kabolegerling ?

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 5.104 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Reinhard Wegner.

  • Hallo Forum
    ist das einer ?
    Gefunden heute im Gras unter einer stattlichen Eiche.
    Wenn man am Pilz herumkratzt faerbt sich die Stelle am Pilz auch nach Minuten nicht gelb. Nur die abgekratzten Pilzteile. Die jedoch deutlich.
    Auch der Geruch ist nicht deutlich wobei ich bei Geruechen immer Probleme habe.
    Vor Wochen wuchsen dort schon Champis mit deutlichem Zahnrad im jungen Zustand. Ich dachte damals es waeren Schafchampis...
    Kann jemand helfen??

  • Hallo Reinhard,
    Dein Champignon sieht mir eigentlich nicht wie ein Karbol-Egerling aus, eher wie Schaf- oder Anis-Egerling.
    Um sicher zu gehen probiere doch noch mal die Knolle anzukratzen oder mit dem Fingernagel die Huthaut einzuritzen.
    Beim Karbol wird das immer chromgelb. Der Anis-Egerling verfärbt sich nur äußerlich langsam gelb. Das Fleisch gilbt nicht.
    Und Gerüche sind so eine Sache! Das ist nicht immer zu riechen.
    Das soll aber keine Freigabe zum Verspeisen sein.
    Genaueres sagt immer noch der Pilzberater!
    LG Ulla

  • Dieses Gelb ist das Gelb, das ich vom Karbolegerling kenne. Also würde ich sagen: das ist wahrscheinlich einer.
    Tipp: wenn du nicht die Gerüche von Anis- und Karbolchampignons unterscheiden kannst, ist das Selbstsammeln von gilbenden Champignons für dich nicht empfehlenswert. Beschränke dich lieber auf die nicht gilbenden Arten (Wiesenchampignons, Zweisporige Champignons, Waldchampignons...)

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Ich hatte auch schon Karbolegerlinge die ihre Zeit brauchten um zu gilben und zu stinken. Woran das liegt weiß ich nicht. Einfach geduldig ein bißchen rumrubbeln und dann kommt das schon noch.
    Ich würde hier auch dazu tendieren da einen Karbolegerling zu sehen.

  • Hallo Rainer
    bekommt man Anilin und Salpetersaeure in der Apotheke?
    Bei meinem letzten Versuch Kalilauge zu bekommen hatte die Apothekerin reichlich Diskussionsbedarf...
    Danke an alle fuer die guten Vorschlaege
    Reinhard

    • Offizieller Beitrag

    Hi,


    wenn es sich noch herausexperimentieren lassen sollte, dann würde ich zehn Chips gegen den Karbolegerling setzten.
    Tendiere eher zum Schaf.....nicht nur, weil ich selber eins bin :nana:


    Die Basis schaut mir einfach nicht so sehr nach Karbolegerling aus. Allerdings ist das echt nicht zu beantworten, wenn man ihn nicht selber in Händen hält, schnuppert und erfasst


    lG,
    Mählanie

    Gnolmige Gnüße, Gnelmanie die Rote

    "In den Wäldern sind Dinge,
    über die nachzudenken,
    man jahrelang im Moos liegen könnte."

    -Franz Kafka-
    _________________________________________________
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  • Harald hat natürlich Recht, wenn man einige Erfahrung hat, läßt sich der Verlauf der Gelbfärbung in Stielfleich bzw. Stielrinde/-basis den Karbolen oder Schafen relativ gut zuordnen. Zumal wenn das Ganze durch die Geruchsansprache untermauert werden kann. Wenn dem nicht so ist, hilft "Schäffern". Natürlich auch nur, wenn man Chemie hat. Bzgl. der Frage danach beziehe ich meine Reagenzien über Andreas.
    LG
    Rainer

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Absolut richtig:


    Bzgl. der Frage danach beziehe ich meine Reagenzien über Andreas.
    LG
    Rainer


    Apotheke bringt da nichts. Selbst so einfache Sachen wie Kalilauge oder Schwefelsäure ist da mords umständlich. Und kostet dann auch gleich immens viel mehr als im Mykoshop.
    Reagenzien für Mikroskopie gehen in Apotheken gar nicht.
    Einmal hatte ich versucht, nach Melzer zu fragen.
    Fragt mich nicht, wie das ausging...



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Einmal hatte ich versucht, nach Melzer zu fragen.
    Fragt mich nicht, wie das ausging...



    LG, Pablo.


    Na....jetzt erst Recht! Wie ging das aus?
    :cool:

    • Offizieller Beitrag

    Na, wie wohl:


    Man fühlt sich wie ein exotisches Tier im Zoo.
    "Was, bitte?"
    "Und was ist das?"
    "Da muss ich mal die Chefin fragen."
    Chefin:
    "Was ist das?"
    "Iod hätten wir."
    "Ach, das muss was bestimmtes sein?"
    "Wofür brauchen sie das denn?"
    "Wie bitte?"
    "Wofür brauchen sie das?"
    "Ach..."
    "Und wie ist die Zusammensetzung?"
    "Aber Iod ist sicher drin?"
    "Ich muss mich da erkundigen"
    "Das können wir sicher besorgen"
    (nächster Tag, da hatte ich es schon bei Andreas bestellt)
    "Ja, das wird schwierig, weil..."
    "Und..."
    "...dann können wir nicht..."
    "...aber..."
    "Ungefähr 10 Euro"
    "So 10 Milliliter."


    ---> Gut, daß es Myko - Shop gibt. :thumbup:



    LG, Pablo.

  • Apotheken sind heutzutage Pharmazie-Kaufhäuser, nichts sonst. Bei Guajaktinktur hatten sie auch absolut keine Ahnung.


    Edit: würde ich in einer Universitätsstadt wohnen, könnte ich es mal in einem Fachgeschäft für Laborbedarf, wo die Naturwissenschafts-Studis ihre Reagenzien kaufen, probieren.


    Zum Thema Schäffern: einfach mal drauflosschäffern ist relativ schwierig, selbst wenn man die Chemikalien hat. Das fängt schon damit an, dass Anilin kanzerogen und Salpetersäure ätzend ist, also zieht bitte Einmalhandschuhe dazu an. Und dann muss man auch noch wissen, wie das Kreuzungsbild bei einer Positivreaktion aussieht, das ist nicht ganz leicht zu interpretieren, da sich immerzu irgendwas verfärbt.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

    • Offizieller Beitrag

    :D:D:D


    ich muss das einfach mal in der Apo meines Vertrauens machen!
    Werde mir eine kleine Liste mit den Reagenzien, die ich mir mal endlich zulegen will machen und sie vorlegen....mal sehen was passiert :D


    Den spaß gönn ich mir!

    • Offizieller Beitrag


    Hallo,


    *rofl* Pablo du hast einen entscheidenden Fehler dabei gemacht. :D Du hättest Kaliumtrijodid-Lösung bestellen sollen (nichts anderes ist Melzer; gut noch etwas Chloralhydrat). Das wäre der totale Zusammenbruch für den/die VerkäuferIn gewesen. :D


    Es gab mal ne Zeit, da hab ich sowas selbst angerührt; ist aber schon lange her. :(


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Ich sehe mein Problem vorallem in der Interpretation der Ergebnisse beim Schaeffern.
    Erfahrung im Umgang mit Gefahrstoffen habe ich. Chemisch vorbelastet bin ich auch.
    Alles in allem werde ich mich nochmal aufmachen und an der Knolle herumkratzen vielleicht gibts dann aussagekraeftigere Ergebnisse. Ich meine es standen da noch juengere Exemplare herum.
    DANKE AN ALLE FUER EURE BETRAEGE

  • Natürlich braucht alles eine gewisse Erfahrung. Man muß die Gerüche wahrnehmen können und richtig zuordnen, man muß die Gelbverfärbungen (Huthaut, -rinde, Stielfleisch, -rinde, Knolle) richtig interpretieren, und wenn man dann noch unsicher ist, hilft neben evtl. Mikroskopie eben auch Schäffern.Und natürlich brauchts auch da eine gewisse Erfahrung. Ich habs bisher erst 2x gebraucht, 1x mit eindeutigem Ergebnis, das 2.x mit unklarem Erfolg - also auch nicht negativ, und somit blieb dieser Pilz unbestimmt. Zur kancerogenen Wirkung des Anilins: auch das stimmt, aber ich habe nicht vor, mir mit Anilinreaktionen mein Brot zu verdienen. Zur ätzenden Säurewirkung: das gilt für alle Säure- und Laugenreagenzien die ich in der Pilzmikroskopie einsetze je nach Art und Konzentration.
    LG
    Rainer

  • Hallo. Wie bei Verwendung von Chemikalien generell Handschuhe und Schutzbrille tragen.
    Ja, Anilin ist karzinogen und mutagen. Allerdings nach CLP Kategorie 2 H341 + 351.
    Somit durch Hinweise aus Baterientests lediglich Verdacht auf ... Soll keine Verharmlosung sein.
    Fuer unsere Anwendung sollte man jedoch die Kirche im Dorf lassen. Da passiert nix. Eine gewisse Sensibilitaet beim Umgang sollte aber vorhanden sein. Bei einem grossen Chemieunternehmen am Rhein sind Arbeiter in die Tanks gestiegen und haben das Zeug von den Waenden geschrubbt. Ueber Jahre chron. Exponiert entstanden bei einigen Blasentumore. Beim mikroskopieren ist so gut wie keine Exposition gegeben. Billige Einmalhandschuhe und gesunder Menschenverstand sollte reichen ..