Hi, all!
Meine Personalerin hat auf den Tisch gehauen und gemeint, es kann nicht immer jeder Urlaub haben wie er will und eine Kollegin, die Sommer haben wollte, in den Herbst geschickt - und mich im Sommer. Menno, ich wollte Herbst! Ich wollte doch den Dörrex einpacken und all die schönen Parasole plündern, die hier auf Borkum wachsen... ich habe letztes Jahr vierzehn Stück gezählt und keiner wollte sie haben.
Na, schön. Da ja sämtliche angekündigen Unwetter der letzten Tage die Insel irgendwie nicht treffen, ist es seit Tagen trocken und heiß (vom Hochseeklima mal abgesehen) und man findet bestenfalls im Greune Stee ein paar Pilze. Ausblassende Birkentäublinge natürlich. Die Dinger sind ja nicht totzukriegen.
Der hier sah mit aber irgendwie nicht nach dem Ausblassenden aus, der war anders:
Die Lamellen spröde und auch von der Farbe her wie Mandelblätter, nur nicht so knackig. Geruch: nicht feststellbar.
Was mich besonders irritierte, war der Stiel. Ich kann mich nicht erinnern, schon mal so eine Verfärbung gesehen zu haben:
Oder ist der bloß alt und zu trocken? Aber ich muss zugeben, dass ich auch länger keine Ausblassenden zur Hand genommen habe. Die stehen ja bei mir auf dem Hof rum und sind "langweilig"...
Der Greune Stee ist ein Wald mit überwiegend Moorbirken, aber auch zunehmend Buchen, Eichen oder anderen eingewanderten und angepflanzten Arten. Zur richtigen Jahreszeit (seufz!) wimmelt es hier buchstäblich von Birkenpilzen ud Gelben Knollis, ein paar weitere Täublinge habe ich auch identifiziert wie den Ockergelben und so in die Richtung vom Kirschroten Spei-. Bislang nur einmal etwas außerhalb schon am Deich fand ich einen Grasgrünen Birken-.
An der fotografierten Stelle (und vereinzelt an anderen) fand ich noch eine mir unbekannte Art:
Sorry, ich hatte kein Messer bei - ich hab eigentlich mit nichts Interessantem gerechnet - aber der Stiel brach ab und so gehts auch:
Beim Auszupfen riss der Kleine so ab. Die Stiele sind hohl und fühlen sich vergleichsweise ann wie Schnittlauch.
Sorry, beim Geruch hab ich gepatzt. Ich weiß nicht mehr, ob er nicht wahrnehmbar war (was ich aber auch beim Täubling hatte, deswegen bin ich ja nicht sicher) oder ob ich das verpennt hab.
Ganz interessant fand ich diesen hier, von dem ich ausgehe, dass es sich schlicht um einen Birkenporling handelte, das Substrat war auch tote Birke. Irgendwelche Krabbelviecher haben ihn kurzerhand in Beschlag genommen und in der nunmehr überdachten Nische zwischen Pilz und Stamm Kokons angelegt. Das waren so kleine mittelbraune Räupchen von etwa 1,2cm, leider haben sie sich versteckt, bis ich mich endlich entschieden hatte, das Ganze doch mal zu dokumentieren.
Zu Guter Letzt fanden sich auf der anderen Seite des Stammes noch eine der allgegenwärtigen Kreuzspinnen (sorry, hab dein Netz zerrissen) neben einem winzigen, fast durchsichtigen Schneckchen: