Das Praeboletum annosum (P.a.) ist der Zeitraum, der jährlich bis zur Ankunft des ersten –žgültigen–œ Röhrlings verstreicht.
Von –žgültigen–œ Röhrlingen sprechen wir, wenn wir Rotfüße, Raustiele, Schmierköpfe und Filzkappen beiseite lassen und den Blick starr auf die Mitglieder der Gattung Boletus richten. Dort liegt das Heil, und dorthin richtet sich Erebus aus, nachdem er die Hoffnung auf Morcheln Anfang Juni aufgegeben hat.
Doch während man in Hamburg Steinpilze brät, in Meckpomm Rotelistenmahlzeiten zubereitet, während man am Oberrhein Schwarzhütiges vernascht, schaut Erebus in die Röhren.
Zumeist in die der weißer Beläge auf Altholz, ab und an in diejenige von Weich- und Normalporlingen, und selbstverständlich in die Röhren der Trameten.
Erebus–˜ Präboletum 2014 dehnt sich bis zum 20. Juli, also weit über ein halbes Jahr. Das ist eindeutig zu lang, man könnte sogar behaupten: eine Zumutung.
Was schlimm ist: der Reigen der Vorbereitungspilze bleibt ebenfalls aus. Kaum ein –žungültiger" Röhrling, ein Wulstling, ein Rötling, Täubling, Rißpilz. Was bleibt da noch außer den bereits erwähnten Porlingen?
Stielporlinge. Beispielsweise.
Oder Helmlinge, Mürblinge, Dachpilze und Breitblätter.
Doch dann, Mitte Juli, breiten die Schleimpilze die Teppiche aus, Samtfußkremplinge stehen Spalier und der Knoten platzt: ein Sommersteinpilz!
Ein paar Bilder der ersten Juliwochen will ich gerne zeigen, aus der Endphase des Präboletums, denn heute, am 21. Juli, bin ich im Boletum angekommen.
Und das nicht zu knapp. Aber die Bilder gibt es ein andermal...
01 Ceratiomyxa Fruticulosa - Geweihförmiger Schleimpilz
02 Gymnopus fusipes - Spindeliger Rübling
03 Hymenoscyphus pseudoalbidus - Falsches Weißes Stengelbecherchen
04 Marasmius rotula - Halsband-Schwindling
05 Mycena acicula - Orangeroter Helmling
06 Mycena crocata - Gelbmilchender Helmling
07 Mycena spec –“ Helmling
08 Clitocybe spec –“ Trichterling
09 Clitocybe spec - Trichterling
10 Clitopilus prunulus cf - Mehl-Räsling
11 Tarzetta cupularis cf. –“ Kerbrandiger Napfbecherling
12 Hyalinbecherchen
13 Gelbe Becherchen auf Fagus
14 Calocera viscosa - Klebriger Hörnling
15 Ganoderma lucidum - Glänzende Lackporling
16 Hapalopilus nidulans - Zimtfarbener Weichporling
17 Phaeolus schweinitzii - Kiefern-Braunporling
18 Phaeolus schweinitzii - Kiefern-Braunporling
19 Neolentinus lepideus - Schuppiger Sägeblättling
20 Neolentinus lepideus - Schuppiger Sägeblättling
21 Pluteus cervinus cf - Hirschbrauner Dachpilz
22 Pluteus leoninus - Löwengelber Dachpilz
23 Pluteus nigrofloccosus - Schwarzschneidiger Dachpilz
24 Pluteus spec –“ Dachpilz?
25 Polyporus leptocephalus cf - Löwengelber Stielporling
26 Polyporus tuberaster - Sklerotien-Stielporling
27 Polyporus alveolaris cf - Waben-Porling
28 Ceratiomyxa Fruticulosa - Geweihförmiger Schleimpilz und Lycogala epidendrum - Blutmilchpilz
29 Cyathus stercoreus - Dung-Teuerling
30 Coprinus spec - Tintling
31 Amanita excelsa - Grauer Wulstling
32 Amanita fulva - Fuchsiger Scheidenstreifling
33 Pholiota spec –“ Schüppling?
34 Pleurotus cornucopiae - Rillstieliger Seitling
35 Russula vesca cf - Fleischroter Speisetäubling
36 Russula cyanoxantha - Frauentäubling
37 Sparassis crispa - Krause Glucke
38 Suillus grevillei –“ Goldröhrling
39 Suillus granulatus - Körnchen-Röhrling
tata! Boletum!
40 Boletus reticulatus - Sommer-Steinpilz
Soweit eine Auswahl der Julibilder. Entstanden sind sie in Begleitung von Christoph, Till und Isa, sie stammen aus dem Spessart, dem Kitzinger Klosterforst und dem Steigerwald.
LG, Uli
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