Champignons auf einer Wiese

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 8.441 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Guten Abend zusammen,
    Champignons kennt eigenlich jeder Laie. Selbst in Hessen, früher nicht gerade eine Hochburg der Pilzesser, waren sie in meiner Jugend bekannt. Allerdings war es vermutlich den meisten Sammlern egal, welchen der essbaren Champignons sie vor sich hatten.


    Wenn ich in den Zustand tiefen Zweifelns geraten will, dann muss ich mir nur einen Champignon in der näheren Umgebung suchen und versuchen, ihn zu bestimmen. Dann gehts los :rolleyes: .


    So auch hier: seit mehreren Jahren wachsen in einer Parkplatzbegrenzung jedes Jahr im Sommer / Spätsommer im Gras Champignons. Der Rasen wird häufig gemäht, das Mähgut abgefahren :thumbup: . Es gibt im Rasen Erdflechten (Peltigera spec., Cladonia spec.), Knäuel-Arten, Silber- und Frühlingsfingerkraut und andere Anzeiger für weniger fette Böden.


    Es gibt zwar Hundebesitzer, die mit Schaufel und Tüte ihren Hund begleiten, aber es gibt natürlich auch andere, die das nicht so eng sehen. Lokal kann es also durchaus gedüngte Stellen geben. <X oder für Pilzler :cool: ?


    Eigenschaften der Fruchtkörper:
    Hutfarbe: weißlich (altweiß), die Bilder kommen mir zu bräunlich vor.
    hellbräunlichen Schuppen ab etwa halber Strecke zum Rand. Die Mitte nicht beschuppt.
    Hutbreite: 5,5 cm ; 7 cm;
    Lamellen: jung: rötlich, alt: schwarzbraun; nicht "bewimpert".
    Hut, Geruch:
    junges Exemplar: deutlich, interessant, meiner Meinung nach nicht nach Anis, nicht unangenehm, aber mir fällt nichts passendes ein.
    altes Exemplar: in etwa wie ein Schiefknolliger Anischampignon mit schwarzbraunen Lamellen, den ich zwei Tage davor in der Hand hatte. Also doch Anis?
    Geschmack: nicht probiert wg. der Hunde
    Sporen: schwarzbraun, 7,2 µ x 4,7 µ; Q=1,53
    Huthaut: leicht bis zur Mitte abziehbar
    Stiel: Länge in etwa wie die Hutbreite; Stiel unten etwas schmaler, nicht keulig, rund.
    Stiel-Verfärbung: aufgeschnitten auf festen Druck mit Taschenmesser nach einiger Zeit gilbend
    Ring: Reste vorhanden, nach unten öffnend



    Hier diese Bilder stammen vom 13. Juni diesen Jahres


    (1) Hier das junge Pärchen, die Lamellen waren noch in etwa rosa. Hutbreite: ca 5 cm.


    (2) Das große Exemplar


    (3) Ein liegendes Exemplar


    (4) so sehen Fleisch und Lamellen aus:


    (5) Fleisch des Stiels nach Druck mit dem Taschenmesser gilbend


    (6) Der Standort


    Am folgenden Tag waren die verbliebenen Hüte grau statt weiß.


    Leider bin ich beim Bestimmen zu keinem Ergebnis gekommen. Im Hinterkopf war der Wiesen-Egerling, der das Bestimmen in eine falsche Richtung gelenkt hat.


    Leider sind die Egerlinge nur kurzlebig. Für weitere Versuche muss ich darauf hoffen, dass sich noch welche zeigen, hoffentlich dieselbe Art.


    Wer kann mir da weiterhelfen?


    Viele Grüße
    Lothar


  • Leider bin ich beim Bestimmen zu keinem Ergebnis gekommen. Im Hinterkopf war der Wiesen-Egerling, der das Bestimmen in eine falsche Richtung gelenkt hat.


    Ich sehe nichts, was gegen den Wiesen-Egerling spricht.
    Die auf Bild 5 von dir als Gilben interpretierte Farbänderung ist ein schwaches Röten, wie sie für den Wiesen-Egerling typisch ist.
    Farbe, Habitus und Geruch (weder nach Anis noch unangenehm) passen ebenfalls.


    5 Chips auf den Wiesen-Egerling (Agaricus campestris)!


    LG Nobi

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi, hallo Lothar!


    Bloß vom Bild her spricht meiner Ansicht nach theoretisch nichts gegen den Wiesen-Champignon (Ag. campestris).


    ABER: wenn dein altes Exemplar wie der Schiefknollige Anis-Champignon roch ist das ein Kill-Kriterium.
    Wirkliche Wiesen-Champignons riechen eigentlich theoretisch und von meiner Seite aus auch praktisch nach Garnichts, gelten lasse ich maximal irgendwie "frisch oder angenehm".


    Hutschuppen und rosa Lamellen, Wachstum im Gras passen meines Erachtens nach wunderbar zum Wiesen-Champi. Aber das folgend Geschriebene wäre das 2. Kill-Kriterium:

    Zitat


    ......Taschenmesser nach einiger Zeit gilbend


    Never!
    Die einzige Andersfärbung außer Weiß im aufgeschnittenen Stiel ist was Rosaliches, was aber beim Schnitt schon vorhanden ist und nicht durch Oxydation entsteht.
    Anis- und Karbol-Champis reagieren übrigens GELB bei Verletzung hauptsächlich in der Stielrinde, also in der äußeren Schicht des Stiels und um diese Reaktion zu provozieren, ist drückendes Schaben besser als Kratzen.
    Wobei bei den Karbol-Champis eine sofortige Reaktion eintritt, bei der Anis-Fraktion lässt man sich mit deim Eingilben Zeit.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

    150-15 (APR 2022) = 135-5 (GnE-Wette verloren "über 11 gelöst") = 130+4 (am nächsten an der 222.Schnapps-Punktzahl) = 134+7 (7.Platz im APR 2022) = 141+4 (KISD-Prozente von GnE) = 145-15 (APR 2023) = 130+3 (10. Platz) = 133+3 (Unbewusst-Phal) = 136+5 (Lupus-Wette-APR-Sieger=ü300) = 141+5 (GnE-Gewinnsteuer-APR23) = 146+7 (Phalplatz 1) = 153-20 (APR 2024) = 133

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  • Ui ui ui, das gestaltet sich hier ja spannend, wenn ich Ingo's vehementen Post lese 8|


    Kann den nicht mal bitte irgendwer mikroskopieren?

  • ABER:
    Wirkliche Wiesen-Champignons riechen eigentlich theoretisch und von meiner Seite aus auch praktisch nach Garnichts, gelten lasse ich maximal irgendwie "frisch oder angenehm".


    Das seh ich andes , Frische Wiesenchampions reichen schon , angenehm wie du sgst , aber definitiv ein Eigengeruch ich nene ihn mal Nicht-anis-egerlinggeruch :D Jedenfalls empfinde ich das so finde den Geruch schon eigen.


    In den Restlichen Punkten gebe ich dir Recht , das Gilben spricht klar gegen einen Wiesenegerling , und nicht jede Nase vermag den Anisgeruch warzunehmen habe ich manchmal das gefuel!

  • Hallo,


    m. E. darf sich der Wiesen-Champignon so verfärben wie auf Bild 5. Wenn der Ring nur flüchtig vorhanden war, müsste der das schon sein. Andere/Weitere Verfärbungen und abweichender Geruch glaube ich erst mal nicht. ;)


    Viele Grüße
    Steffen

  • Hallo!


    Also ich glaube ja eigentlich auch an die Wiesen-Champignon, aber wenn da was von Gilben und Geruch wie Anis-Champignon steht (oder war das gar nicht auf den Geruch gemünzt?)....

    Zitat


    Hut, Geruch:
    junges Exemplar: deutlich, interessant, meiner Meinung nach nicht nach Anis, nicht unangenehm, aber mir fällt nichts passendes ein.
    altes Exemplar: in etwa wie ein Schiefknolliger Anischampignon mit schwarzbraunen Lamellen, den ich zwei Tage davor in der Hand hatte. Also doch Anis?


    ....kann man das ja auch schlecht übergehen.


    Hallo KiHo!

    Zitat


    .... Frische Wiesenchampions riechen schon , angenehm wie du sgst , aber definitiv ein Eigengeruch ich nene ihn mal Nicht-anis-egerlinggeruch Big Grin Jedenfalls empfinde ich das so finde den Geruch schon eigen.


    Ok., könnte ich dich vielleicht bei "grasig" oder "krautig" abholen?
    Ich hatte gestern erst welche längere Zeit in der Hand und oft an der Nase. Also sehr spezifisch finde ich den Geruch nicht. Das heißt, ich würde ihn mit verbundenen Augen wahrscheinlich nicht unbedingt herausriechen, wenn andere +- geruchlose Pilze dabei wären.


    Um so interessanter finde ich deine Einschätzung. Magst du dir bei deinem nächsten Fund nochmal Gedanken machen über den Geruch?


    VG Ingo W

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Ingo!


    Grasig?
    Krautig?


    8|




    Wie schon so oft: Ich staune. Du bist echt ein Phänomen.
    Was habe ich mich schon über diesen diffusen, wenig prägnanten aber doch irgendwie vertrauten Geruch von A. campestris gewundert. Einordnen konnte ich ihn nie.
    ("Unbedeutend" und "mild" sind ja nicht wirklich sinnvolle Geruchsbeschreibungen)
    Aber dabei ist eigentlich alles ganz einfach. Wiesenchampi riecht nach: Wiese!



    Danke,
    Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Wobei ja "grasig" und "krautig" völlig dehnbar sind. Also frisch gemähtes Gras (z.B. Rasenmäher), das ist schon ein spezifisch anderer Geruch und "krautig"? Naja, kommt eben auf ´s Kraut an, und da riecht ja auch schon wieder fast alles verschieden.


    Ich meine eher so ein neutrales grasig-krautig, vielleicht wie ...... Tja, wie was eigentlich?
    Muss ich nochmal nachdenken. Grüne Melonenschale vielleicht? Aber ohne Fruchtfleisch.


    VG Ingo W

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  • Scheint garnicht so einfach zu sein , ich denke das ich ihn herausriechen könnte wenn adere geruchsneutrale Pilze dabei sind;)


    Ich werde aber sobald wie möglich meine Wiesenchampi - wiesen aufsuchen und möglichst mit mehreren Personen einen Schnüffeltest starten.


    Es stimmt schon das er schwach riecht , aber er reicht definitiv! ... mild ist schonmal ein Ansatz aber nicht sehr genau und das was neben mild noch da ist macht für mich nen Wiesenchampion aus. Wirklich beschreiben lässt sich das nicht so einfach


    Ich denke Pablo hat es bisher am besten getroffen : ----->


    diesen diffusen, wenig prägnanten aber doch irgendwie vertrauten Geruch von A. campestris

    90 Pilzhips , 10 an Gerd aus der Fingerhut-Verpel-Wette

    Einmal editiert, zuletzt von KiHo ()

  • Hi Pablo!

    Zitat


    Auf nassem Rasen ausgerutscht und das Gesicht im Grün versenkt.


    Genau, wir verstehen uns! "Nasse Wiese".


    Hallo KiHo!

    Zitat


    ....ich denke das ich ihn herausriechen könnte wenn adere geruchsneutrale Pilze dabei sind....


    Prima, dann kriege ich das bestimmt auch hin.
    Großes Problem ist allerdings weitere relativ wenig riechende, +- geruchsneutrale Pilze für den Test zu finden. Ein paar milde Täublinge vielleicht und ein paar Düngerlinge?


    VG Ingo W

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  • Hört sich gut an wäre sicher interresant
    ich ich habe aber das Gefühl das du mich nicht für ganz voll nimmst ;)


    Ich muss ertmal wieder ein paar Frische riechen , aber ich wäre damit sogar bei Wetten dass aufgetreten. :nana: jedenfalls im Moment bin ich mir da sehr sicher !

  • Guten Abend,


    Zum Geruch:
    der frische Egerling hatte einen deutlichen Geruch, den ich aber nicht beschreiben oder einordnen kann. Als Anisplätzchen-Liebhaber hätte ich Anisgeruch erkannt.


    Mein älterer, an den Lamellen schon schwarzbraune Wiesen(?)-Egerling, roch so wie der ebenfalls alte Anis-Champi, der auch nicht mehr nach Anis gerochen hat, sondern in Richtung beginnende Verwesung. Diesen Geruch hatte ich auch schon bei anderen, für mich nicht bestimmbaren Champis gerochen, die ebenfalls schon in diesem Zustand waren (irgendeine große Art).


    Der Versuch mit dem Messer in der Stielmitte war eine blöde Idee. Vergessen wir es. Leider ist meine Kamera mit Blitz nicht so farbtreu. Ich versuche dann, mit der Gammakorrektur die Farben hinzubekommen, aber es gibt Grenzen, wenn z.B. die Chips der Kamera die RGB unterschiedlich gut erkennen. Die Kamera ist fast 10 Jahre alt, ich muss wohl doch an eine neuere denken.


    Mit den Augen ist es auch so ein Problem: "In der Nacht sind alle Katzen grau", dh. das Sehvermögen kann ja auch farbspezifisch mit schwindender Helligkeit reduziert sein.


    Was mich irritiert hat:
    bei den GPBW steht im Schlüssel bei Nr. 43 (S. 494)) A. campestris s.l. : "Trama allgemein schwach rötend". In der Artbeschreibung S. 505: "Trama weiß, unveränderlich, ohne besonderen Geruch und Geschmack". :/ Wie soll ich das verstehen? Sowohl "rötend" als auch "weiß, unveränderlich". Was heißt "ohne besonderen Geruch ..."?
    Bei GRÖGER und HORAK steht gar nichts vom Röten, genauer: bei GRÖGER nur in der Anmerkung zu einer der Kleinarten. HORAK erwähnt aber im Schlüssel auf dem Weg zu A. campestris öfters das Gilben (nicht: chromgelb, das kenne ich vom Chemie-Praktikum).


    Aber in Euren Antworten zu meiner Bestimmungsanfrage wird das leichte Röten anscheinend als normal angesehen. Das beseitigt einen starken Zweifel.


    Der Geruch wurde in den Beiträgen ja mehrfach charakterisiert. Beim nächsten Fund von einem frischen Exemplar werde ich mich also "in die nasse Wiese" werfen und die Gerüche vergleichen :D Aber nicht, wenn da vorher Hunde waren :P


    Vielen Dank für die Anmerkungen,
    ich musss die noch mal genauer lesen


    Herzliche Grüße
    Lothar


    (Fast den ganzen Nachmittag im Keller wegen einer spinnenden Waschmaschine.)[hr]
    Wehe der nächste Fund auf der Wiese riecht nach Anis!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Lothar!


    Also bei >Pilzforum.eu< steht in der Beschreibung dieser Art, daß das Fleisch meist unveränderlich ist, aber auch röten kann (vorwiegend Stielspitze) in der Stielbasis gerne etwas ockerbräunlich oder beige oder gelbbraun. ;)
    Ich denke, diese Angaben sollten das recht gut beschreiben.
    Für einen Schlüssel ist es natürlich wesentlich, solche Merkmale so zu beschreiben, daß man auch zur richtigen Art kommt. A. campestris ist halt kein Röter wie zB. A. subperonatus oder gar A. silvaticus.


    Insofern sehe ich auf deinen Bildern echt nichts, was gegen A. campestris spricht.
    Der Geruch ist natürlich zwispältig: Mir geht es auch manchmal so, daß ich das rieche, was ich zu riechen erwarte.
    Da sind unbefangene Meinungen sehr hilfreich.


    Wenn der nächste Fund auf der Wiese nach Anis riecht, ist es eine andere Art.


    Und: Es gibt auch noch einen Gilbenden Wiesenchampignon (Agaricus moellerianus) mit spät (teils erst Stunden nach Ärgern) gilbender Huthaut und frisch schwachem Anisgeruch. ;)



    LG, pablo.

  • Hallo Graubart!


    Zitat


    Bei GRÖGER und HORAK steht gar nichts vom Röten, genauer: bei GRÖGER nur in der Anmerkung zu einer der Kleinarten. GRÖGER erwähnt aber im Schlüssel auf dem Weg zu A. campestris öfters das Gilben (nicht: chromgelb, das kenne ich vom Chemie-Praktikum).


    Beim 2. mal Gröger meinst du wahrscheinlich Horak.
    In der Tat schreibt der bei Ag. campestris, dass die z.T. gilben.
    Hört sich für mich erst mal befremdlich an, aber ich bin auch kein Agaricus-Spezialist. Ist mir so auch noch nicht begegnet (wie 10 000 andere Pilze und Phänomene).
    Sollte er mir aber so mal unter die Augen kommen, werde ich mich wohl nur mit einem Namen zufrieden geben, der nicht Ag. campestris lautet.


    Hallo KiHo!

    Zitat


    Hört sich gut an wäre sicher interresant
    ich ich habe aber das Gefühl das du mich nicht für ganz voll nimmst Wink


    Mmmm, weiß jetzt gar nicht, wie du darauf kommst. Vielleicht, weil ich es als kleines Problem sehe, geruchlose Pilze zu finden? Doch, doch, das sehe ich schon wirklich so.


    Ansonsten trügt dich dein Gefühl. Ich nehme dein Geschriebenes sehr ernst. Zumal es ja Pablo auch noch bestens bestätigt.


    Hi Pablo!

    Zitat


    Für den Vergleich nehmen wir auf jeden Fall noch Lepista sordida (Schmutziger RR) dazu.


    Ideal!!!
    Ich freue mich da jetzt schon drauf.


    VG Ingo W

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    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo Pablo,
    zur Zeit steht in der Beschreibung:

    Zitat

    "Fleisch: fest; weiß; nicht verfärbend oder höchstens in der Stielspitze schwach rötend;"


    Bei dem fotografierten Pilz (Bild (4)) war aber auch die Trama (schwach) gerötet: in der Nähe der Lamellenbasis, von der Stielspitze bis zum Hutrand. Der obere Teil der Trama hat nicht gerötet. Wie formuliert man das verständlich?
    (Ich habe wieder mal Stielspitze und Stielbasis verwechselt, weil die Stielbasis bei diesem Pilz relativ spitz ist :rolleyes: )


    Nun sagt das eine Exemplar noch nichts aus. Ich hoffe auf weitere Funde.


    Ingo W:
    Du hast natürlich recht: beim Gilben habe ich HORAK gemeint. Ich korrigiere das.


    Vielen Dank
    Lothar

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Lothar!


    Ja, du hast recht. Das kann man besser formulieren.
    Allerdings muss ich sagen, daß ich die Art bislang tatsächlich nur mit leichter Rötung in der Stielspitze gefunden habe. Wie das über den Lamellen aussieht, da muss ich mal in Zukunft drauf achten. Aber ich denke, da gibt es schon eine gewisse Variationsbreite.
    Typisch Champis eben, die machen ja sowieso, was sie wollen. ;)



    LG, pablo.


  • Typisch Champis eben, die machen ja sowieso, was sie wollen. ;)


    Ich fürchte, die euch zur Verfügung stehende Champignons-Literatur ist einfach nicht gut genug. Mit einer richtig guten Literatur machen sie nicht, was sie wollen. Mal eben locker-flockig Champignons mit Großpilze BW (mitsamt den darin enthaltenen Schlüssel-Fehlern wie denjenigen, auf den schon hingewiesen wurde) oder Gerhardt oder Pareys zu bestimmen, funktioniert halt meistens nicht. Man braucht dazu ein richtiges Standardwerk, dem man wirklich vertrauen kann, nicht viele halbrichtige, die sich teilweise widersprechen - sofern man tatsächlich den Ehrgeiz hat, schwierige Champignons knacken zu wollen, was ja an sich löblich ist.


    Habt ihr übrigens den Champignon auf dem Schirm, der im Großpilze-BW-Schlüssel genau neben Agaricus campestris gelistet ist: Agaricus albosericellus?

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stephan!


    Und ich glaube trotzdem, daß die Champis ihren eigenen Kopf haben. Außer GPBWs schaue ich natürlich auch immer noch bei PdS rein (was auch nicht besser ist, aber beides zusammen wirklich nicht schlecht), konsultiere dazu den Ludwig, sowie Gröger und Kibby. Zumindest wenn ich einen eigenen Fund bestimmen will. Das ist halt schon ein Arbeitsaufwand, der da hinter steckt. ;)


    Den albosericellus (aestivalis) sollte man jedenfalls mal auf dem Schirm haben. :thumbup:



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Stephan,


    es gibt von Geoffey Kibby sehr gute Bestimmungswerke; nicht nur für Röhrlinge, sondern auch für Agaricus, Amanita und Tricholoma.


    Toffel hat mit dem Kibby unlängst Salzwiesenchampis (in Dresden gefunden) bestimmen können.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Guten Abend,
    nach all den Antworten bin ich zum Myzel auf der Wiese gegangen, hab mal Tacheles mit ihm geredet, was es da für komische Fruchtkörper gebildet hat. Und: es hat gewirkt. Gleich kommen die Bilder :P


    Keine 2 Meter vom Standort der Pilze (Bild 1 - 6) habe ich gestern einen neuen Fruchtkörper gefunden:


    (1) Hut hat oben keine Glatze, sondern ist von der Mitte her beschuppt.


    (2) Der Ring ist unten offen und vergänglich, der Stiel ist sehr zerfressen, aber weder keulig noch knollig. (Wie schon bei den vorherigen Exemplaren.)


    (3) Die Trama ist dieses Mal nicht gerötet


    Und zum Schluß:
    Der Pilz riecht weder nach Anis noch nach Karbol, sondern angenehm. So das Urteil meiner Frau, die viel besser Gerüche unterscheiden kann als ich.


    Warum nicht gleich so? :)


    Damit also: Wiesen-Champignon (Agaricus campestris s.l.)


    Ich gehe davon aus, dass es sich um dasselbe Myzel handelt, das auch die anderen Fruchtkörper hervorgebracht hat. Jetzt bin ich mal auf weitere Exemplare gespannt.


    Zum vorgeschlagenen Agaricus albosericellus. Im PilzePilze-Forum gibt es >hier< einen Beitrag: demnach soll der Hut gilben, die Art auf Kalk vorkommen. Beides trifft nicht zu. Laut GPBW soll er in Wäldern wachsen und der Stiel lang und schlank sein - trifft auch nicht zu.


    Vielen Dank für die zahlreichen Beiträge,
    ich habe viel dazugelernt.


    Ich wünsche allen, die das heute Nacht noch lesen, eine gute Nacht und allen anderen einen guten Tag.


    Viele Grüße
    Lothar