Hallo Ihr Lieben!
Gestern war ich mit drei netten Herren unterwegs: Piwo Wolfgang, Graubart und Zuehli.
Wolfgang hatte uns einiges zum Lernen mitgebracht - also für Graubart und mich. Täublinge und anderes, aber davon später mehr.
Zuerst machten wir den örtlichen Friedhof unsicher. Hier bekamen wir schon viele Schmankerl geboten. Anschließend ging es in den nahen Wald.
Insgesamt haben wir - wie ich finde - unglaublich viel gefunden, und vieles davon habe ich noch nie gesehen.
Als erstes packte er diese sonnigen Gesellen aus, ließ uns probieren, riechen, Lamellen brechen. Für mich allererste Grundlagen im Schlüsseln bekamen wir auch vermittelt.
1. Sonnen-Täubling, Russula solaris
2. Dieses auch optische Highlight, Weicher Dottertäubling, Russula lundellii war als Nächstes dran. Wächst unter Birken und schmeckt scharf und wohl etwas bitter
3. Nun wurde es noch pikanter, ein Kamm-Täubling: der Camenberttäubling, Russula amoenolens. Der war sauscharf, aber die Schärfe ging dann doch wieder weg.
4. Als nächstes kredenzte Wolfgang uns den Milden Kammtäubling, Russula insignis. Sehr markant hier der helle Stiel mit der gelblichen Stielbasis sowie die starke KoH-Reaktion, auch wenn er "mild" heißt, ein bisschen Scharf war er trotzdem
5. Weiter ging es mit dem Hainbuchenmilchling, Lactarius circellatus. Diese Milch ist auch "sauscharf"... sehr schön ist auch die typische Zonierung des Hutes
6. Wir fanden auf dem Terrain des Friedhofs Hainbuchentäublinge, Russula carpini und Hainbuchenmilchlinge Seit an Seit. Hier der Täubling:
7. Grüner Knollenblätterpilz, Amanita phalloides
8. Nicht weit entfernt stand dieser interessante Pilz, der Fransige Wulstling, Amanita strobiliformis
9. Überall standen kleine feste Netzhexchen herum. Boletus luridus
10. Auch nur wenige Meter weiter standen diese schönen Blutroten Täublinge, Russula sanguinea. Mykorrhizapartner ist die Kiefer.
Die Blicke, die uns die normalen Friedhofsbesucher zuwarfen gingen von "was machen diese Spinner denn da auf allen Vieren im Gras?" bis zu "ach, die hab ich doch schon mal hier gesehen..."
11. Gesäte Tintlinge... die waren so niiiieeedlich! Coprinellus disseminatus, hat Piwo heute noch per eMail bestätigt
12. Weiter unten auf dem Friedhof fand Wolfgang den Calocybe carnea, den Fleischrötlichen Schönkopf
13. Nun kommt eines der absoluten Highlights. Diesen Boleten hatte Zuehli hier schon zuvor gefunden - und jetzt auch wieder gefunden. Den gefleckthütigen Röhrling, Boletus depilatus. Sehr schön ist der "gehämmerte" Hut als typisches Merkmal zu erkennen. Interessant ist auch der Geruch, am intensivsten an der Stielbasis nach Karbol. Ich finde jedoch, dass es auch ein wenig nach Chlor riecht.
14. Und schon wieder ein Pilz, den ich noch nie gesehen habe: Agaricus augustus, der Riesenchampignon
Nicht fotografiert, wohl aber probiert habe ich den Kratzenden Kammtäubling, Russula pectinatoides. Der erzeugt wirklich ein komisches Gefühl im Hals...
So meine Lieben! Den Zweiten Teil werde ich morgen erstellen. Ich hoffe, dass ich keinen Quatsch mit den Pilzen und ihren Namen angestellt habe und dass Ihr einwenig Freude hattet, mit uns Vieren mitzugehen.
Danke noch mal an Wolfgang und Zuehli für ihre tolle Unterstützung.