wurzelnder bitterröhrling

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 5.295 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Climbingfreak.

  • nach gestriger spontaner wanderung im heimischen nachbarwald war ich schon sehr erstaunt, wie schnell sich doch die natur verändern kann und
    sich nach den paar tagen der trockenheit ein anderes bild darbot.
    das was noch vor tagen üppig sproß, hatte vielerorts ausgesport.
    dennoch fand ich viele arten, sommersteinpilz, schwarzhütiger steinpilz,
    netzstieligen- und glattstieligen hexenröhrling, hainbuchen rauhfuß,
    perlpilz, grauen wulstling und einen, den ich noch nie fand und den ich als
    wurzelnden bitterröhrling einordnen würde. gefunden am moos unter eichen
    am waldrande zu einer wiesenähnlichen schneise auf kalkboden in gesellschaft
    mit sommersteinpilzen und glattstieligen hexenröhrlingen. fotos im anhang,
    mal sehen ob ich richtig liege.


    gruß steffen






  • Moin Moin...


    Kannst du nochmal Bilder machen?! Am besten draußen ...
    Irgendwie passen mir die farben nicht


    Alex

    "Unwissenheit schützt vorm Sterben nicht"

    Einmal editiert, zuletzt von AlexG ()

  • leider war es gestern schon etwas spät und das licht im hause nicht mehr so hell und dadurch wohl nicht ganz natürlich. mein vergleich mit ewald gerhardts
    beschreibung paßte sehr genau (blv pilzführer s. 472). der geruch war etwas chemisch nach dem anschnitt, bläuung eher schwach aber vorhanden, leckprobe aber nicht direkt bitter. da kam ich ins stutzen.
    den königsröhrling schloß ich aber aus wegen der hutfarbe...
    ein foto mit blitz habe ich noch... nun bin ich gespannt...
    der pilz ist schon entsorgt wegen meiner beiden kleinkinder.


    gruß steffen



  • Hallo.


    Ich glaube auch nicht an den Wurzelnden B. Röhrling.
    Wenn man ihn ganz aus der Erde entfernt, sieht er schon so aus als wenn er wurzelt.
    (aus meiner Erfahrung)


    Beste Grüße, Christian

  • Hallo !
    Den hatte ich letztes Jahr erhofft, die Leckprobe war auch ok, es war nichts Bitteres zu schmecken. Erst nach dem Erhitzen wurde es eklig...


    http://www.pilzforum.eu/board/…=5&highlight=Steinpilz+vs

  • Alex und tuppi, das spricht wegen der fehlenden bitterkeit dafür, ein feines netz konnte ich aber nicht
    ausmachen, das hätte ich mit einer lupe besser beobachten sollen. die feinen purpurpunkte sprechen
    für den sommerröhrling ich werde die stelle mal beobachten ob sich da wieder etwas zeigt und versuchen bilder zu machen... für mich habe ich beschlossen kontakt mit unserem revierförster aufzunehmen und ihn über diese seltene art zu informieren...
    somit bin ich wohl typisch auf die verwechslung mit dem wurzelnden bitterröhrling reingefallen und
    habe gerade enorm viel gelernt und freue mich umsomehr über diesen seltenen fund...
    und eure teure mithilfe hat mir zu neuen erkenntnissen verholfen, allerdings schwingt ein tropfen
    wehmut mit, weil der bursche sehr selten ist und ich gerade ein ganz echt schlechtes gewissen habe,
    weil ich ihn entnahm...


    gruß steffen

  • Also für mich sieht der Pilz keineswegs nach B. fechtneri aus, da finde ich schon die Farben unpassend, sondern wie ein typischer wurzelnder Bitterröhrling.
    Man sieht den "Wurzelansatz" doch auf dem Schnittbild sehr gut und auch sonst sieht er wie ich finde Typisch aus......
    Bin natürlich nicht der Experte, aber ich würd ihn nicht als B fechtneri bestimmen.....

  • Für mich ist das auch ein klarer Boletus radicans. Die Farben auf der ersten Bilderserie halte ich für total typisch und realistisch (z. B. dieses zarte Hellgelb der Stielrinde - großes Kino!), dagegen sind die auf der zweiten Serie nix.


    Edit: mir ist das die letzten Tage schon ein paar mal aufgefallen: Anfrager stellen hier einen Pilz ein, dann kommt eine Erstmeinung, danach kommt eine abweichende Zweitmeinung, es könnte sich stattdessen um was Seltenes handeln, danach sagen die Anfrager: ist ja toll, dass ich so was Seltenes gefunden habe, vielen Dank für die schnelle Bestimmung. Da ist allzuoft der Wunsch Vater des Gedankens - und möglicherweise prägt sich beim Anfrager heimlich ein bestimmtes unzutreffendes Bild der Art ein.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Oehrling und andrel, wie ich versuchte schon zu beschreiben bin ich mir auch etwas uneins... ich werde die stelle weiter aufsuchen um zu schauen ob ich was finde um es zu manifestieren. selten sind beide arten und da habe ich auch klar getextet... insofern bin ich mit guten büchern ausgestattet und versuche mir selbst und natürlich mit eurer hilfe etwas zu erarbeiten, was ich dann fest für mich und für die zukunft einpräge um bestimmungssicherheit zu erlangen. mal sehen ob es noch weitere meldungen gibt, die sich mit dem von mir eingestelleten exemplar beschäftigen. was mich wirklich in zweifel brachte, war die fehlende bitterkeit bei der leckprobe...


    gruß steffen

  • Da der Wurzelnde Bitterröhrling lange nicht so bitter schmeckt wie ein Gallenröhrling, reicht in diesem Fall eine Leckprobe nicht aus. Stattdessen muss man ein kleines Stück eine halbe Minute lang kauen, und nicht nur an der Zungenspitze. Unsere Geschmacksknospen für Bitter sitzen auf der Zungenmitte.


    Ich weiß zwar nicht, wo du wohnst, aber in unserer Gegend sind Wurzelnde Bitterröhrlinge überhaupt nicht selten. Sie werden nur selten beachtet, weil die Leute im Juli keine Pilze sammeln gehen.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

    Einmal editiert, zuletzt von Oehrling ()

  • Oehrling ich bin aus mainz und habe ein kleines revier direkt vor der haustür. werde mich da nochmal bemühen um zu sehen ob sich an der stelle etwas zeigt und dann versuchen treffender zu bestimmen.
    ich denke ich lag mit meiner einführenden einschätzung richtig. der geruch nach dem anschnitt war eher unangenehm und vielleicht hatte ich auch etwas hemmung ein stück richtig zu probieren... z.b. ist mir ein gallenröhrling auch noch nie untergekommen...


    gruß steffen

  • Hallo zusammen,


    Boletus radicans habe ich schon etliche Male in den Händen gehabt, aber dieser hier scheint in der Tat etwas ganz anderes zu sein. Vom Gefühl her würde ich auch an Boletus fechtneri denken.

    • Offizieller Beitrag


    Da der Wurzelnde Bitterröhrling lange nicht so bitter schmeckt wie ein Gallenröhrling, reicht in diesem Fall eine Leckprobe nicht aus. Stattdessen muss man ein kleines Stück eine halbe Minute lang kauen, und nicht nur an der Zungenspitze. Unsere Geschmacksknospen für Bitter sitzen auf der Zungenmitte.


    Hallo Stephan,


    das stimmt so nicht ganz. Die Geschmacksknospen für alle Grundgeschmacksarten sind auf der Ganzen Zunge verteilt; was aber stimmt, dass besonders viele für Süß an der Zungenspitze und besonders viele für bitter am Zungengrund hinten sitzen. Nur mal ne kleine Korrektur. ;) Nachzulesen in aktuellen Lehrbüchern für Lebensmittelsensorik.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.