Hallo liebe Pilzfreunde,
Mausmann hat das Spiel ja schon angepriesen (als Preis für das WM-Tippspiel und das PPC-Märchenspecial) Ich möchte euch nun von meinen Spielerlebnissen berichten und damit klären, ob sich eine Teilnahme dort und damit der mögliche Gewinn beim Märchen-PPC lohnt.
Bevor ich anfange; ich stehe mit dem fraglichen Spieleverlag in keiner Geschäftsbeziehung.
Auf das Spiel aufmerksam wurde ich bei einem meiner letzten Besuche in einem speziellen Spieleladen in Dresden,wo es neben sehr ausgefallenen Brettspielen auch P&P und LARP Rollenspielzubehör zu kaufen gibt. Für 10 Euro ein Spiel zu zweit und dann noch über Pilze; das musste ich haben.
Das Grundsetting ist ja schon mal vielversprechend; aber auch unrealistisch. Regen??! ; Einheimische die gute Pillzstellen verraten??! Wie abstrus ist das denn. *kopfschüttel*
Die Spielkarten sind sehr liebevoll gestaltet. Leider ist der Wiedererkennungswert der Pilze im Vergleich auf den Karten und in Natura eher gering.
Hier ein Beispiel:
Ziel des Spieles ist so viel Pilze mit möglichst hohen Genusspunktzahlen zu braten; am besten noch mit Butter und Cidre, damit es besser schmeckt.
Das Spielprinizp ist recht einfach; doch es ist nicht ganz so leicht das zu erklären. :shy: Der Wald wird durch 8 aufgedeckte aneinandergereihte Karten dargestellt. Man hat nun mehrere Möglichkeiten in seinem Zug. Das Handkartenlimit beträgt am Anfang Karten.
1. Eine Waldkarte nehmen; die beiden vorderen Karten liegen zu euren Füßen. Einer dieser Karten zu nehmen kostet euch nichts. Je weiter aber die Karten von euen Füßen entfernt sind, kostet das pro Kartenplatz einen Stock (Währung in dem Spiel) also 1-6 Stöcke, da der Wald aus 8 Karten besteht.
2. Mindestens 2 Pilze der gleichen Art verkaufen (Karten auf den Ablagestapel). Auf den Karten ist neben dem Stocksymbol die Anzahl der Stöcke, die man pro verkaufter Karte bekommt angegeben.
3. mindestens 3 Pilze der gleichen Art braten. Wenn man 3 Pilze der gleichen Art hat, kann man diese Braten. Die Zahl auf der Karte neben dem Pfannensymbol gibt die Genusspunkte an. Pilze mit hohem Genusswert sind seltener. (Pfifferling, Steinpilz, Birkenpilz und Speisemorchel). Andere häufiger (Shii-Take, Klapperschwamm, Schopftintling) und Hallimasch und Judasohr sehr häufig. Wenn man mindestens 4 und mehr gleiche Pilze hat, darf man eine Butter zum Bratenmit verwenden; die erhöht den Genusswert. Bei 5 und mehr gleichen Pilzen ist das analog mit Cidre. Man muss aber aufpassen, dass nur die Pfanne nur einmal verwendet werden darf. Wenn man eine Pfanne mit 3 Hallimasch z.B. schon ausliegen hat, darf man nicht noch einen weiteren Pilz hinzutun, bzw. auch keine Butter oder Cidre. Diese müssen zusammen mit den Pilzen (und der Pfanne) ausgelegt werden. Zu beachten ist das Handkartenlimit; wenn dies "voll" ist, MUSS man Pilze veraufen oder braten, damitman handlungsfähig bleibt.
4. Den Verwesungsstapel komplett nehmen: die letzte Karte wird auf einen sog. Verwesungsstapel gelegt. Dieser kann max. 4 Karten fassen, wenn die 5 KArte hinzukommt, werden die ersten 4 Karten auf den Ablagestapel gelegt und ein neuer Verwesungsstapel wird angefangen. Man kann,wenn das Handkartenlimit es erlaubt, den kompletten Verwesungsstapel nehmen.
5. Eine leere Pfanne auslegen.
Pro Zug werden 1-2 Karten von den 8 Karten des Waldes entfernt. Diese werden von einem Nachziehstapel wieder aufgefüllt, so dass immer Waldkarten vor euch liegen (zumindest so lange, bis im Nachziehstapel noch Karten sind). Pilzkarten, Pfannen, Butter und Cidre "findet" ihr also im Wald.
Das fertige Spielfeld sieht dann in etwa so aus.
Es gibt dann noch 2-3 Zusatzregeln:
1.Es gibt 5 Korbkarten im Spiel. Die erhöhen euer Handkartenlimit um 2 Karten pro Korb und zählen nicht als Handkarte.
2.Stockkarten (Währung) zählen auch nicht als Handkarten.
3.Es gibt 8 Nachkarten; von jeder Pilzart eine (außer Speisemorchel). Diese Karten habt ihr in der Nacht gefunden und sind demzufolge besonder wertvoll; sie gelten als 2 Pilzkarten, d.h. ihr könnt eine Nachtkarte einzeln verkaufen oder eine Nachkarten und eine andere braten.
4. Es gibt auch Fliegenpilzkarten. Wenn man sich entschließt eine zu nehmen, muss man alle überzähligen Handkarten (4+2 pro Korb muss man behalten) ablegen. In den meisten Situationen nicht zu empfehlen; aber wenn man wirklich mal Karten auf der Hand hat, die man sonst nicht losbekommt ist das das einzigste Mittel, diese loszuwerden.
Insgesamt hat sich das Spiel als sehr taktisch herausgestellt; mit Elementen von Bohnanza (Kartensammeln). Trotzdem hat das Spiel Suchtpotential. Ein sehr guter Freund will das so lange mit mir spielen, bis er mal gewinnt.
Es gab 3 Testspieler
1. Toffel (Steffen): Hat ihm sehr gefallen
2. Mein sehr guter Freund
3. Ein Kletterfreund, der sich nciht für Pilze interessiert;hat ihm aber auch sehr viel Spaß gemacht.
Jedes Spiel ist anders, denn man muss höllisch aufpassen, welche Strategie der Gegner verfolgt. Wenn der Gegner z.B. Steinpilze sammelt ist die Gefahr recht groß, man, wenn man die auch sammelt, "darauf sitzen bleibt". Es ist ratsamer andere und mehr schmackhaftere Pilze zu sammeln und zu braten.
Das Spiel ist auch mit 20-40 min pro Partie recht schnell vorbei.
Ich kann euch nur empfehlen, das Spiel beim Märchen-PPC zu gewinnen, bzw. das zu kaufen.
l.g.
Stefan
P.S. Eine Bewertung hinsichtlich mykologischer/lukullischer Gesichtspunkte soll hier nur mit 2-3 Anmerkungen erfolgen.
1. Den Geschmacklichen Vergleich der Pilze untereinander ist manchmal fraglich.
2.Auch hätte ich einige Arten ausgetauscht. Judasohr, Haliimasch und Shii-Take.
3. Pilze zusammen mit Alkohol zu verzehren kann schnell mal unangenehm werden. Esfehlt ein entsprechender Warnhinweis. Schopftintling mit Alkohol zu essen, soll ja noch angehen; aber andere Tintlinge...:(