Hygrophorus hypothejus = Frostschneckling

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    Frostschneckling
    Hygrophorus hypothejus (Fries 1818: Fries 1821) 1838



    Synonym:
    Agaricus hypothejus Fr., Observ. mycol. (Havniae) 2: 10 (1818)


    Hygrophorus aureus Arrh., in Fries, Monogr. Hymenomyc. Suec. (Upsaliae) 2: 127 (1863)
    Hygrophorus hypothejus (Fr.) Fr., Epicr. syst. mycol. (Upsaliae): 324 (1838) [1836-1838] f. hypothejus
    Hygrophorus hypothejus var. aureus (Arrh.) Imler, Bull. trimest. Soc. mycol. Fr. 50: 304 (1935) [1934]
    Hygrophorus hypothejus var. expallens Boud., Icon. Mycol. (Paris) 1: tab. 33 (1905)
    Hygrophorus hypothejus (Fr.) Fr., Epicr. syst. mycol. (Upsaliae): 324 (1838) [1836-1838] var. hypothejus
    Hygrophorus hypothejus var. mendax Kalchbr., Icon. Sel. Hymenomyc. Hung. 3: 43, tab. 27:3 (1875)
    Limacium aureum (Arrh.) Ricken, Blätterpilze 1: 12 (1910)
    Limacium hypothejum (Fr.) P. Kumm., Führ. Pilzk. (Zerbst): 119 (1871)
    Limacium hypothejus (Fr.) P. Kumm., Führ. Pilzk. (Zerbst): 119 (1871)


    Klasse: Agaricomycetes
    Ordnung: Agaricales
    Familie: Hygrophoraceae
    Gattung: Hogrophorus


    Hut: 3-5 cm breit, in der Mitte meist mit kleinem Buckel, Huthaut bei feuchter Witterung stark schleimig, braunoliv, bis zur Hälfte abziehbar


    Lamellen: jung weißlich, später deutlich gelb, breit angewachsen, am Stiel herablaufend, Schneiden glatt
     
    Stiel: 5-7 x 0,5-1 cm, zylindrisch, blass bis gelblich, jung stark schleimig, mit zugespitzter Basis


    Fleisch: weiß, unter der Huthaut gelblich


    Sporenpulver: weiß


    Sporengröße: 7-9 x 4-5,5 µm


    Geruch: meist geruchlos, seltener obstartig


    Geschmack: mild


    Speisewert: Einer der schmackhaftesten Speisepilze des Spätherbstes. Einzelne Fruchtkörper sind zwar sehr dünnfleischig, aber wegen seines meist zahlreichen Aftretens ziemlich ergiebig.


    Vorkommen: auf Sandboden bei Kiefern; erscheint erst nach den ersten Nachtfrösten (September) Oktober bis Dezember.


    Verwechslung: mit genattertem Stiel und weißen Lamellen, bei Fichte wachsend ---> Natternstieliger Schneckling Hygrophorus olivaceoalbus

    mit trockener Huthaut, schwarz punktiertem Stiel, hellerer Huthaut, weißen Lamellen, ebenfalls bei Fichte wachsend ---> Punktiertstieliger Schneckling Hygrophorus pustulatus


    Wissenswertes: Aufgrund der gelblichen Lamellen und dem gelben Stiel (ohne Natterung und schwarzen Punkten), der schleimigen Huthaut und der Späten Erscheinungszeit ist dieser Pilz quasi nicht zu verwechseln






    Für Ergänzungen oder ggf. Korrekturen wäre ich sehr dankbar.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

    Einmal editiert, zuletzt von Climbingfreak ()

    • Offizieller Beitrag

    Moin.


    Dazu habe ich auch noch eines aus dem letzten Herbst.
    Hygrophorus hypothejus aus einem Sandkiefernwald (Schonung) in der nördlichen Oberrheinebene:



    LG, pablo.

  • Hallo Stefan


    Ich weiß nicht wie Ihr es allgemein mit den Pilzportraets haltet. Eher das normale Vorkommen, welches wahrscheinlich mehr als 90 % aller Funde abdeckt, oder auch Extremwerte evt. in Kammern.


    Folgende Angaben aus dem Pilzkompedium von E. Ludwig könntest übernehmen:

    Hut: 1,8 - 7 cm breit; Stiel 3-10[16] x 0,4-1 [1,5] cm (apikal);

    Sporen: (6)7 - 9,5 (10) x 4 - 5,5(6)


    Vorkommen: sehr selten auch bei Fichte


    Synonyme werden ebenfalls aufgeführt. Hier mal aus dem Index fungorum:


    Synonymy:
    Agaricus hypothejus Fr., Observ. mycol. (Havniae) 2: 10 (1818)
    Hygrophorus aureus Arrh., in Fries, Monogr. Hymenomyc. Suec. (Upsaliae) 2: 127 (1863)
    Hygrophorus hypothejus (Fr.) Fr., Epicr. syst. mycol. (Upsaliae): 324 (1838) [1836-1838] f. hypothejus
    Hygrophorus hypothejus var. aureus (Arrh.) Imler, Bull. trimest. Soc. mycol. Fr. 50: 304 (1935) [1934]
    Hygrophorus hypothejus var. expallens Boud., Icon. Mycol. (Paris) 1: tab. 33 (1905)
    Hygrophorus hypothejus (Fr.) Fr., Epicr. syst. mycol. (Upsaliae): 324 (1838) [1836-1838] var. hypothejus
    Hygrophorus hypothejus var. mendax Kalchbr., Icon. Sel. Hymenomyc. Hung. 3: 43, tab. 27:3 (1875)
    Limacium aureum (Arrh.) Ricken, Blätterpilze 1: 12 (1910)
    Limacium hypothejum (Fr.) P. Kumm., Führ. Pilzk. (Zerbst): 119 (1871)
    Limacium hypothejus (Fr.) P. Kumm., Führ. Pilzk. (Zerbst): 119 (1871)


    Ob diese alten Angaben für das Portrait relevant sind kann man zwar bezweifeln, aber keine trifft es natürlich auch nicht so ganz.


    Noch ein Foto aus dem NSG Brachter Wald auf Sandboden bei Kiefer


    LG Karl

  • Hallo zusammen!

    Zitat


    mit schwarz punktiertem Stiel, hellerer Huthaut, weißen Lamellen, ebenfalls bei Fichte wachsend ---> Punktiertstieliger Schneckling Hygrophorus pustulatus


    ...... ist außerdem immer trockenhütig.


    Bessere Verwechslungs-Kandidaten hätte man ja z.B. mit H. persoonii, H. discoideus oder H. latitabundus.


    An die Aussage halten sie sich bei mir überhaupt nicht:

    Zitat


    Aufgrund der späten Erscheinungszeit ist der Pilz sehr selten madig.


    Genau das Gegenteil muss ich einschätzen:
    Trotz der späten Erscheinungszeit sind die Pilze sehr schnell madig. Glück hat man nur, wenn man sie sofort nach Erscheinen entdeckt.


    Informativ kann ich den noch hinzufügen:
    http://www.pilzepilze.de/cgi-b…8.pl?noframes;read=134088


    VG Ingo W

    ________________________________________________________________
    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

    Link: Gnolmengalerie

    Link: Einladung APR 2024

    Link: Nanzen 2024

    Link: APR 2024

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Karl und Ingo,


    Vielen Dank für eure Ergänzungen und Korrekturen. Natürlich ist es schon so, dass wir auch seltene Fundorte, Substrate extreme Hutgrößen, Sporengrößen darstellen wollen.
    Bei den Synonymen standen in GPBW keine. Deswegen habe ich da auch nicht weiter danach gesucht. :shy:


    Ich komme erst nächste Woche dazu die Korrekturen einzuarbeiten.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Stefan,
    schönes Portrait! Ergänzenswert wäre vielleicht noch, dass es eine Form mit goldgelbem Hut gibt --> var. aureus, die man dann theoretisch mit dem Lärchen-Schneckling (H. lucorum) verwechseln kann.


    Und hier noch zwei Bilder (normale Farbform):


    Viele Grüße,
    Emil

  • Und hier isser: Hygrophorus hypothejus var. aureus - Goldgelber Frostschneckling bzw. Gelbbeschleierter Frostschneckling



    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

    "I'm only happy when it rains
    I'm only happy when it's complicated
    And though I know you can't appreciate it
    I'm only happy when it rains"
    (Garbage)

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