Steinpilz bei Buchen oder Fichten?

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 10.125 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von ani883.

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich sehe in letzter Zeit immer wieder Bilder hier von Steinpilzen, die scheinbar im Nadelwald stehen. Ist wirklich jetzt schon was im Nadelwald zu finden?


    Interessant wäre es zu wissen in welcher Region und unter welchen Wetterverhältnissen ihr im Nadelwald fündig werdet.


    Ich habe das Gefühl, dass sich die Funde von Sommersteinpilz und Fichtensteinpilz teilweise vermischen, liege ich da richtig?


    Viele Grüße
    Ani

  • Hallo Ani


    im Pilzticker Bayern hab ich von den ersten Fichtensteinpilzfunden ( ja, im Nadelwald ) gelesen und auch Fotos gesehen die ich als solche auch akzeptiere.


    Sommersteinpilze ( Buchen + Kalk ) werden auch gefunden, ebenso die schwarzhütigen Steinpilze -siehe hier im Forum -


    Die beiden kann man schon sehr gut unterscheiden ( Huthaut )


    Vom Kiefernsteinpilz habe ich jedoch bisher nichts gelesen, aber ich bin derzeit kaum online.

  • Hallo Ani,
    In der Schweiz ist die erste Steinpilzwelle bereits vorbei und die Lager
    sind voll :D


    Ca. 80% Sommersteinpilze und 20% Fichtensteinpilze. Schwarzhütige wurden auch gefunden, einfach nicht von mir ;(


    LG Stephan

    Ein Pilzler Namens Guschti Frei

    fand im Wald ein Hexenei.

    Voll Gwunder pocht er ein`ge Male

    an die butterweiche Schale;

    ob wohl ein Vogel drinnen sei?


    Chipcount 68: 100 -15 Beitrag APR2017, +10 Platz 8 (APR2017), +14 Platz 2 (Platzwette APR2017), -15 Beitrag APR2018 +10 Platz 6 (APR2018) - 15 Beitrag APR2019,

    -10 Beitrag APR2020, +6 PLatz 9 (APR2020), +3 Platz 4 (Platzwette 2020), -10 Beitrag APR2021, -10 Beitrag APR2022

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!


    Ist doch eigentlich ganz einfach.
    Alle Steinpilzarten sind von der Witterung und Bodenverhältnissen abhängig.
    Ganz grob:
    - >Boletus edulis< ungefähr von Juni bis November unter allen möglichen Laub- und Nadelbäumen, bildet am häufigsten Mykorrhiza mit Fichte und Buche. Meist auf sauren oder neutralen Böden, auf Kalk selten
    - >Boletus reticulatus< ungefähr von Juni bis November unter allen möglichen Laubbäumen, bildet am häufigsten Mykorrhiza mit Eiche und Buche. Ohne besondere Bodenansprüche.
    - >Boletus pinophilus< ungefähr von Juli bis November, fast nur unter Kiefer, sehr selten Mykorrhiza mit Buche und Eiche. Bevorzugt sandige Böden, eher im netralen bis sauren Milieu, kann aber auch auf Kalk.
    - >Boletus aereus< ungefähr von Juli bis September, in Laubwäldern an warmen Standorten, meist mit Eiche oder Buche, sehr selten soll auch Mykorrhiza mit Weißtanne möglich sein. Kommt auf Kalkböden vor, meidet saure Böden.



    LG, Pablo.

  • Hallo Ani,



    Interessant wäre es zu wissen in welcher Region und unter welchen Wetterverhältnissen ihr im Nadelwald fündig werdet.


    auf eine Art, den Gemeinen Steinpilz (B. edulis) bezogen, ist es so, dass er in höheren Lagen bevorzugt unter Fichten und in tieferen Lagen meist unter Eichen und Buchen vorkommen soll. Durch die höhere Lage kommt er dann unter Fichten sicher meist auch etwas später.


    Die anderen Steinpilz-Arten sind dann mehr oder weniger an Laub- oder Nadelbäume gebunden. Dazu hat Pablo ja schon einiges geschrieben.


    Viele Grüße
    Steffen


  • ...auf eine Art, den Gemeinen Steinpilz (B. edulis) bezogen, ist es so, dass er in höheren Lagen bevorzugt unter Fichten und in tieferen Lagen meist unter Eichen und Buchen vorkommen soll. ...


    Bericht aus der norddeutschen Tiefebene: Meine bevorzugte Steinpilzplantage ist unter Fichten angesiedelt. Je nach Witterung kann ich ab Juni/Juli mit Enteerfolgen rechnen (2014: erste Ernte am 15. Juni)

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)



  • Hallo Hans,



    Bericht aus der norddeutschen Tiefebene: Meine bevorzugte Steinpilzplantage ist unter Fichten angesiedelt. Je nach Witterung kann ich ab Juni/Juli mit Enteerfolgen rechnen (2014: erste Ernte am 15. Juni)


    Ausnahmen bestätigen die Regel. ;)


    Viele Grüße
    Steffen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Steffen!


    Ausnahmen bestätigen die Regel. ;)


    Da hätte ich noch eine: In den norditalienischen Alpen (Region Lago Maggiore) wachsen die Fichtensteinis auch noch in Höhen bis 1400 Meter äußerst zahlreich und ausschließlich bei Buchen. Weil Fichten gibt's da nicht. ;)
    Ich glaube, die nehmen einfach die Bäume, die gerade da sind als Partner.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo an alle,


    um Pablos Idee zu untermauern. Ich hatte letztes Jahr in meinem Sandasten sehr schöne B. edulis bei Fichten. und der liegt bekanntermaßen nicht im Gebirge. :evil:


    Ich hatte da und in der Dresdner Heide schon viele "edulisse" aber auf die Begeleitbäume hab ich bis 2012 nie geachtet, kann da wenig Aussagen machen.


    Trotzdem wenn ich mal einen Edulis finde, stehen dann auch gern mal gleich mehrere Arten von Bäumen rum und wem erkennt man in so einem Fall nun den Steinpilz zu? :evil:


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Liebe Ani,
    wir finden derzeit fast alle Arten. Die Sommersteinpilze allerdings zu 90% bei alten Buchen und die Fichtensteinpilze hauptsächlich bei Fichten und wenige bei Buchen.
    Viele Grüße Ja und Gerd

  • Hallo ihr Lieben,


    Ich freue mich über so viele hilfreiche Antworten.


    Nachdem es heute endlich mal wieder geregnet hat werde ich in 1-2 Tagen mal in meinem Stamm-Fichtenwald nachsehen, vielleicht habe ich ja auch schon Glück dieses Jahr so früh fündig zu werden. Bin gespannt. Kann sich da nach 1-2 Tagen schon was getan haben oder lieber etwas länger warten?


    Viele Grüße
    Ani

  • Hallo Pablo und Stefan,



    Ich glaube, die nehmen einfach die Bäume, die gerade da sind als Partner.



    um Pablos Idee zu untermauern. Ich hatte letztes Jahr in meinem Sandasten sehr schöne B. edulis bei Fichten. und der liegt bekanntermaßen nicht im Gebirge. :evil:


    war ja klar, dass ihr die gegenteiligen Beispiele aufzählt. :nana: Die Angabe stammt aus Hervé Chaumeton: Pilze Mitteleuropas. Fischer, Stuttgart 1987, ISBN 3-437-30540-9.


    Aber Pablos Theorie muss mit der Aussage aus dem Buch nicht widersprechen. Da es in höheren Lagen mehr Nadelbäume gibt, kommt der Fichtensteinpilz dann auch darunter häufiger vor. ;)


    Viele Grüße
    Steffen

  • Huhu, so ich habe nun gestern auch Steinpilze gefunden, im Fichtenwald.
    Nicht mehr viel brauchbares, viele ältere Exemplare.


    Aber derzeit scheint es auch eine große Artenvielfalt zu geben, das hat mich gefreut.
    Bin gespannt wie es nach dem nächsten Regen aussieht.


    Liebe Grüße
    Ani