Guten Abend zusammen,
Champignons kennt eigenlich jeder Laie. Selbst in Hessen, früher nicht gerade eine Hochburg der Pilzesser, waren sie in meiner Jugend bekannt. Allerdings war es vermutlich den meisten Sammlern egal, welchen der essbaren Champignons sie vor sich hatten.
Wenn ich in den Zustand tiefen Zweifelns geraten will, dann muss ich mir nur einen Champignon in der näheren Umgebung suchen und versuchen, ihn zu bestimmen. Dann gehts los .
So auch hier: seit mehreren Jahren wachsen in einer Parkplatzbegrenzung jedes Jahr im Sommer / Spätsommer im Gras Champignons. Der Rasen wird häufig gemäht, das Mähgut abgefahren . Es gibt im Rasen Erdflechten (Peltigera spec., Cladonia spec.), Knäuel-Arten, Silber- und Frühlingsfingerkraut und andere Anzeiger für weniger fette Böden.
Es gibt zwar Hundebesitzer, die mit Schaufel und Tüte ihren Hund begleiten, aber es gibt natürlich auch andere, die das nicht so eng sehen. Lokal kann es also durchaus gedüngte Stellen geben. oder für Pilzler ?
Eigenschaften der Fruchtkörper:
Hutfarbe: weißlich (altweiß), die Bilder kommen mir zu bräunlich vor.
hellbräunlichen Schuppen ab etwa halber Strecke zum Rand. Die Mitte nicht beschuppt.
Hutbreite: 5,5 cm ; 7 cm;
Lamellen: jung: rötlich, alt: schwarzbraun; nicht "bewimpert".
Hut, Geruch:
junges Exemplar: deutlich, interessant, meiner Meinung nach nicht nach Anis, nicht unangenehm, aber mir fällt nichts passendes ein.
altes Exemplar: in etwa wie ein Schiefknolliger Anischampignon mit schwarzbraunen Lamellen, den ich zwei Tage davor in der Hand hatte. Also doch Anis?
Geschmack: nicht probiert wg. der Hunde
Sporen: schwarzbraun, 7,2 µ x 4,7 µ; Q=1,53
Huthaut: leicht bis zur Mitte abziehbar
Stiel: Länge in etwa wie die Hutbreite; Stiel unten etwas schmaler, nicht keulig, rund.
Stiel-Verfärbung: aufgeschnitten auf festen Druck mit Taschenmesser nach einiger Zeit gilbend
Ring: Reste vorhanden, nach unten öffnend
Hier diese Bilder stammen vom 13. Juni diesen Jahres
(1) Hier das junge Pärchen, die Lamellen waren noch in etwa rosa. Hutbreite: ca 5 cm.
(2) Das große Exemplar
(3) Ein liegendes Exemplar
(4) so sehen Fleisch und Lamellen aus:
(5) Fleisch des Stiels nach Druck mit dem Taschenmesser gilbend
(6) Der Standort
Am folgenden Tag waren die verbliebenen Hüte grau statt weiß.
Leider bin ich beim Bestimmen zu keinem Ergebnis gekommen. Im Hinterkopf war der Wiesen-Egerling, der das Bestimmen in eine falsche Richtung gelenkt hat.
Leider sind die Egerlinge nur kurzlebig. Für weitere Versuche muss ich darauf hoffen, dass sich noch welche zeigen, hoffentlich dieselbe Art.
Wer kann mir da weiterhelfen?
Viele Grüße
Lothar