Hilfe eine Entoloma verfolgt mich

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 3.431 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Climbingfreak.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo ihr lieben,


    Sonntag war ich mal wieder in meinem Sandkasten, nach dem Rechten schauen. An einer besonders trockenen Stelle,wo in den letzten Jahren besonders viele H. conica standen, fand ich plötzlich das. :shy: Dachte zuerst auch an alte H. conica, fand da dann aber dann doch komisch und machte mal welche ab. Mein Entsetzen war groß, als ich feststellte, dass es sich um eine Entoloma handelte. *brr* Normalerweise "übersehe" ich die Pilzgattung; getreu nach dem Motto Rosasporer sind klasse; solange sie nur auf Totholz wachsen und freie Lamellen haben. :evil:


    Trotzdem den konnte ich diesmal nicht "übersehen", weil das scheint was selteneres zu sein. ;)


    Hier die Daten: Habitat: Trockener Sandboden, Lichtung, rel. stark sonnenexponiert; in der nähe Birken und Kiefern. Hut: max. 5 cm breit, Stiel 2mm breit.



    Geruch am Fundtag unbedeutend; heute, 2 Tage später verschlossen im Kühlschrank ein chlorähnlicher/"alkalischer" Geruch


    Mikrobilder:



    Sporengröße: 5-7x 9-11 µm



    Basidien: 2sporig; zumindest hab ich keine Basidie mit mehr als 2 Sterigmen gesehen.


    Die Bilder der Huthaut kann ich gar nicht einschätzen, weil ich sehr wenig Erfahrung mit der Gattung, bzw. auch im Einschätzen von HDS-Strukturen habe.







    Den Stahlblauen Rötling schließe ich auifgrund des schmächtigen Wuchses aus. Über Vorschläge eurerseits würde ich mich sehr freuen. Wenn ich noch iwas mikroskopieren soll, dann kann ich das gern tun. Die Frunchtkörper können gern getrocknet und versandt werden; wobei schon Antilocal (Sven) Interesse bekundet hat. ;)


    l.g. und danke im Vorraus


    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

    Einmal editiert, zuletzt von Climbingfreak ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Stefan,


    ich hab momentan Glück mit Google-Bildersuche-Bestimmungen. Also ganz spontan: Entoloma chalybaeum (Blaublättriger Zärtling) als Vorschlag. Die Mikrobilder musst du selbst abgleichen, diese Sprache spreche ich nicht. ;)


    LG, Jan-Arne


    Edit: Natürlich zu einfach gedacht. Natürlich bleibt der eine Option, aber es gibt (zumindest ohne Auswertung der Mikro-Bilder) noch viele weitere. Die Liste hier gezielt abzuarbeiten könnte hilfreich sein: http://de.wikipedia.org/wiki/Entoloma_subg._Leptonia


    ... oder auf nen klugen Tipp warten. :D

  • Hallo Stefan


    Den Stahlblauen kannst Du auch wegen der Hutdechschicht ausschließen. Pigment intrazellulär und erweiterte Endzellen sind typisch für die Untergattung Leptonia. Haben die Lamellen einen so deutlichen Blauton wie auf dem Bild, sieht das sehr nach E. chalybaeum aus. Oft wirken weiße Lamellen aber nur blau, weil die Farbe des Stiels reflektiert wird. Betrachte mal die Lamellenschneide unter der Lupe und achte auf blass braun gefärbte Abschnitte.
    Das kommt bei E. chalybaeum häufig vor. Suche doch noch mal nach Zystiden, färbe vorher mit Kongorot an und zuerst ohne zu quetschen.

    LG Karl

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Jan-Arne,


    danke für deine Antwort; aber dein Vorschlag hab ich auch in Betracht gezogen; allerdings hat der blaue Lamellen und mein Fund nicht. ;)


    l.g.
    Stefan
    [hr]
    Hallo Karl,


    danke für die Antwort; Zystiden habe ich keine gefunden. Redest du von Cheilos?


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Karl,


    gut, dann sehe ich mir morgen das mal an. ;) Wenn ich welche finde, werde ich die Bilder nachreichen.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    dank Karls Tipps konnte ich nun Cheilos finden. Allerdings sind diese recht klein und blasig, flaschenähnlich. Soll ich die Größe noch messen oder ist das nur bei Risspilzen wichtig?





    l.g.


    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    Sven (Antilocal) hat mir noch eine PN geschrieben, ob die Rötlinge keine farbige Lamellenschneide hat. Ich hab mich gerade nochmal an meine Stereolupe gesetzt. Habe alle 3 Fruchtkörper untersucht. Der Jüngste hat nach 4 Tagen Kühlschrank noch ansatzweise farbige Lamellenschneiden. Hier ein Foto.



    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Sven,


    danke für die Antwort/Einschätzung. Die Fruchtkörper trocknen gerade und wenn du Interesse hast, bringe ich dir gern zur Sachsentagung mit.


    l.g.
    Stefan

  • @ Stefan: Ich hatte doch auch geschrieben, du sollst nach blassbraunen Abschnitten an der Lamellenschneide suchen. Die Zystiden und die partiell braun gefärbte Schneide passen perfekt zu E. chalybaeum. Der Blauton in den Lamellen ist oft nur bei jungen Fruchtkörpern zu sehen.


    @ Sven: E. serrulatum hat schwarzblau gefärbte Lamellenschneiden. Sollte das Pigment in Ausnahmefällen mal fehlen, so ist der Aufbau der Lammellenschneide immer noch aussagekräftig. Die Zystiden entspringen aus einer parallel zur LS liegenden Hyphenschicht und nicht aus dem Hymenium. Das kann man nach dem Mikrofoto von Stefan ausschließen.


    LG Karl

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Karl, Hallo Sven,


    danke für eure Hilfe/Einschätzungen.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


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