Hallöchen,
vorhin auf dem Heimweg hatte ich Lust, mir ganz im Sinne von Mausmann einmal den nächstbesten Filzröhrling genauer anzusehen.
Schnell ein Opfer mit filzigem Hut (und roter Subkutis) gefunden.
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Aber was ist das? Ein Netz am Stiel! Und die Röhrenschicht ist leicht abtrennbar.
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Also darf ich >Pablos Boletenschlüssel< ausprobieren
Und damit lande ich der Sektion Appendiculati mit nur noch drei Möglichkeiten. Jetzt ist wichtig, wie stark und wo es blaut.
Tja. Die Poren blauten auf Druck deutlich, für den Hauch Blau in Trama und Stiel musste ich schon ein paar Minuten warten. Passt am besten zu 19a), wenn das Blau reicht, also B. fechtneri.
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Zudem die Farbe des Hutes, die eher hell ist (B. appendiculatus ausschließend). Ist das wirklich silbrig? Weiß nicht, muss man wohl gesehen haben. B. subappendiculatus käme mit seinem hellen Hut auch noch in Frage, wenn man das Poren-Blau als marginal betrachtet. Aber montaner Nadelwald? Gut, eine Fichte stand in Reichweite, es war aber eher ein sonniger Eichen-/Buchenwald am Feldrand bei Michelbach. Letzteres erwähne ich, weil das der einzige Stadteil Marburgs mit harten Wasser ist. Soll eine Kalkkuppe haben, die ich nun vielleicht gefunden habe?
Bis auf den dunklen Hut passt auch alles im Parey auf den Anhängselröhrling. Der rötliche Anflug der Stielbasis, der Geruch nach frischem Fleisch (!) und die wurzelnde Stielverjüngung, besonders beim Mini-Exemplar zu sehen (wo aber das Netz schwerlich auffällt).
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Nur wenn ich mir jetzt andere Bilder anschaue, gefällt mir aufgrund des Gesamthabitus' die Sektion Appendiculati nicht mehr. Wegen des groben Netzes, dünnen Stiels und der weiten Poren
Wahrscheinlich kommt jetzt von Euch sowas wie eine Albino-Netzhexe oder verunstaltete Ziegenlippe. Ich bin sehr gespannt