Frauentäubling?

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.088 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Florian1986.

  • Hallo zusammen,


    gestern habe ich bei einem Blitzbesuch in einem kleinen Waldstück, in dem vor allem Eichen stehen, folgenden Pilz entdeckt:


    Ich bitte die schlechte Qualität der Bilder zu entschuldigen, mehr gibt meine Handy-Kamera leider nicht her:).
    Könnt ihr mir mit der Bestimmung helfen?
    Auffallend waren bei dem Pilz die "Schlammgrüne" Farbe des Hutes, die abziehbare Huthaut und die biegsamen Lamellen. Das Hutfleisch selbst war brüchig. Mein Favorit für diesen Pilz wäre damit der Frauentäubling (Russula
    Cyanoxantha
    )
    Was meint ihr?


    Viele Grüße,
    Florian

  • Hallo Florian


    War die Huthaut glatt/glänzend oder eher matt? War da Fleisch unter der abgezogenen Huthaut farblos? Die Lamellen des Frauentäublings sind richtig speckig und brechen auch nicht, wenn man sie mit dem Daumen fest zusammendrückt. Vergleiche mal mit dem Grauen Reiftäubling Russula parazurea.


    LG Karl

  • Hallo Karl,


    vielen Dank für deine Hilfe. Die Huthaut war eher matt, die Farbe setzt sich auch darunter leicht fort (s. erstes und zweites Bild, da habe ich bei dem kleineren Stück ein Stück Huthaut abgezogen).
    Unter "speckig" kann ich mir leider nicht viel vorstellen, aber es hat etwas Mühe gekostet, etwas von den Lamellen abzubrechen. Beim grauen Reiftäubling sollten die Lamellen laut Literatur leichter brechen.


    Viele Grüße,
    Florian

  • Hallo Florian


    Wenn Du beim Frauentäubling mit dem Daumen die Lamellen quetschst und mit Druck hin und her reibst, fühlt sich das fast an als ob Du die Innenseite einer Speckschwarte reibst. Da bricht nicht das kleinste Stück ab.
    Wenn Du Eisensulfatlsg. hast, trage mal einen Tropfen auf das Stielfleisch auf. Bei R. parazurea erhälst du innerhalb von weniger als einer Minute eine blasse Rosafärbung. Bei R. cynoxantha ist die Färbung fast negativ oder nach längere Zeit grau.


    LG Karl

  • Hallo Karl,



    Wenn Du beim Frauentäubling mit dem Daumen die Lamellen quetschst und mit Druck hin und her reibst, fühlt sich das fast an als ob Du die Innenseite einer Speckschwarte reibst. Da bricht nicht das kleinste Stück ab.


    soweit ich weiß, ist dieses Merkmal nicht immer so stark ausgeprägt. Die Lamellen sind aber wohl nie richtig spröde, dass die Fragmente nur so umherfliegen.


    Zitat


    Wenn Du Eisensulfatlsg. hast, trage mal einen Tropfen auf das Stielfleisch auf. Bei R. parazurea erhälst du innerhalb von weniger als einer Minute eine blasse Rosafärbung. Bei R. cynoxantha ist die Färbung fast negativ oder nach längere Zeit grau.


    Hierbei ist anzumerken, dass die chemischen Reaktionen auf der Stieloberfläche nur funktionieren, wenn diese noch nicht abgegriffen ist, oder Schnecken darübergewandert sind.


    Das rein weiße Sporenpulver ist ein weiteres Merkmal, das helfen kann.


    Viele Grüße
    Steffen

  • Hallo Steffen


    Das die chemischen Reaktionen nur auf der unbeschädigten Stieloberflaeche funktionieren höre ich zum ersten Mal. Die Reaktionen mit Eisensulfat und Phenol sind nach meiner Beobachtung am angekratzten Stiel oder im Stielfleisch sogar schneller. Bei Guajak ist ein Vergleich zwischen verschiedenen Arten auf der Stieloberfläche wohl repräsentativer, aber nur wenn man immer frische Lösung verwendet und man die Zeit sekundengenau stoppt, wie es in letzter Zeit von französischen Mykologen propagiert wird.
    Aber jeder macht letztlich seine eigenen Erfahrungen und es mag ja Arten geben, bei denen Deine Ansicht zutrifft.


    LG Karl