Liebe Pilzfreunde
Nach den guten Eindrücken der Vorwoche und den weiterhin ergiebigen Regenmengen, haben wir uns einen Extremstandort in der Nordeifel angesehen, auf dem sonst im Sommer kein einziger Pilz zu finden ist. Auf extrem magerem Boden mit geringer Humusauflage über dem Gestein und lichtem Eichenbestand explodierten die Täublinge.
Ein Einzelexemplar mit mildem Geschmack gab sich beim Antrocknen durch seinen Geruch nach Honig zu erkennen.
Honig-Täubling (Russula melliolens)
Große Freude über eine unversehrte Gruppe von
Grüngefelderter Täubling (Russula virescens)
Auffallend war, dass fast alle Exemplare ohne Fraßstellen von Schnecken (oder wie ich im Forum –žgelernt–œ habe: Schleimratten) waren, weshalb auch häufige Arten vor die Linse kamen. Massenweise Speisetäublinge in verschiedenen Farbvarianten. Wenn man die rein weißen Exemplare isoliert findet, kann es ein Bestimmungsproblem geben.
Speisetäubling (Russula vesca)
Der folgende Täubling kann von oben für einen Frauentäubling gehalten werde, hat jedoch brüchige, cremefarbene Lamellen.
Grauvioletter Reif-Täubling (Russula grisea)
Einen Meter daneben eine weitere Gruppe.
Grünlicher Speisetäubling (Russula heterophylla)
Nach diesem erfreulichen Auftakt ging es weiter in einen Buchenwald auf Basaltgestein.
Bei weitem nicht immer oliv sondern oft lila bis weinrot, nicht selten mit 20 cm Hutdurchmesser.
Rotstieliger Ledertäubling (Russula olivacea)
Begleitet von einem Kindergarten war das nächste Exemplar
Harter Zinnober-Täubling (Russula rosea) oft auch noch (Russula lepida)
Unangenehm scharf aber wunderschön
Sonnen-Täubling (Russula solaris)
Ebenfalls mit scharfem Geschmack und für mich ein Erstfund
Gelbblättriger Spei-Täubling (Russula rutila)
Auch unter Buchen am Rand eines Kalksteinbruchs wurden wir fündig. Eine Art, die sich lange und hartnäckig einer Bestimmung widersetzte. Alle hellen Arten mit dotterfarbenem Sporenpulver und scharfem Geschmack schieden wegen unterschiedlicher Mikromerkmale oder chemischer Reaktion aus. Nach einem Tag die Erleuchtung, weil beim Eintrocknen ein süsslicher Geruch auftrat. Eine wohl selten auftretende Farbform von
Scharfer Honig-Täubling (Russula veternosa)
Kurzer Halt an einer Kiefer. Im Schatten von Holundersträuchern, sicherlich mehr als 100 Exempare in allen Variationen, die aus Zeitgründen nicht fotografiert wurden. Hier zwei ältere Fotos wobei Bild 1 vom gleichen Standort ist.
Blutroter Täubling (Russula sanguinaria) oder oft auch noch (R. sanguinea)
Zum Abschluss noch zwei Verwandte des sehr häufigen Dickblättrigen Schwärztäublings. (Russula nigricans) aus einem Buchenwald auf eher saurem Boden. Die Arten dieser Gruppe verfärben sich bei Verletzung und/oder auf Druck direkt schwarz oder zunächst rosarot und dann schwarz.
Durch einen schmierigen Hut und sehr scharfen Geschmack unterscheidet sich die folgende Art von dem Dichtblättrigen Schwärz-Täuling (Russula densifolia).
Scharfblättriger Schwärz-Täubling (Russula acrifolia)
In unmittelbarer Nähe standen noch Exemplare, die von oben wie Dickblättrige Schwärz-Täublinge aussahen und wahrscheinlich unbeachtet geblieben wären, hätte ich nicht einen umdrehen wollen um im Bild den Unterschied zur vorherigen Art zu zeigen. Die freudige Überraschung war ein rosa Farbton in den Lamellen und sofortiges Schwärzen in allen Teilen des Fruchtkörpers.
Kohlen-Täubling oder Lachsblättriger Schwärztäubling (Russula anthracina)
Ein Dank gilt meinem Pilzfreund Jürgen, der die meisten Standorte entdeckt hat.
LG Karl