Helft ihr mir weiter?

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 6.744 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von matthias0.

  • Hallo zusammen,


    trotz Dauerregen war ich heute doch noch kurz im Wald und konnte einiges finden. Außer einigen Semmelstoppeln (Hydnum Repantum), Pfifferlingen und einem Steinpilz noch diese hier:


    Gemeine Stinkmorchel (Phallus Impudicus)
    So ganz in weiß noch nie zuvor gefunden.


    Von diesem gab es jede Menge (Mischwald). Ich vermute, dass es Pfeffermilchlinge sind (Lactarius Piperatus)
    Die jungen waren gewölbt und die älteren hatten eine "Delle" in der Mitte.
    Nachdem sie nicht mehr so nass waren, sehen sie nicht mehr so weiß aus sondern haben bräunliche Flecken und sind eher cremefarben. Ebenso die Lamellen. Beim Anschnitt tritt eine weiße Milch aus (aber nur kurz). Diese ist einfach nur "sauscharf" und kratzend. Der Pilz riecht nach gar nichts. Die Enden vom Stiel sind gelblich. Liege ich richtig mit dem Pfeffermilchling?




    Den folgenden Pilz kann ich leider nicht richtig identifizieren. Ich vermute ein Xerocomus..
    Gefunden ebenfalls in einem Mischwald. Der Hut ist samtig braun (wie Wildleder), die Röhren sind goldgelb (richtig schön:)) Stiel: hat irgendwie leicht rot/bräunliche Färbungen (ist etwas naß), kurz vor dem Hut ist er gelb, ebenso wie das Fleisch. Beim Anschnitt wird der Stiel so leicht gräulich und das Fleisch bekommt nach einigen Minuten bläuliche Flecken. Unter den Röhren ist er gelb. Die Huthaut lässt sich nicht so gut abziehen und unter der Huthaut ist er ebenfalls gelb. Geruch ist sehr intensiv und stark pilzig.
    Dachte an einen Rotfussröhling, bin aber nicht so überzeugt. Könnt ihr mir weiterhelfen?






    Für Eure Hilfe bedanke ich mich im Voraus.


    LG
    Dodo

    Die Welt ist schön, weil sie bunt ist==Gnolm16

    "Mit dem Leben ist es wie mit einem Theaterstück. Es kommt nicht darauf an, wie lang es ist, sondern wie bunt"

    (Lucius Annaeus Seneca)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dodo,


    bei deinem letzten Pilz wäre X. pruinatus, der bereifte Rotfuß möglich. Den Pfeffermilchling habe ich leider bisher noch nicht finden können; kann ich leider nichts dazu sagen.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Dodo!


    Was am HUt von der Stinkmorchel grün ist, ist die Sporenmasse (Gleba). Diese wird ja von Insekten (meist Fliegen) abgeräumt. Wenn die Fliegen fertig sind, und alles mitgenommen haben, ist der Hut: Weiß.


    Deine Bestimmung zum Langstieligen Pfeffermilchling (Lactarius piperatus) sollte stimmen. Ähnliche Arten unterscheiden sich durch weniger gedrängt stehende Lamellen und / oder grünendes Fleisch und / oder herablaufende Lamellen und / oder einen Stiel, der kürzer ist als die Hutbreite.


    Xerocomellus pruinatus kann schon hinkommen, das Blauen im Hutfleisch wäre aber sehr ungewöhnlich. Sollte eigentlich nicht sein. Leider ist die Bestimmung von Filzröhrlingen ohne Stielbasis ungefähr so sinnvoll wie Blindekuh spielen ohne Löffel und Topf. ;)



    LG, Pablo.

  • Danke vielmals für Eure Antworten.


    Ich dachte, dass die weiße Stinkmorchel noch jung ist....dabei ist sie eigentlich schon eine Oma :)


    Xerocomellus pruinatus kann ich in meinem 1.200 Pilzebuch (Dähncke) nicht finden. Hatte der früher einen andere Bezeichnung? (eigentlich könnte ich mal googeln und mir selbst eine Antwort geben :)) Mache ich jetzt auch.


    Ich ärgere mich gerade über mich selber weil ich nicht den Pilz mit der Basis mitgenommen habe.


    Hoffentlich kann ich nochmal so einen finden.


    Grüßli
    Dodo

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Am besten da mal unter Xerocomus gucken. Vielleicht ist er da auch gar nicht drin und befindet sich - wie so viele Rotfuß - Arten in Trivialliteratur - im großen Sammelbecken des Xerocomellus chrysenteron.


    So geht's:
    >Xerocomellus pruinatus<



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    das glaube ich, dass du den in dem Dähnke Buch nicht findest. Der Rotfußröhrling ist in den letzten Jahren in 5-6 Arten aufgespalten worden. Die Bestimmung ist nicht ganz so einfach. Das geht nur mit Schnittbild "vom Scheitel bis zur Stielbasis" der Länge nach durch.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stefan!


    Im Grunde kann die ganze Gattung "Xerocomellus" auf deutsch mit "Rotfußröhrlinge" übersetzt werden. Das sind aber weit mehr als 5-6 Arten in Europa. Dabei aber auch einige, die schon seit langem als eigene Art laufen, wie zB Xerocomellus porosporus (Falscher Rotfußröhrling), Xerocomellus rubellus (Blutroter Filzröhrling) oder Xerocomellus armeniacus (Aprikosenfarbener Röhrling). Auch Arten ohne roten Stiel gibt es da, wie zB Xerocomellus engelii (Eichen - Filzröhrling, früher bekannt als Xerocomus communis).



    LG, pablo.

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Pablo,


    danke für die Aufklärung. Mir gings bei meinem letztem Beitrag eher um die Chrysenteron, Cialpinus und Pruinatus-Problematik (die auseinander zu halten). Aber du hast vollkommen recht. Das ganze in 2-3 Kurzsätzen erklären zu wollen geht einfach nicht.


    l.g.
    Stefan


  • Xerocomellus pruinatus kann ich in meinem 1.200 Pilzebuch (Dähncke) nicht finden.


    Doch, der ist drin - als Boletellus pruinatus Klofac & Krisai-Greilhuber auf den Seiten 20 und 21. Keine Ahnung, was die beiden zur Aufstellung einer Gattung Boletellus getrieben haben mag.


    Im übrigen bin ich mit deinen Vorschlägen einverstanden: es ist einer der Pfeffermilchlinge (zum genaueren Bestimmen bitte die Verfärbung der Milch an der Luft auf dem Fleisch nach einigen Stunden beurteilen), und es ist einer der Rotfußröhrlinge (bitte einen ganzen Pilz, also mit Stielbasis, der Länge nach durchschneiden und die vorhandenen Farben und Verfärbungen beurteilen, ebenso die Hutoberfläche älterer Exemplare).


    FG Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Die Gattung Boletellus gibt es ja. Das ist eine vorwiegend tropisch und subtropisch verbreitete Gattung, mit famosen Arten, wie zB dem bekannten >Boletellus ananas<.
    Nur wie man auf die Idee kommen kann, den Bereiften Rotfuß da einzuordnen, daß übersteigt meine Phantasie. :D



    LG, pablo.

  • vielleicht aufgrund einer Gen-Sequenzierung?
    *schnellwechhier*

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    • Offizieller Beitrag


    vielleicht aufgrund einer Gen-Sequenzierung?
    *schnellwechhier*


    Hallo an alle,


    wie wird das eigentlic richtig geschrieben? Gehn-Sequenzierung oder gar Gähn-Sequenzierung. :evil:


    *"Beam me up Scotty"* :D


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Pablo,


    *rofl* bist du sicher, dass du richtig sequnziert hast? Ich dachte die wurden zu Scutellinia gestellt. :D


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stefan!


    Nö, Scutellinia gehört ganz klar zu den Inocybaceae. Das brauche ich nicht mal zu sequenzieren, weil das ja klar ist, weil ich bei beiden Gattungen die Pilze nicht auseinanderhalten kann. Also definitiv verwand.



    LG, pablo.

    • Offizieller Beitrag


    *prust* Super Pablo! :thumbup: Ich schlage vor wir bringen unser eigenes Pilzbuch raus; da ist wenigstens die Gattungseinteilung logisch. Kann ich nicht auseinanderhalten; ergo ist eina Gattung! Da schmeißen wir dann die Inocyben, Hebelomas, Cortinarien, Scutellinias, Mollisien usw. in einen Topf. Find ich gut. :thumbup:


    l.g.
    Stefan


    Edit: Oder noch besser wir bringen eine Pilzbestimmungsapp raus. :D

  • Hallo,


    m. E. ist die Stielbasis hier nicht unbedingt nötig, um sagen zu können, dass es sich um X. pruinatus handeln sollte. Bei so kräftig gefärbten Fleisch kommt eigentlich nichts Anderes in Frage.


    Viele Grüße
    Steffen


  • Ich hab' da auch mal was sequenziert:


    Morchella edulis (Bull.) Bratpfanne


    Du hast die auf dem rechten Exemplar vorhandenen bräunlichen Hutvelumflocken nicht richtig interpretiert. Das ist eindeutig Rugosoamanita crassipes, seit neuestem zur Gattung Imleria gestellt.
    Übrigens würde mich deine Sequenzierungstechnik interessieren, magst noch was dazu schreiben?

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    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Morchella edulis (Bull.) Bratpfanne?:D:D:D:D:D:D:D


    Boletellus pruinatus???? Da hätte ich noch lange gesucht in dem Buch8|


    Könnt ihr mir vielleicht ein Buch/zwei Bücher empfehlen? (Bitte beachten:Zähle mich immer noch zu den Laien)


    Ist frustrierend wenn man eigentlich sicher ist, einen Xerocomus vor sich zu haben und diesen nicht im Buch findet....(Boletellus??? wie soll ich als Anfänger darauf kommen?:cursing:)


    LG
    Dodo

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dodo,


    da ist bei Frau Dähnke was schief gelaufen. Gut ich komme mit dem GErhard 1200 Pilze sehr gut zurecht (hat auch schöne Bilder). Dann Parays Buch der Pilze dort sind die Pilze gemalt und besonders sehr interessante Arten drin. DAnn wäre noch Laux "Der Große Kosmos Naturführer" zu nennen; allerdings sind einige Bilder dort sehr farbstichig.


    Was für einen Anfänger gut sein soll ist Rita Lüder: GRundkurs Pilzbestimmung. ICh slebst kenne das nicht weiter.


    Am besten du gehst mal in eine Buchhandlung un guckst mal mit welchen Pilzbüchern du am besten zurecht kommst. Andere als die genannten empfehle ich dir nicht. Wenn du allerdings noch absolut unbedarft bsit, dann gibts auch Pilzbücher für den totalen "Neuling". (ist jetzt nicht böse gemeint).


    l.g.
    Stefan

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    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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  • ich habe (seit kurzem) alle der gerade genannten Bücher.
    Wenn es 2 werden sollen, so würde ich dir "Parays Buch der Pilze" wg. dem guten Schlüssel und E.Gerhard "der große BLV Pilzführer" mit vielen Arten und guten Bildern empfehlen.


    LG Tom


    Rita Lüder ist auch recht gut, aber nehme ich weniger zum Bestimmen her, sondern mehr für Gattungslehre und allgemeines Wissen über Pilze.


    Ach ja, da fällt mir noch eins ein, dass optimal für uns Anfänger ist:
    Andreas Gminder: Handbuch für Pilzsammler - m.E. ein Must-have, auch wenn nicht ganz so viele Arten drin sind, aber es ist mit einem super Schlüssel ausgestattet und daraus lerne ich gerade alle Gattungen.

  • Vielen Dank für die Bücher-Tipps:)


    Ich schau mal, welche ich hier in der Buchhandlung finden kann. Ansonsten Amazon. Besser wäre die Buchhaltung - so kann ich mal "reinschauen" bevor ich mich entscheide.


    Schöner Abend wünsche ich


    lg
    Dodo

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    (Lucius Annaeus Seneca)

  • Hallo,


    nur mal als INFO:


    Für dieses Buch habe ich mich entschieden:


    Danke nochmals für die Beratungen:)


    lg
    Dodo

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    (Lucius Annaeus Seneca)

  • Doch, der ist drin - als Boletellus pruinatus Klofac & Krisai-Greilhuber auf den Seiten 20 und 21. Keine Ahnung, was die beiden zur Aufstellung einer Gattung Boletellus getrieben haben mag.

    Hallo Oehrling,

    die würden damals wohl wegen den leicht gestreiften Sporen in die Gattung Boletellus gestellt

  • ...
    Wenn es 2 werden sollen, so würde ich dir "Parays Buch der Pilze" wg. dem guten Schlüssel und E.Gerhard "der große BLV Pilzführer" mit vielen Arten und guten Bildern empfehlen.

    ...

    Hallo,


    der Pareys ist wirklich sehr gut, ich komme mit ihm super zurecht.

    Durch den Schlüssel (alles makroskopisch) bin ich als ziemlicher Anfänger schnell und anscheinend auch ziemlich zuverlässig auf der richtigen Spur...


    Allerdings wird er absurd teuer gehandelt - ich habe mir letztes Jahr versucht, ein Zweitexemplar zuzulegen, da meines durch die schlechte Bindung inzwischen zu zerfallen droht, und bin auf Preise bis 400!!! Euro gestoßen.


    Für mich gäbe es deswegen zwei mögliche Alternativen:


    - Auf "Das Kosmos Handbuch der Pilze" von Andreas Gminder warten (sollte Ende Juni erscheinen)

    - Sich antiquarisch nach der englischen Ausgabe des Pareys, "Muschrooms and Toadstools of Britain and Notrth-Western Europe" von M. Bon umsehen.


    Beides tue ich - die englische Ausgabe konnte ich mir fuer ca 10 Euro über zvab.de besorgen, und bin damit so zufrieden, dass ich sie direkt noch ein zweites Mal gekauft habe (auch wieder über zvab.de für 12 Euro). Die englische Ausgabe ist wesentlich besser gebunden, und dadurch, dass bei so einem Fachbuch sowieso so viele Fremwörter auftauchen, fällt es nicht wirklich schwer ins Gewicht, wenn man nicht gut Englisch kann - ich bin der Beweis ;)


    Allerdings ist sie von 1987 und damit nicht mehr ganz aktuell - aber grosse Unterschiede zu meiner deutschen Ausgabe (neu gekauft 2010) habe ich noch keine großen Unterschiede feststellen können.


    Meine Vermutung ist aber, dass das für Einsteiger weniger ein Problem darstellt - und erfahrene Systematiker werden sowieso ganz andere Literatur brauchen, oder?


    Viele Grüße

    Michael