Pilze im Garten brauche Hilfe

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 9.379 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • hallo zusammen :)


    habe die tage festgestellt, das ich im garten am fuß des stammes einer korkenzieherweide, eine ganze armada von kleinen pilzen habe. die sind wohl nach den letzten heftigen regenfällen gekommen.


    da ich drei kleine kinder habe und unsere jüngste noch alles in den mund nimmt und die kinder spielen überall im garten, hab ich nun große sorge, dass es giftige pilze sind.


    ich habe keine ahnung von pilzen und hoffe das ihr mir helfen könnt sie defenitiv genau zu bestimmen.


    und falls sie giftig sind wie ich sie weg bekomme


    schonmal vielen dank im voraus








    die pilze sind sehr klein, treten im ridel auf, waren am anfang weiß bis eher gelblich und ein zwei tage später grau bis schwarz

  • Hallo Bubdah,


    das ist der Gesäte Tintling (lat. Coprinellus disseminatus) der ist ungenießbar aber nicht bedrohlich giftig.
    Die könnte man ja einfach mit dem Besen wegfegen so zerbrechlich wie die sind.


    Gruß
    Michael

  • Hallo, das sind Gesäte Tintlinge (Coprinellus disseminatus). Giftig sind die nicht, gelten aber als ungenießbar.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

    "I'm only happy when it rains
    I'm only happy when it's complicated
    And though I know you can't appreciate it
    I'm only happy when it rains"
    (Garbage)


  • ...
    aber ziemlich sinnfreier pilz wenn er nur so kurz lebt^^


    Naja ... es sind halt nur die Früchte die du zu sehen bekommst. Vermehrung und Verbreitung, du verstehst ?! Der Pilz an sich ist schon weiterhin da und wird dir immer wieder mal einen "Guten Tag" wünschen.
    Erst wenn seine Nahrung, das Holz von dem er zehrt, aufgebraucht ist, verschwindet er ganz von der Bildfläche.
    Und zur Info, roh sind fast alle Pilze mehr oder minder giftig. Dieser hier ist ungiftig, jedoch in Verbindung mit Alkohol sehr wohl giftig.
    Ich nehme aber an deine Kleine trinkt nicht. :evil:

  • habs zumindest noch nich mitbekommen das sie trinkt lach :)


    also bedeutet das solange die weide da ist werd ich den pils haben?


    greift der auch auf den haselnußbaum der zwei meter weiter steht über?



    was soll ich tun? einfach stehen lassen?


  • ...
    also bedeutet das solange die weide da ist werd ich den pils haben?
    ...


    Si!



    ...
    greift der auch auf den haselnußbaum der zwei meter weiter steht über?
    ...


    Unwahrscheinlich.
    Der Pilz möchte einen toten Baum als Nahrungsquelle. Zwar einen Laubbaum aber am liebsten auch Weide. Einem gesunden Baum kann er nichts anhaben.



    ...
    was soll ich tun? einfach stehen lassen?


    Ich finde den Pilz immer sehr ansehnlich. Ich würde mich über den sogar freuen. :D Wahrscheinlich kommen mit der Zeit auch noch andere Pilze zum Vorschein. Und manches Getier freut sich natürlich auch über solche Vorfinden.
    Aber ihn zu entsorgen könnte natürlich auch in deinem Sinne sein. Das mußt du wissen.


    Was es bringt die Fruchtkörper zu entfernen weißt du ja jetzt.


    Den Kindern beizubringen keine rohen Pilze zu futtern mußt du eh. Keine Pflanzen aufzuessen ist noch wichtiger als das. Denn da gibt es noch mehr und größere Gefahren.


    Ein wachsames Auge sollte genügen und ein bißchen Vorsicht schadet nicht. Also spricht nichts dagegen auch die Pilze zu entfernen. Es ist gut daß du wachsam bist. Das wird sich auf den Nachwuchs übertragen. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Bubdah!


    Nö, die Weide muss nicht tot sein.
    Diese Tintlings - Art besiedelt auch die Stammbasis alter Stämme, ernährt sich dort von der Borke oder abgestorbenen Wurzelteilen. Für den Baum stellt sie aber keinerlei Gefahr dar. Wenn sie zu einem anderen Baum übersiedelt, dann auch dort nur auf abgestorbenes Material.


    Ansonsten ist ja alles gesagt, wichtig ist es, den Kindern zu vermitteln, daß weder Pilze noch Pflanzen im Garten in den Mund gehören. Nur solche Sachen, die Mama und Papa vorher geprüft haben.
    Mausmann hat da völlig recht: Hast du eine Eibe im Garten? Stechapfel? Einen Trompetenstrauch? Lupinen oder Fingerhut? Maiglöckchen oder Seidelbast? Es gibt einen Haufen Pflanzen, die ganz hübsch und regelmäßig in Gärten stehen, die aber um ein Vilefaches giftiger sind, als die meisten Pilze. ;)



    LG, Pablo.

  • so war eben platten legen im garten und hab mir die weide nochmal angeschaut.


    als erstes mußte ich feststellen, das sie alle weg sind :)


    dann habe ich mir die stelle mal genau angeschaut und sie waren tatsächlich nur an den dicken alten stämmen unten. diese waren schon vom vormieter vor langer zeit abgeschnitten worden :)


    ich bedanke mich für alle antworten, hat mir sehr geholfen. und ich muß sagen die kleinen dinger haben ein wenig mein interesse geweckt :) ich habe mal eine verdammt interessante doku über schleimpilze gesehen und das die ja tatsächlich intelligenz besitzen.


    ich glaube ich werde mich mal ein wenig mehr mit der materie beschäftigen und vielleicht hab ich ein neues hobby entdeckt :)


    habt großen dank :)[hr]
    ps: achte sehr drauf das keine giftigen pflanzen im garten sind. habe fast nur gemüse gepflanzt

  • Die Weide ist mitnichten tot, dort wo Grün sprießt, lebt auch immer was.


    Tatsächlich besteht ein Baum, habe ich kürzlich gelesen, nur zu wenigen Prozent aus lebendem Material. Der Rest ist so gesehen tot und kann jederzeit von Holzzersetzern befallen werden.
    Bei einem gesunden Baum wird das ganze tote Material von lebendiger Rinde umschlossen und geschützt. Da dein Vormieter an der Weide beschnitten hatte, gibt es da jetzt größere tote und ungeschützte Bereiche, die vom Tintling zersetzt, "aufgefressen" werden.
    Der lebende Baum kann sich gegen solchen Befall auch gut abschotten, dass ihm nicht die lebenden Bereiche zerstört werden. Da ihm aber früher oder später das stützende Holz weggefressen wird, wird auf Dauer natürlich die Stabilität leiden. Zudem ist Weidenholz weich und anfällig, lasst die also nicht zu groß werden.


    Der Haselnussbaum steht so oder so ständig unter "Beschuss" von Pilzsporen, die seine Abwehrkraft "austesten". Sie sind überall in der Luft. Der Tintling ist dabei IMHO keine besondere Gefahr. Schlimmer wäre der Hallimasch.


    Ich finde es wirklich faszinierend, sich mit Pilzen zu beschäftigen. Mit der Zeit findet man auch noch viel mehr - inklusive einiger "guter" Arten, die man in seinem Garten willkommen heißen sollte.

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Gergor!


    Und was hast du da nun im Garten?
    Ist das denn wieder Gymnopilus luxurians (Üppiger Rübling)? Wenn ja, dann wird der ja lansam auch zum ubiquitären Chamäleon.
    Oder ist es ein anderer Rübling?



    LG Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Gregor.


    Die auf den ersten drei Bildern können mit etwas Glück welche sein. Besonders typisch sind die nicht ausgeprägt.
    Bei denen auf den letzten beiden Bildern würde ich sagen: Das ist was anderes.
    Die Wurzeln von Gymnopus fusipes sind wirklich sehr extrem. Zudem der Stiel meist verdreht längsrillig und irgendwie gefleckt, wie auch die Hüte.
    Die Pilze erscheinen meist büschelig am Stammfuß alter Eichen, seltener an Esskastanien und sehr selten an anderen laubbäumen wie Rotbuche.
    Wenn da also keine Eiche steht (oder stand), dann gehen die chancen gegen null.



    LG, pablo.

  • Hallo Pablo,


    es steht tatsächlich eine Eiche (vor 15 Jahren selbst gepflanzt) in ca. 3-5 Meter Entfernung. Die Pilze auf den letzten beiden Bildern standen direkt neben denen aus den ersten Bildern.
    Kann das sein, dass beide Rüblingsarten so dicht nebeneinander stehen können?


    VG Gregor

  • Warum nicht? Bei mir im Hof stehen die beiden Täublinge auch ziemlich bunt gemischt und mittendrin die Birkis.
    Die Fruchtkörper wachsen normalerweise am Rand des Mycels ( -> Hexenringe). Bei älteren Kolonien, die sich mit der Zeit immer stärker durchmischen und mal hier und mal da hin wandern, wo man der Nachbarkolonie gerade etwas Boden abringen konnte, kann man wohl gar nichts mehr ausmachen, wo wer residiert.

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
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    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Mir fällt gerade auf: Die Üppigen Rüblinge (Gymnopus luxurians), die ich heute gefunden habe, sahen sehr ähnlich aus. ;)
    Und da passen auch beide gezeigten Kollektionen in die Variationsbreite.



    LG, Pablo.