Dunkelvioletter Schleierling?

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 4.441 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Gerd.

  • Hallo zusammen,


    von unserer heutigen Tour habe ich mir ein paar neue Pilzarten zum Bestimmen mitgenommen.


    Handelt es sich bei dem Pilz unten um den Dunkelvioletten Schleierling?


    Hut: dunkellila, filzig, Rand eingerollt
    Lamellen: unter den lila Lamellen hat es Fädchen/Schleier
    Stiel: helleres lila, unten keulig verdickt, Fleisch ist fest, mit abziehbaren "schollartigen Stückchen".
    Fundort: Kiefern-/Fichtenwald


    Vielen Dank im Voraus für eure Hilfe.



    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    wenn der einen Geruch ähnlich Zedernholz hatte, ist das C. violaceus. So ein dunkles violett kann nur der.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Ja, denke auch dass das der Dunkelviolette Schleierling ist.


    Gruß Nosozia

    Frei nach dem Stenkelfeld Motto: Pilze braten - Symptome raten!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Der Standort im Nadelwald macht eigentlich Cortinarius hercynicus (deutscher Name fällt mir gerade nicht ein) wahrscheinlicher.
    Optisch sind die beiden Pilze identisch, nach Gams (Kleine Kryptogamenflora) riecht C. hercynicus auch nach Zedernholz.
    Sicher trennen lassen sie sich nur anhand der Sporengröße.



    LG, pablo.

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Pablo,


    OHA 8|8| C. violaceus hat einen Doppelgänger; das ist echt krass! Weißt du auch was über dessen Genießbarkeit?


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Das ist mir auch erst kürzlich anlässlich einer Diskussion hier im Forum aufgefallsn.



    Weißt du auch was über dessen Genießbarkeit?


    Nö. :)



    LG, pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    ich frag mich gerade, wie viele Falsch bestimmte V. violceus ich eigentlich hab, bzw. bei wie vielen Beratungen meiner Kollegen der Doppelgänger aufgetaucht sind. Auf jeden Fall, werde ich bei meinen Beratungen, den sicherheitshalber nicht mehr freigeben.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stefan!


    Glauben ist nicht wissen, aber: Der Pilz wird teils (zB GPBWs) nur als Form von C. violaceus geführt. Ich denke nicht, daß C. hercynicus giftige Inhaltsstoffe enthält, sonst wüsste man davon, da du sicher nicht der erste bist, der da was verwechselt.
    Übrigens: Bei Exemplaren aus Laubwäldern kann man C. hercynicus locker ausschließen. Die Art kommt nur bei Nadelbäumen vor, und das auch anscheinend eher selten und mehr im Alpenraum, jedenfalls aber mit einer eher montanen Verbreitung.
    Vorausgesetzt, man darf da den Literaturangaben trauen.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pablo,


    das hab ich mria grad auch überlegt. ;) Trotzdem, dass der noch nen Doppelgänger hat, müsste zumindest iwo auch mal in den populären Pilzbüchern stehen. X(


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

  • Hallo Stefan,



    das hab ich mria grad auch überlegt. ;) Trotzdem, dass der noch nen Doppelgänger hat, müsste zumindest iwo auch mal in den populären Pilzbüchern stehen. X(


    das steht da deswegen nicht, weil die meisten Autoren (z. B. Gerhardt und Laux) beide Arten synonym sehen. Im Parey ist er aber erwähnt. Da stark umstritten ist, dass es sich um zwei Arten handelt, wird in den meisten kleineren Werken wohl auch darauf verzichtet, die kaum vorhandenen Unterschiede zu erwähnen. Freigeben kannst du die sicherlich beide.


    Viele Grüße
    Steffen


  • Hallo.


    Der Standort im Nadelwald macht eigentlich Cortinarius hercynicus (deutscher Name fällt mir gerade nicht ein) .


    :D Genial!


    Kommt einer in die Apotheke und sagt: Ich hätte gerne ne Packung Acetylsalycylsäure.
    Sagt die Apothekerin: 8| Sie meinen Aspirin?
    Sagt er: Ja, ich merk mir den verdammten Namen nicht. :nana:


    Gruß


    Günter

  • Hallo Günter,



    Der Standort im Nadelwald macht eigentlich Cortinarius hercynicus (deutscher Name fällt mir gerade nicht ein) .


    :D Genial!


    naja, die lateinischen Namen sind halt meist kürzer als die deutschen: Dunkelvioletter Nadelwald-Schleierling. ;) Ein anderer Name ist zwar prägnant, aber u. U. irreführend: Harzschleierling. Der hier ist ok: Violetter Nadelwalddickfuß. ;)
    Die lateinischen Namen lassen sich auch besser abkürzen als die deutschen, was z. B. für Fundlisten praktisch ist. Da bleibt manchmal der deutsche Name auf der Strecke. ;)


    Viele Grüße
    Steffen

  • Hallo Pablo,



    Der Standort im Nadelwald macht eigentlich Cortinarius hercynicus (deutscher Name fällt mir gerade nicht ein) wahrscheinlicher.
    Optisch sind die beiden Pilze identisch, nach Gams (Kleine Kryptogamenflora) riecht C. hercynicus auch nach Zedernholz.
    Sicher trennen lassen sie sich nur anhand der Sporengröße.


    - Den Schreibweise "hercynicus hat Moser in die deutschsprachige Literatur eingebracht. Korrekt wäre wohl "C. harcynicus", ein Nadel-Bewohner.


    - Der Laubwald-Bewohner ist "C. violaceus".
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    - Ich, obwohl bekennender "Lumper" trenne konform mit "Funga Nordica" beide Sippen auf Art-Rang.


    - Es ist nicht korrekt, dass man beide Arten nur mikroskopisch unterscheiden kann. Ich hatte wenige Male (ohne den Standort zu kennen) nebeneinander beide Arten gezeigt bekommen und dann nach PDS korrekt nach makroskopischen Merkmalen bestimmt.


    ---> Ob mit das bei einem Fruchtkörper gelingt bezweifele ich, da ich diese Arten nicht sehr häufig in der Hand hatte.


    Grüße
    Gerd