14.2014

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 3.366 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo in die Runde!


    Ich mache jetzt einfach mal weiter mit ein paar Pilzen.
    Es ist ja auch eine schwierige zeit im Moment, wo so vieles aus dem Boden und dem Holz drängt. Da kommt man ja mit einsammeln, bebildern und bestimmen kaum hinterher.


    Ich mach's wieder absolut chaotisch und ungeordnet durcheinander, also alphabetisch. Das ist irgendwie am realistischsten, weil die Pilze einem ja auch sonst nicht nach irgendwelchen Gruppen geordnet begegnen.


    01: Abortiporus biennis = Rötender Saftwirrling

    Hier mal noch ganz jung und ohne ausgebildete Hüte.


    02: Antrodiella semisupina = Knorpelige Tramete

    Ohne ein paar Mikromerkmale ein schwieriges Pilzchen, aber wenn man die winzigen Sporen (in meinem Mikro kaum mehr als ein strichförmiger Mückenschiss) und Hyphen mit Schnallen hat sollte das bei der optischen Erscheinung nichts anderes sein.


    03: Arcyria cf denudata = möglicherweise Ziegelroter Stielschleimpilz

    Jedenfalls sofern die Sporocarpien tatsächlich so fest auf den Stielen sitzen, wie ich denke.


    04: Cantharellus amethysteus = Amethystflockiger Pfifferling

    Die beiden Kleinen unten rechts sind natürlich keine, das sind Knopfstielige Rüblinge (Gymnopus confluens).


    05: Cantharellus subpruinosus = Blasser Laubwaldpfifferling

    Noch recht jung an bekanntem Standort.


    06: Ceriporiopsis cf gilvescens = Fleckender Wachsporenschwamm

    Die restlichen Merkmale passen zwar, aber so schön wie der aussieht ist da trotzdem nicht eine Spore zu finden. Und die sind eben wichtig für die Artbestimmung, also muss es ebim cf bleiben.


    07: Coltricia perennis = Gebänderter Dauerporling.

    Der hatte Sporen. Coltricia cinnamomea ist es jedenfalls nicht. ;)


    08: Cortinarius bolaris = Rotschuppiger Raukopf

    Mal ein einfaches Pilzchen zur Bestimmung im Vorbeigehen.


    09: Cortinarius vibratilis = Bitterster Schleimkopf

    Auch den erkenne ich mittlerweile im Feld. Sozusagen lernen durch Schmerzen. Drei mal Ablecken hat mir gereicht.


    10: Delicatula integrella = Genabelter Schleierhelmling

    Heißt der eigentlich wirklich so? Und wo ist dann der Schleier?


    11: Entoloma sinuatum = Riesenrötling

    Vom Blutsee, mit Uli und Christoph gefunden. Eher klein als riesig. Auffallend: Riecht erst beim Zerbrechen intensiv mehlartig.


    12: Ganoderma adspersum = Wulstiger Lackporling

    Hatte ich schon mal gezeigt, aber das ist einfach ein selten schönes Exemplar.


    13: Geastrum fimbriatum = Bewimperter Erdstern

    Friedhofsfund. Hätte ich auch gerne auf meinem Grab (in 60-70 Jahren).


    14: Hericium cirratum = Dorniger Stachelbart

    Ein anderer, als der von Christoph im "Würzburger Pilztourismus" gezeigte, aber ein Fruchtkörper vom selben Tag aus dem selben Wald. Toller Wald. :)


    15: Hypocrea citrina = Gelblicher Krustenpustelpilz

    Oder jedenfalls ein Ausschnitt davon. Irres Ding, das sich so flächig um einen alten Eichenstumpf schmiegt.


    16: Inocybe napipes = Rübenstieliger Rißpilz

    Danke noch mal an alle, die mir bei der Bestimmung geholfen haben.
    Auch wenn's bei den anderen Rißpilzen weniger gut geklappt hat. Ich werd's hin und wieder weiter probieren.


    17: Inonotus dryadeus = Tropfiger Schillerporling

    Und wenn jetzt jemand meint, den hätter er so aber nicht erkannt: Keine Angst, ich auch nicht. Aber das ist ja das Glück, wenn man mit jemandem unterwegs ist, der seine Wälder kennt.


    18: Lentinus strigosus = Borstiger Knäueling

    Besonders erfreulich, nicht nur weil es der zweite Fund i diesem Jahr ist. Sondern auch weil er aus meinen heimischen Wäldern stammt.


    19: Marasmius rotula = Halsbandschwindling

    Muss man nichts zu schreiben, oder?


    20: Meripilus giganteus = Riesenporling

    Noch jung, aber mit dem Hitzeschaden würde ich den nicht mehr essen wollen.


    21: Phaeolus schweinitzii = Nadelholz - Braunporling

    Und kein Röhrling mit lockerem Skalp dabei...


    22: Phellinus alni = Apfelbaum - Feuerschwamm

    An: Apfelbaum. Und wenn den jemand Phellinus igniarius nennen will: Bitte gerne. Ist wahrscheinlich ohnehin das Gleiche.


    23: Porotheleum fimbriatum = Gefranstes Becherstroma

    Das war neben den Röhrlingen für mich wohl der spannendste Fund der Tage in Würzburg.


    24: Pycnoporus cinnabarinus = Zinnoberporling

    Es leuchtet im Wald. Und ich dachte, das wäre ein Pilz des Winterhalbjahres. jetzt weiß ich es besser. Und wie viele es davon zur Zeit gibt!


    25: Rhodonia placenta = Rosafarbiger Saftporling

    Um die Reihe fortzusetzen von "Pilzen, die mit Junghuhnia nitida zu verwechseln sind" (Vgl. auch 06). Diese Art hier wächst allerdings an Nadelholz.


    26: Schizopora flavipora = Fleischfarbener Spaltporling

    Um die Reihe weiterhin fortzusetzen von "Pilzen die mit Junghuhnia nitida zu verwechseln sind". Leider - um es gleich vorweg zu nehmen - habe ich hier kein Bild von Junghuhnia nitida.
    Aber ich bin mir sicher: Es geht wirklich nur mikroskopisch.


    27: Skeletocutis nivea = Engporiger Knorpelporling

    Sieht ja nicht nur mikroskopisch etwas anders aus als der unter 02 gezeite Pilz.


    28: Trametes gibbosa = Buckeltramete

    Für Stephan. Das sind die selben Fruchtkörper an dem selben Laubholzstumpf wie Bild Nr. 22 in 11.2014. Nur eben seit dem etwas weiter entwickelt.


    29: Tubaria minutalis = Kleinster Trompetenschnitzling

    Jedenfalls speichere ich den mal so ab. Bei meiner Anfrage dazu hatte ja niemand Einwände. Soweit ich das sehe, passt ja auch alles.


    30: Vascellum (jetzt wieder Lycoperdon) pratense = Wiesenstaubbecher


    Ich wünsche allen Lesern mindestens genauso viele Pilze!
    Also viel Regen und Wärme dort, wo das Wetter in letzter Zeit schlecht war.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo,


    eine schöne Sammlung an Pilzen zeigst du hier - danke dafür. :thumbup:
    Besonders das Bild von Delicatula integrella ist Hammer, gerade auch deswegen, weil die kleinen Weißen ziemlich schwer abzulichten sind, mit meiner alten Kamera bin ich daran verzweifelt.


    Zitat


    Es ist ja auch eine schwierige zeit im Moment, wo so vieles aus dem Boden und dem Holz drängt. Da kommt man ja mit einsammeln, bebildern und bestimmen kaum hinterher.


    Da geht's mir nicht anders. Schon lange will ich wieder was im Forum zeigen - schaff es einfach nicht, hab ja noch nicht mal alle Pilze in meinem Garten fertig bestimmt und dokumentiert.
    Vor kurzem war ich mal in der Fränkischen Schweiz unterwegs, da gab's deutlich weniger als hier im Fichtelgebirge, dazu vielleicht auch mal was, wenn ich dazu komme.


    Viele Grüße,
    Matthias

    Je intensiver man sich mit Pilzen beschäftigt, desto komplizierter wird es, sie zu bestimmen.

  • Hallo Pablo.


    schöne Kollektion, die uns hier präsentierst. Jetzt weiß ich auch endlich was das für ein komisches röhriges Dingens ist, das wir gemeinsam gefunden haben; danke für die Bestimmung von Porotheleum fimbriatum.


    Und Deine Bilder können sich auch durchaus sehen lassen. :thumbup:


    Nur das mit dem aus dem Boden und Substrat schießen, kann ich für den Raum Würzburg leider gar nicht bestätigen. Das tolle Wäldchen bei Mühlbach zum Beispiel hat seit 4 Wochen keinen Regen gesehen und dementsprechen leergefegt ist es auch.


    Lieben Gruß
    Christoph

  • Hallo Christoph,


    na, da bleib ich doch noch ein paar Wochen hier im Oberpfälzer Wald.
    Hier gibts Unmengen von verschiedensten Täublingen und Perlpilzen, dazu Sommer - und Kiefernsteinis, Pfiffer, Nadelwaldrotkappen und noch einiges interessante Kleinzeug


    LG nach Würzburg
    Rudi

    aktuell vor dem APR21: 8 Punkte... Eintritt: 8-5= 3 Punkte - inzwischen durch Stummmalus 3-5= -2 Punkte

    Platz12 : +4P, Segmentwette: +4P, Pltzierungswette: +10P= 16 Chips

    wp.markones.de

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Matthias & Christoph & Rudi!


    Es ist wohl tatsächlich so, daß momentan die Pilzvielfalt ziemlich ungerecht verteilt ist.
    Dafür war es ja hier in den Monaten von März bis Juli sehr mager wegen der Dürrekatastrophe.
    Interessant ist, daß sich nun hier einige normalerweise nicht sehr häufige Arten zeigen. Ich könnte schwören, daß Amanita solitaria, Leucopaxillus compactus, Xerocomellus armeniacus und Hydnellum compactum im letzten Jahr nicht dort aufgetaucht sind, wo sie jetzt stehen... :/



    LG, Pablo.