4,5-6 x 3-4 µm
    Hyphenenden: mit Schnallen, teils inkrustiert



    Viele Grüße
    Toffel[hr]
    Hier ein Ausschnitt der Poren (bis 4 Poren/mm):


  • Hallo Toffel,


    wenn du noch die pseudodimitischen, dickwandigen Basalhyphen im Mikroskop findest, ist es ziemlich sicher eine Schizopora.
    Die Unterscheidung von Schizopora paradoxa und Schizopora radula ist nicht ganz einfach.


    Beste Grüße
    Frank [hr]
    Hier im Anhang noch die Bestimmungshilfe in der Gattung Schizopora.


    LG
    Frank

  • Hallo Frank!

    Zitat


    Schizopora paradoxa:
    Poren: irpicoid, 1-2 (3) P/mm, weiß


    Also könnte man solche Fruchtschichten wie bei Toffels Pilz für Schizopora paradoxa makroskopisch schon ausschließen, weil unregelmäßig oder irrgarten-porig??
    Wenn es an dem wäre, hatte ich die ganze Zeit ein falsches Bild der Art vor Augen, denn ich meinte so für mich: irrgartenporig an waagerechter Substratfläche, aufgeschlitztporig in Richtung Zähnchenbildung bei eher senkrechtem Substratanwuchs.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo Ingo,


    normalerweise ist Schizopora paradoxa von Anfang an irpicoid, egal ob waagerecht oder senkrecht am Substrat gewachsen. Schizopora radula beginnt immer porig und kann aber im reifen Zustand die Poren auch aufspalten. Die Porenwände der Poren am Fruchtkörperrand bleiben aber meist rundlich bis labyrinthisch. Diese makroskopischen Unterschiede sind aber nicht immer eindeutig und nur die Kombination mit den mikroskopischen Merkmalen führt hier zum Ziel.


    LG
    Frank


    P.S. Deine Dokumentation der seltenen Stypella vermiformis finde ich hervorragend.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, zusammen!


    Danke für das Dokument, Frank!
    Das wird mir sicher noch hilfreich sein.
    Echt interessant, wie variabel (makroskopisch) gerade Schizopora paradoxa sein kann. 8|
    Bei Toffels Bildern kam mir - ohne die Kommentare gelesen zu haben - zunächst nämlich Schizopora flavipora bzw. die mikroskopisch zu unterscheidende Junghuhnia nitida in den Sinn.
    Aber das ist schon mal gut zu wissen, daß da solche Porenformen nicht in Frage kommen. :thumbup:



    LG, Pablo.

  • Hallo Frank!

    Zitat


    ....nur die Kombination mit den mikroskopischen Merkmalen führt hier zum Ziel.


    Schon klar. Mir geht es dabei meistens um die makroskopische Voreinschäzung, bei der man sich natürlich freut, wenn sie einigermaßen hinhaut. Insofern sind die Makro-Aussagen schon hilfreich.


    Zitat


    P.S. Deine Dokumentation der seltenen Stypella vermiformis finde ich hervorragend.


    Naja, das geht sicher besser und umfangreicher.
    Der Pilz war eben irgendwie faszinierend, weil das Zuordnungs-Ergebnis recht unerwartet für mich war.


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130 + 4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134 + 7 (7.Platz im APR 2022) = 141 + 4 (KISD-Prozente von GnE) = 145 -15 (APR 2023) = 130 + 3 (10. Platz) = 133 + 3 (Unbewusst-Phal) = 136 + 5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141 + 5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146 + 7 (Phalplatz 1) = 153

    Link: Gnolmengalerie

    Link: APR 2023

    Link: Phalabstimmung 2023

    Link: Nanzen

  • Hallo Frank,


    danke für deine Hilfe und die Gegenüberstellung.


    Ich weiß zwar nicht so richtig, was Basalhyphen sind, aber ich habe das hier gefunden:


    Bedeutet "deutliches Lumen", dass der Raum zwischen den Hyphenwänden groß ist? Das wäre hier der Fall.


    Hier sind kopfige Elemente. Die sind aber recht selten:


    Viele Grüße
    Toffel[hr]
    Kann Schizopora einen so dunklen Kontext haben? Das - und dass die Poren relativ fein sind - ist der Grund, weshalb ich erst mal gar nicht an Schizopora gedacht habe. Erst als ich mir die Fotos angesehen habe, bin ich auf darauf gekommen.


    Grüße
    Toffel

  • Hallo Steffen,


    die Basalhyphen sind die direkt am Holz und die sind bei Schizopora radula extrem dickwandig und haben doch noch ein kleines Lumen.
    Auf deinen Bild sind nur normale etwas dickwandige Hyphen zu sehen.
    Schizopora paradoxa hat so dickwandige Basalhyphen, dass die Wände sich sozusagen berühren und kein Zwischenraum (Lumen) bleibt. Hast du in KOH mikroskopiert?
    Schizopora radula wird von manchen Autoren als pseudodimitisch und Schizopora als dimitisch bezeichnet, wobei das nicht ganz korrekt ist.


    Auf deinen Foto kann ich keine typischen Basalhyphen für Schizopora sehen. Ich stelle morgen mal ein Foto rein.


    LG
    Frank

  • Hallo Frank,


    danke für die Bilder. Die Wände sind ja schon extrem dickwandig. Woran erkenne ich bei S. paradoxa, dass überhaupt eine Wand vorhanden ist? Sieht man das an der Lichtbrechung oder ist noch ein schmaler Zwischenraum zu erkennen?


    Viele Grüße
    Steffen

  • Bei diesen "Skeletthyphen" sieht man keine Wände. Bei dimitischen Porlingen dominieren die typischen Skeletthyphen und machen das Mikroskopieren oft so schwierig. Bei Schizopora sind sie nur in der Nähe des Holzes zu finden und werden dann aufsteigend immer dünnwandiger und enden als generative Hyphen, deshalb richtigerweise pseudodimitisch.


    LG
    Frank