Zwei seltsam-schöne Funde

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 2.626 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Toffel.

  • Guten Morgen,


    auf dem gestrigen Waldspaziergang durch einen Taunuslaubwald (Buche/Eiche) sind mir zwei seltsame Pilze am Wegesrand aufgefallen.


    Pilz 1: (4 Fotos)
    Der ersten 4 Fotos zeigen einen kleinen knollig-kugeligen Pilz (Fruchtkörper ca. 2 bis 30mm).
    Farbe und Oberflächenstruktur sind auf den Fotos ganz gut zu sehen.
    Die Pilz fühlt sich etwas rauh an.
    Die Pilzkörper sind dicht aneinander gewachsen.
    Auffälliges weißes Mycel (oder was ich als Laie dafür halte) auf den Buchen- und Eichenblätter, siehe zweites Foto.
    Nimmt man die Blätter samt Pilz hoch scheint das Mycel nicht in den Boden gewachsen zu sein sondern nur um und durch das Laub.
    Der Fruchtkörper ist sehr fest, im Schnitt weißlich, färbt sich aber nach Anschnitt am Stiel sofort rosa- bis fleischfarben (Foto 3).
    Geruch: schwach pilzig-erdig.


    Pilz 2: (3 Fotos)
    In unmittelbarer Nachbarschaft zu Pilz 1 kam dieser fotogene Freund daher. Er zeigt sich als Eichelhülle, mal leer, mal gefüllt oder mit "Plüsch" verkleidet, auf bemoosten Ästen stehend. Höhe ca. 1cm
    Vielmehr kann ich dazu nicht sagen, da ich das attraktive Ensemble nicht weiter belästigen wollte.


    Bin gespannt auf Eure Bestimmungshilfen.


    Danke im Voraus.


    LG,
    Markus


    Pilz 1




    Pilz 2


  • Moin,


    richtig bestimmt sind sie ja schon :) Sind die Teuerlinge nicht herzallerliebst? Ich mag sie ganz besonders und werde dieses Jahr mal versuchen, ein größeres Aufkommen mit fester Unterlage zu trocknen. Ich hoffe, sie verschrumpeln nicht allzu sehr.

  • Ja Kuschel, die Teuerlinge sind wirklich beeindruckend und fantasieanregend. Manche sehen aus wie Flugzeugturbinen, andere wie Kuscheltiere.
    [hr]


    Die werden innen schon noch schwarz. :)


    Bestimmt werden die noch schwarz. Manche waren angenagt.
    Es scheint wohl Lebenwesen zu geben, die sogar Kartoffenboviste vertragen. Vielleicht liegt die Maus aber auch in ihrem Loch auf dem Rücken und hält sich den Bauch.


    Hatte eben eine Diskussion mit einem Arbeitskollegen, der behauptete, man könne Kartoffelboviste trocknen und als Gewürz zu Kartoffelspeisen hinzugeben.
    So ein Quatsch. In allen Pilzbüchern und Wiki steht dass sie schwere Magen-Darm-Störungen hervorrufen können.
    (außer im "Praktischen Pilzsammler" von 1919. Da ist aber auch der Pantherpilz als essbar gekennzeichnet. Vielleicht sollte das Buch eher "Der Praktisch tote Pilzsammler" heißen).


    LG
    Markus

  • Hallo Markus,


    ich denke, Du hast den Dünnschaligen Kartoffelbovist (Scleroderma verrucosum) gefunden.


    Viele Tiere können für Menschen giftige Pilze problemlos verzehren, da sie einen anderen Stoffwechsel haben. Das kann auch andersherum sein. So ist der rohe Hallimasch für Schweine tödlich giftig.
    Mach Dir also keine Sorgen um die Maus.:)


    Was Dein Arbeitskollege meint, ist vermutlich der Erbsenstreuling (Pisolithus arhizus). Der sieht für Laien einem Kartoffelbovist sehr ähnlich, ist aber ein sehr guter Gewürzpilz.

  • Danke Ralf,


    vielleicht hat er den Erbsenstreuling gemeint. Da er aber den netzstieligen Hexenröhrling zu den Steinpilzen zählt bezweifle ich das ein wenig.


    Dann nehme ich den Dünnschaligen Kartoffelbovist in meine persönliche Fundliste auf.


    LG
    Markus

  • Hallo Ralf und Markus,


    S. verrucosum halte ich für unwahrscheinlich. Der "Stiel" würde zwar dazu passen, aber die Schale passt überhaupt nicht. Schale, Habitus und Größe sprechen für S. areolatum. Ich denke, der Scheinstiel ist durch das enge Wachstum entstanden.


    Viele Grüße
    Steffen