Hallo, zu Bestimmungszwecken wollte ich mich mit KOH eindecken, das ich auch in den Wald mitnehmen kann, um Schleierlinge, Täublinge und Co damit zu beträufeln. In Andreas Gminders Pilzshop gibt es nun unterschiedliche Verdünnungen mit 3%, 20% und 40%. Welches sollte man hier am besten nehmen? Ich kann mir vorstellen, daß es in Bezug auf die Intensität der Verfärbung Unterschiede gibt. KOH 20% könnte vielleicht eine Orangefärbung verursachen, während die gleiche Stelle mit KOH 40% vielleicht schon rot wäre und so zu falschen Schlüssen führt. Bon gibt im "Pareys" eine zwei- bis zehnprozentige Lösung an. Hättet ihr da vielleicht ein paar Tips für mich?
Welches KOH?
- Wühlmull
- Erledigt
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Hallo Holger
Für Schleierlinge bevorzugt 40 %. Besonders bei älteren oder durchwässerten Fruchtkörpern bekommt man damit noch zuverlässige Ergebnisse. Bei Täublingen funktioniert 40 % auch, wobei mir eigentlich nur die Unterscheidung von R. foetens/subfoetens (subfoetens im Fleisch gelb) und R. insignis/pectinatoides (insignis Stielbasis und bei sehr jungen Frk. Hutrand orange) einfällt. Bei R. insignis funktioniert auch konz. Ammoniak.
3% KOH verwende ich nur zum mikroskopieren (z.B. Gelbfärbung der Zystidenwände bei Inocybe, Sporen der meisten Braunsporer, aufquellen von Exsikkaten).LG Karl
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Hallo, Holger!
Im Grunde sehe ich das wie Karl (auf dessen Erfahrung man sich auch besser verlassen kann, als auf meine): 3% ist zum Mikroskopieren, die höheren Konzentrationen für makroskopische Reaktionen besser. Wenn man allerdings in ein Präparat in Wasser (unterm Mikro) noch etwas reinlaufen lässt, um eine Reaktion zu beobachten, kann man auch 20% nehmen. Es verdünnt sich ja ohnehin, da ja schon Wasser unterm Deckgläschen ist.
Auf der anderen Seite ist ja KOH auch für makroskopische Reaktionen bei vielen Porlingen wichtig. Da geht oft auch 3%, wie ich festgestellt habe (zb Hapalopilus). Aber 40% ist da der sichere Weg.LG, Pablo.
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Hallo an alle,
ich möchte da noch 2 Sachen ergänzen; der Chemiker darf wieder mal Klugsch***en.
Also KOH und andere stark basische Lösungen, haben ein gutes Lösungsvermögen von CO2; so dass Carbonate entstehen, die bei weitem nicht mehr die Basizität wie KOH oder Ammoniak haben. Dann lösen stark basische Lösungen Glas auf.
Aus diesem Grund sollten Laugen nicht in Glasgefäßen gelagert werden, bzw. die Lösungen frisch angesetzt und alsbald verbraucht und falls doch einmal längeres Lagern notwendig werden sollte, Lösungen luftdicht verschlossen (z.B. mit Parafilm) werden.
Ansonsten kann ich mich meinen Vorrednern anscleißen.l.g.
Stefan -
Ok danke für Eure Tips, das ist das was ich wissen wollte .