Schon wieder Conocybe

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.908 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Mreul.

  • Hallo,


    langsam macht mir die Wiese im Garten Angst, das ist schon die vierte Art von Samthäubchen, die ich dort innerhalb eines Monats finde.


    Auch mit dem hier komm ich nicht klar, trotz recht auffälliger Merkmale.


    Hutdurchmesser 1,5cm, Länge bis 5,5cm.


    Sporen: 10-14 x 7-9 µm, dickwandig, mit Porus, linsenförmig abgeflacht und oft etwas eingedellt.
    Basidien: 4-sporig.
    Cheilozystiden: z.B. 25 x 8 µm, Köpfchen 4-5 µm, mit recht langem Hals.
    Kaulozystiden: keine lecythiformen Kaulos gefunden.
    Pileozystiden: Kurze, haarförmige Elemente, sonst nichts Auffälliges oder gar lecythiformes.
    HDS aus ballonförmiges Zellen.


    Und dann meine ich noch Mauerzellen zwischen den Basidien zu sehen.


    Problem: mit solchen Sporen und Mauerzellen find ich im Gröger nur C. umbonata mit durchschnittlich 2 µm kleineren Sporen und die soll in Gewächshäusern vorkommen. Mehr Infos zu der Art, wie z.B. Zystidengröße, etc. hab ich leider nicht. Ansonsten find ich nichts annähernd Passendes. Oder ich interpretiere hier was falsch?






    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Matthias


    Das sieht für mich auch nach Mauerzellen aus und auch der weiße Stiel passt zur Sektion Candidae. C. umbonata hat mitraförmige Sporen, die ich bei dir nicht erkennen kann. Einzige Art mit linsenförmig abgeflachten Sporen bleibt C. zeylanica, ebenfalls in Europa bisher nur in Gewächshäusern. Die Sporengröße und das Aussehen könnten passen, wenn sehr junge Frk, wie die Hutmitte gefärbt sind.
    Hast Du Sporen nur im Präparat oder auch einen Sporenabwurf, bei dem man natürlich die Form sicherer beurteilen kann?
    Auf jeden Fall solltest Du ein Exsikkat zu späteren Überprüfung machen.


    LG Karl

  • Hallo Karl,


    Aussporen wollten die gestern nicht mehr, aber ich versuch später nochmal die Sporen deutlicher zu fotografieren.
    Exsikkate hab ich gemacht.
    Jüngere Fruchtkörper als die gezeigten gab's nicht, die Stelle wird natürlich weiter beobachtet.


    Vorerst kann ich das Sporenbild noch größer zeigen:


    Vielen Dank und Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Matthias & Karl,
    eigentlich spricht nichts gegen C. albipes. Die Sporen sind oft etwas irregulär und auch mehr oder weniger deutlich linsenförmig. Die von zeylanica kaum. Auch passt der Standort viel bessser zu albipes. Es gibt inzwischen zwar auch einen deutschen Freilandfund von zeylanica, aber aus einem gut bewässerten Pflanzenkübel. Für umbonata fehlt neben der typischen Sporenform der Buckel.
    Beste Grüße!
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    also doch was "Normales". Irritiert hat mich hier diese seltsame Sporenform - hab sowas bisher bei Conocybe noch nicht gesehen.
    Wieder was gelernt.


    Danke und viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Andreas


    Ich habe C. albipes nur einmal mikroskopiert und habe keine in Seitenansicht deutlich abgeflachten Sporen gefunden, wie sie im Bild zu sehen sind. Damit fehlt mir natürlich die Erfahrung über eine gewisse Variabilität.


    Matthias


    Fährst Du Ende September zur Dreiländertagung ins Saarland oder kennst jemanden der hinfährt. A. Hausknecht würde sich das Exsikkat ansehen.


    LG Karl

  • Hallo Karl,


    selbst fahr ich nicht zu dem Treffen, auch kenn ich keinen, der dort dabei ist.
    Ich könnt's höchstens verschicken oder eben aufheben, bis sich ne Gelegenheit findet.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.