Frauentäubling...?

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 9.636 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Ingo W.

  • Hallo zusammen,
    mit den Täublingen hab ichs bisher so gar nicht, irgendwie sehen die doch alle recht ähnlich aus und sind dann noch in den Farben so variabel...Aber man will sich ja weiterentwickeln, also heute mal der erste Annäherungsversuch. Ich tendiere zum Frauentäubling


    Standort: Laubwald mit überwiegend Buchen
    Geruch: unbedeutend
    Geschmack: nicht getestet...
    Hut in der Mitte vertieft, im Randbereich gerieft bis gerippt (sieht man ganz gut auf einem der Bilder), Farbe irgendwo zwischen grün und grau, an Fraßstellen verfärbt
    Lamellen weich und elastisch (spätestens hier war ich beim Frauentäubling gelandet), Stiel rein weiß.


    Ich hoffe man kann mit den Bildern was anfangen, meine Kamera neigt zu Unschärfen bei schwachem Licht ;)


    Noch allgemeines zu den Täublingen:
    1. Sind die nicht brüchigen Lamellen beim Frauentäubling ein K.O.-Kriterium? Oder gibt es das bei anderen (ungenießbaren) Täublingen?
    2. Stimmt die Aussage, dass alle nicht scharf oder bitter schmeckenden Täublinge essbar sind? Ich tu mich ein bisschen schwer mit dieser Idee, zumal viele Leute unterschiedliche Vorstellungen von mild und scharf haben...







    Danke und schöne Grüße,
    Jonas

    • Offizieller Beitrag

    Hi Jonas,


    nenn mich verrückt, aber mir schwirrt gerade der Grüngefelderte Täubling durch den Kopf. Auf dem vorletzten Bild meine ich Anzeichen der Struktur zu erkennen. Ob die so unauffällig auftreten kann, weiß ich allerdings mangels Erfahrung mit dieser Art nicht.


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jan - Arne!


    Hätte ich jetzt auch als erstes dran gedacht unter der Voraussetzung, daß der hier einfach nicht so deutlich gefeldert ist.
    Aber biegsame Lamellen sind für die Art eigentlich nicht vorgesehen.
    Ist natürlich immer die Frage, wie viel Druck da hinter steckt.
    Beim Frauentäubling kann man ja schon mal ziemlich kräftig reiben, ohne daß da was kaputt geht.



    LG, Pablo.

  • Also auf den grüngefelderten wär ich jetzt nicht gekommen, den hab ich allerdings auch noch nie (bewusst) gesehen...Tendenziell ist er mir aber nicht grün genug dafür :D


    Bei den Lamellen hab ich schon ordentlich hingelangt, die haben einiges ausgehalten. Zum Vergleich hab ich bei einem in der Nähe stehenden gelben Täubling das gleiche gemacht, da hatte ich nur noch Lamellenbrösel in der Hand...Spricht denn etwas gegen den Frauentäubling, dass ihr gleich beim grüngefelderten Täubling landet?
    Schonmal Danke euch beiden und schöne Grüße,
    Jonas

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    meine erste Vermutung wäre eher in Richtung Russula aeruginea gegangen. Die Felderung ist zwar andeutungsweise zu sehen; geb ich gern zu. Allerdings viel zu schwach und die Hutfarbe ist zu blass.
    Wenn aber wirklich bei viel Druck die Lamellen nicht brachen, dann kann das nur cyanoxantha sein, zumal der Buchenwald schon für den spricht.


    l.g.
    Stefan

  • Hallo,


    R. Virescens durfte ich in diesem Jahr bereits häufig sehen - mit stark und sehr schwach ausgeprägter "Felderung". Dieser hier: Eher nicht.
    Der Frauentäubling (hier sehr häufig) hat ein sehr breites Farbspektrum, auch in solchen Farben hab ´ich den schon gesehen. Die Lamellen sollten bei solch einem, nicht mehr ganz jungen Exemplar nicht nur biegsam sein, sondern auf festen Druck beim darüber-streichen schon etwas "schmieren".


    LG


    Andreas

  • ich bin leider absoluter Danebenlieger, was Täublinge betrifft.


    im Pareys ( den hab ich leider gerade hergeliehen ) wird ein
    Frauentäubing ( Varietät ) beschrieben , mir fällt Name nur nicht ein.


    Der hohle, gekammerte Stiel hat mich sofort an meinen Fund erinnert


    Da waren die Lamellen auch voll elastisch / speckig aber der sah irgendwie nach R. Virescens aus... wer den Pareys hat, der sollte fündig werden


    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Meinen Pareys habe ich gerade verliehen.
    Weiß niemand zufällig den Namen dieser ominösen Varietät des Frauentäublings, die exakt wie ein Grüngefelderter (vgl. Hemluts Bild) aussieht?



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pablo,


    es geht dabei um den Rissighütigen Frauentäubling (Russula cutefracta), der es aber in Helmuts Fall (meiner Meinung nach nicht), weil die Strukturen bei diesem leicht erhaben wären, oder? Und (nach Bildvergleichen im Internet) wäre R. cutefracta auch dunkler. Um diese Art handelt es sich meiner Meinung nach bei keiner der beiden gezeigten Pilze.


    LG, Jan-Arne

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Helmut,


    das muss dein Kandidat sein. Der ist auf der gleichen Seite wie die anderen 2 Frauentäublinge und direkt neben dem Grünfelderigen Täubling (S. 57). Im Buch sehen sich beide Pilze übrigens noch ähnlicher als auf Fotos.


    LG, Jan-Arne

  • Bei den Täublingen bin ich ja absoluter total Laie,


    für Frauentäublinge gibt es halt die elastischen Lamellen ( speckig )
    als recht deutliches Merkmal, ansonsten bleibt nur noch der Test mit Eisensulfat.


    Ich schieb noch 2 Bilder von dem Fund ( Huthaut bis Raduishälfte leicht abziehbar - dann nicht mehr ) mit ein


    Aber darauf wetten, dass der von Jonas identisch ist, nee, das möchte ich nicht, da hab ich zu wenig Ahnung



  • Und das ist der Grund, warum ich keine Täublinge sammle :D Danke für die vielen Antworten, so richtig aufgelöst ist das ganze ja nicht, wird es wohl auch nicht mehr...Zu den Lamellen: Sowas wie auf Helmuts letzten Bildern war mit meinem Pilz nicht möglich, ich hab die nicht kaputt bekommen. Das in Kombination mit den Farbtönen vor allem in der Mitte des Huts (siehe mein Bild) hatte mich recht sicher gemacht, dass es ein Frauentäubling ist und jetzt gibt es niemanden, der so ganz meiner Meinung ist ;) Also weiter Finger weg davon, ich werd aber weiter versuchen zumindest die zu bestimmen, die mir ständig über den Weg laufen...
    Danke und schöne Grüße,
    Jonas

    • Offizieller Beitrag


    2. Stimmt die Aussage, dass alle nicht scharf oder bitter schmeckenden Täublinge essbar sind? Ich tu mich ein bisschen schwer mit dieser Idee, zumal viele Leute unterschiedliche Vorstellungen von mild und scharf haben...


    Hallo Jonas,


    war irgendjemand überhaupt auf diese Frage eingegangen?


    Auf jeden Fall stimmt sie! Und mit ein bisschen Erfahrung kann man bei den meisten Täublingen nach einer gewissen Zeit auch intuitiv sagen, ob sie essbar sind oder nicht, ohne den Test zu machen.


    Und (sofern man Täublinge sicher als solche erkennt) kann man den Geschmackstest ruhig immer machen - allerdings mit anschließendem Ausspucken. Milde Täublinge können dann in die Pfanne wandern.


    Dein Täubling ist, egal ob er nun grünfeldrig, Frauentäubling oder etwas noch anderes ist, nach meiner Erfahrung zu 95% mild und damit essbar. Nun ist es aber wohl zu spät für den Geschmackstest, oder?


    Entschuldige, dass ich diese Frage gestern übersehen hab. Ich war ziemlich abgelenkt und deshalb kurz angebunden.


    LG, Jan-Arne

  • Das ist schon ein Frauentäubling was hier von ja2911 gezeigt wird.


    Der Grüngefelderte kann zwar tatsächlich ganz farblos werden aber die rissige Struktur kann man trotzdem sehen wenn man genau hinsieht.
    Hier kommt aber noch so ein farblicher Stich in Richtung rosa/lila vor. Das passt zum Frauentäubling, der Grüngefelderte schafft das aber nicht. Gelblich und braunfleckig ja, aber nicht die Schweinchenfarbe.

  • Dann jetzt nochmal Danke, auch für die Beantwortung der Frage ;)


    Dann bin ich mal gespannt ob das mit der Intuition noch kommt, ich versuch mich weiter an der Bestimmung wenn ich was finde, blicke bei der Farbenvielfalt einfach nicht durch. Aber vielleicht komm ich irgendwann mal mit jemandem in den Wald, der mir ein bisschen was dazu am Objekt erklären kann, solange schau ich hier weiter Bilder an :D
    Und auch an Mausmann vielen Dank für die Bestätigung :)


    Gruß Jonas

  • Hallo Jonas,
    das finde ich eine gute Einstellung :thumbup:
    Es ist viel leichter , wenn Dich ein erfahrener Sammler an einen Pilz ranbringt, auch zu wissen, wie sich ein Frauentäubling oder ein Wieseltäubling anfühlt, aussieht usw. das bekommt man nicht über die Literatur vermittelt.


    An der Stelle nochmals grossen Dank an Nobi für die kurze Lehrwanderung aber auch an das gesamte Forum hier.

  • Mir fällt das bestimmen von Täublingen auch schwer und möchte da noch was hinzu lernen.


    Also ich habe heute einen Täubling gefunden.
    Geschmack absolut mild.
    Lamellen nicht zu brechen, also sehr biegsam auch unter Druck.
    Aber die Farbe: Ich würde eher sagen dunkles bräunlich bis beige....

  • Hallo bauernhelmi!

    Zitat


    für Frauentäublinge gibt es halt die elastischen Lamellen ( speckig )


    Ich finde deine 2 Fotos genial, weil sie wirklich mal die Weichheit der Frauentäublings-Lamellen erklären.
    Wenn du jetzt noch das Gegenstück mit den splitternden Lamellen von anderen Arten fotografisch aufnimmst und einen Beitrag daraus bastelst, könnte man immer schön bequem dorthin verweisen, wenn die Sprache darauf kommt.


    Hallo Mausmann!

    Zitat


    Der Grüngefelderte kann zwar tatsächlich ganz farblos werden.....


    Achte mal drauf, dass das kein Atersverblassen ist.
    Wenn du Fruchtkörper ungrün (weißlich, gelblich) findest, haben sie sich oft gerade durch die Erde "gewühlt". Scheinbar hängt die Farbbildung hier besonders mit dem Licht zusammen.


    VG Ingo W

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    "Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten"

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