Was wächst bei mir im Rosenbeet? und weitere unbekannte Filzröhrlinge

Es gibt 31 Antworten in diesem Thema, welches 8.953 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Climbingfreak.

  • Hallo Stefan,


    nach dem zweiten Bild würde ich mich fast zu X. bubalinus hinreißen lassen. Aber es fehlt wieder das rote Hutfleisch und das starke Blauen im Stiel ist schon extrem. Hast du die schon mal älter gesehen und gemerkt, dass die Huthaut aufreißt? Der Boden neigt nicht zu Staunässe, oder? Gestreifte Sporen soll man unter 1500-facher Vergrößerung kaum erkennen können. Kannst ja trotzdem mal versuchen, evtl. mit BWB und Bewegen des Deckgläschens. Die Sporen dann, wie von Pablo hingewiesen, am besten aus Abwurfpräparat nehmen.
    Das ist sicher ne harte Nuss. Vielleicht mal Jürgen Schreiner oder M. Noordeloos fragen.


    Viele Grüße
    Steffen
    [hr]
    Hallo Pablo,



    Die intensiven Rottöne außen am Stiel und auch das massive Blauen im Hutfleisch scheinen mir recht untypisch zu sein.


    das könnte ich mir für X. cisalpinus ja noch vorstellen. Was ich noch weniger glauben kann, ist, dass X. bubalinus solche Verfärbungen im Stiel haben kann. Viel mehr als X. ripariellus bleibt dann aber auch nicht mehr. Halte ich aber auch für unwahrscheinlich. Kenne ich allerdings leider auch nicht.


    Viele Grüße
    Steffen

  • Hallo zusammen,


    diesen Pilz kenne ich von zahlreichen Funden in Parkanlagen. Er gehört aufgrund der Mikromerkmale in das Aggregat um X. rubellus. Ich habe meine entsprechenden Funde bislang stets als X. communis bestimmt. Man muss berücksichtigen, dass es sich bei dieser Art um ein veritables Chamäleon handelt, selbst wenn man rubellus ss. str. bereits ausgeklammert hat. Freilich ist es verlockend, die Funde mit der relativ stabilen Merkmalskombination gelbbrauner, zum Rand hin hellerer Hut, rosarötlich überhauchter Stiel und relativ starkes Blauen auf Druck und im Schnitt als eigenständig zu begreifen bzw. bei X. bubalinus unterzubringen.


    Gruß, Jürgen



  • Hallo Jürgen,


    danke für deinen Kommentar. An X. communis hätte ich ja nun nicht gedacht. Auffällig ist, dass bei Stefans und deiner Kollektion mit stark blauendem Fleisch die roten Punkte in der Stielbasis zu fehlen scheinen. Ich will nicht sagen, dass das nicht auch bei X. communis vorkommen kann, aber die Kombination der beiden Merkmale ist interessant.


    Was spricht in diesem Fall gegen X. bubalinus? Die fehlenden Rottöne auf dem Hut und vor allem unter der Huthaut? Oder ist die Art so ungenügend geklärt, dass nur ganz typische Funde als solche bestimmt werden sollten?


    Viele Grüße
    Steffen

  • Hallo Toffel,


    die Pünktchen waren bei dem durchgeschnittenen Exemplar schon vorhanden, sind allerdings auf dem Bild nicht zu sehen.


    Dem aufgeweichten Artkonzept von bubalinus, wie es z. B. auf
    http://boletales.com/genera/xerocomus/x-bubalinus/ propagiert wird, vermag ich nicht zu folgen. Diese Kollektionen sind nur willkürlich von X. communis (http://boletales.com/genera/xerocomus/x-communis/) zu trennen bzw. es sind für mich keine trennscharfen Merkmale mehr erkennbar. Vielleicht muss aber auch ich mein sehr weites Artkonzept von X. communis überdenken...


    Dass das rot durchgefärbte Hutfleisch jedenfalls kein Unterscheidungkriterium ist, zeigt schon ein Blick in die Beschreibung von X. rubellus bei Simonini & Ladurner, aber auch die declivitatum-Tafel von C. Martin:



    Und wenn Du dir das bubalinus-Foto aus den Niederlanden in Ladurner & Simonini, Fig. 284, ansiehst: Die blauen überhaupt nicht.


    Gruß Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    danke für deine Anmerkungen.



    Vielleicht muss aber auch ich mein sehr weites Artkonzept von X. communis überdenken...


    es scheint ja fließende Übergänge bei praktisch allen Merkmalen zu geben. Ist denn auszuschließen, dass alles eine Art ist (rubellus, communis und bubalinus)?


    Viele Grüße
    Steffen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo an alle,


    danke für die rege Beteiligung. Was ich jetzt nicht ganz verstehe (ich hab da ja ganz schön was losgetreten); ist das jetzt X. communis oder nicht? Dass es nicht rubellus s.st. ist klar.


    Anmerkungen noch von meiner Seite: Es stehen im Nachbargarten doch eine Eibe; ist mir heute aufgefallen und ich wohnte über 20 Jahre dort (Elternhaus). :shy: Eine Kiefer mit sehr langen Nadeln steht vor dem Grundstück. Eine weitere mit noch längeren im übernächsten Garten, direkt neben der Eibe. Weiterhin Walnuss, Pflaume, Fichte, Hainbuche, einen unbekannten Baum und viel Buschwerk; Rhododendron, Flieder usw. Auf alle Fälle ist dort keine Eiche oder Buche in der Nähe!


    Rote Punkte in der Stielbasis sind mir in diesem Jahr noch nicht aufgefallen; in den letzten Jahren hab ich nicht darauf geachtet ("wegen mangelnder Erfahrung").


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    Toffel hat mir heute gesagt, dass die Sporen meiner letzten Kollektion sehr gut zu X. bulbalinus passen. Weitere dort erscheinende Exemplare werden untersucht.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.