Erbitte Hilfe bei Tintlingsbestimmung

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 2.799 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Climbingfreak.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo ihr lieben,


    ich hab gestern einen Tintling gefunden, aus dem ich nicht schlau geworden bin. Vielleicht könnt ihr mir weiter helfen.


    Hier erstmal ein paar Makrofotos. Der wuchs an einem Laubholzstrunk; wahrscheinlich Hainbuche, hatten die einen einen langen Stiel (teilweise bis 20 cm komplett bereift), "Haare" auf dem Hut; insgesamt dem Grauen Faltentintling nicht unähnlich.




    Die Hauthaut bestand hauptsächlich aus Hyphen; jedoch waren auch "blasige Zellen zu sehen. Würde mich interessieren, in welcher Tintlingsgattung ich mich hier bewege. :shy:




    Hutbereifung (Haare) (Stereolupe) (40 fache Vergr.)



    Stielbereifung (Stereolupe) (40 fache Vergr.)



    Die Sporen sahen wie "schiefe Zitronen" aus mit sehr schönen Ornamenten. Hoffe ich hab die Ornamente einigermaßen realitätsgetreu abfotografieren können. :shy: (Größe: 6,5-7,5 x 10-11 µm)



    Könnt ihr was dazu sagen?


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Andreas,


    vielen Dank für die Antwort. Ich war gestern am Verzweifeln; hab die Art auch heute im "Gerhard" entdeckt und fand dass die Makroskopisch doch passen müsste.


    Sag mal bitte Andreas, kannst du mal bitte Bilder einstellen, wie die Huthaut von Coprinellus auszusehen hat. Wie bereits gesagt, ich bin gestern schon an der Gattungsbestimmung gescheitert. :shy:


    Den Gröger Band 2 zum Schlüsseln hab ich zum Glück.


    l.g.
    Stefan

  • Hallo Stefan,
    die Bilder von der Huthaut hast du selber bestens erledigt. Die besteht aus Hyphen, mal dünner, mal dicker, und gerne auch "aufgeblasen". Coprinellus hat m.o.w. clavate Zellen, sieht von oben aus wie Feldstein-Pflaster.
    Beste Grüße!
    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Andreas,


    danke für deine Ergänzung, dann drück mir bitte mal die Daumen, dass ich schnell mal einen Coprinellus finde. :evil:


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Steffen,


    hier wars hauptsächlich die komplette Stielbereifung (Stiel von C. atramentarius ist kahl), die fehlenden "Knoten", der lange Stiel und der Fundort. So, wie der am Baumstumpf wuchs (Wuchsweise glich eher Schopftintlingen s.l.), hab ich C. atramentarius noch nicht gesehen.
    Auf den ersten Blick dachte ich auch erst an C. atramentarius, hab die Idee dann aber verworfen und einfach mal was für die Mikroskopie mitgenommen.
    Im Endeffekt war da auch eine Menge Intuition dabei, dass der gesuchte Pilz was selteneres ist.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Steffen,


    "Knoten" ist eine Verdickung des Stiels in der Nähe der Stielbasis. Wenn diese fehlt, kannst du ziemlich sicher sein; dass der Pilz nicht atramentarius ist. ;) Dieser Knoten ist auch Namensgebend für den Pilz, denn atramentarius haeißt auch Knotentintling. Im Zweifel sind die Sporen von atramentarius glatt; nur insgnis hat solch zittronenförmigen Sporen...


    Laut Gerhard gibts noch ein 3. Art, die mit den beiden verwechselt werden könnte (C. accuminatus); der soll aber schlankere Sporen (dünner und länger als atramentarius).


    l.g.
    Stefan

  • Halllo Stefan,



    "Knoten" ist eine Verdickung des Stiels in der Nähe der Stielbasis. Wenn diese fehlt, kannst du ziemlich sicher sein; dass der Pilz nicht atramentarius ist. ;) Dieser Knoten ist auch Namensgebend für den Pilz, denn atramentarius haeißt auch Knotentintling. Im Zweifel sind die Sporen von atramentarius glatt; nur insgnis hat solch zittronenförmigen Sporen...


    meinst du so eine Art Stauchung oder Ring? Das habe ich schon bei vielen Arten gesehen, scheint aber kein Bestimmungsmerkmal zu sein, da es bei denselben Arten auch fehlen kann. Der Name atramentarius kommt von lat. atramentum für Schwärze oder Tinte.


    Zitat


    Laut Gerhard gibts noch ein 3. Art, die mit den beiden verwechselt werden könnte (C. accuminatus); der soll aber schlankere Sporen (dünner und länger als atramentarius).


    C. acuminatus kenne ich. Der hat eine Art Papille, wird aber von vielen Autoren nicht als eigene Art angesehen.


    Es gibt noch C. silvaticus, den Kleinen Rausportintling. Der sieht aber eher aus wie ein Glimmer-Tintling.


    Viele Grüße
    Steffen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Steffen,


    Knoten meint "Verdickung" kurz vor der Stielbasis wird der Stiel dicker; etwa so wie eine Knolle (0,5-1 cm lang und ebenso breit). Laut Gerhard und Wikipedia und anderen erfahrenen Leuten, ist diese Verdickung nur typisch für atramentarius. Von dieser Verdickung/Knoten zur Stielbasis können es durchaus nochmal 5 cm sein.


    Hoffe ich hab das verständlich genug erklärt. :shy:


    l.g.
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    habe einige Bilder im Internet und im Gerhardt mit so einem Knoten gesehen. Aber dass es einzigartig ist, habe ich nicht gefunden. Wo steht das? Z. B. beim Glimmer-Tintling kommt das auch vor: Link.


    Viele Grüße
    Steffen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Steffen,


    das mag sein; aber nicht bei meinen genannten ähnlichen Arten; steht im GErhard zumindest davon nichts. Ich weiß zumindest, dass atramentarius auch Knotentintling aufgrund der Verdickung heißt; das steht auch so im Gerhard und ich glaub auch in Wikipedia.


    Auch bei meinem Fund von letzter Woche fehlte der Knoten. Hoffe sehr, dass vielleicht Pilzmel noch was zu dem Thema schreibt.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.