Boletus fuscoroseus Smotl.
Blauender Königsröhrling
Synonyme:
- Butyriboletus fuscoroseus (Smotl.) Vizzini & Gelardi
- Boletus pseudoregius (Huber) Estades
- Boletus speciosus Frost ss. Auct. europ.
Familie: Boletaceae
Ordnung: Boletales
Klasse: Agaricomycetes
Hut:polsterförmig, kaum ganz verflachend; Oberfläche feinsamtig bis faserfilzig, kaum verkahlend, im Alter auch etwas schülferig; jung kräftig hellrot, dunkelrosa, später altrosa oder rosabräunlich, im Alter auch rosagrau ausblassend, wobei sich die rosabraunen Töne besonders in der Hutmitte lange halten.
Stiel: keulig bis zylindrisch; Stielspitze / oberer Stielteil gelb, darunter +/- zusammenhängend rötlich oder rosarot gefärbt (ähnlich den Hutfarben), gelegentlich auch als rötliche Zone irgendwo in der unteren Stielhälfte; Netzzeichnung fein, gelblich bis hell rosabraun; Stieloberfläche auf Druck kaum blauend (nur bei frischen Pilzen).
Röhren: gelb bis olivgelb, bei Verletzung blauend; Poren fein, gleichfarben, bei Trockenheit im Alter gelegentlich rostbraun überlaufen; Poren auf Druck blauend
Fleisch: blassgelb (gelblich bis cremefarben je nach Alter und Witterung); im Hut & Hut-Stiel-Übergang deutlich blauend, gelegentlich auch im oberen Stieldrittel, niemals in der unteren Stielhälfte, Fleisch in der unteren Stielhälfte +/- deutlich (je nach Alter und Witterung) rosa.
Geschmack mild, Geruch nicht signifikant
Speisewert: essbar, aber schonenswert
Sporenpulver: olivbraun
Vorkommen: In Laubwäldern (Mykorrhiza vor allem mit Rotbuche, Eichen und Esskastanie) auf Kalkböden an wärmebegünstigten Standorten; meist in den Sommermonaten; in Deutschland zerstreut und selten.
Verwechslungen: Der Farbverlauf im Längsschnitt ist ein gutes Merkmal, um die Art von anderen Dickröhrlingen abzugrenzen.
Nur der Silberröhrling (Boletus fechtneri) zeigt ebenfalls dieses Verfärbungsmuster (im Hutfleisch blauend, im Stielfleisch +/- rosa). Er unterscheidet sich durch andere Hutfarben (jung silbrig / weißlich, später grau, graubraun, dunkel fleckend, nur im Alter mit Rosatönen am Hutrand).
Ebenfalls ähnlich im Schnitt sollte der Graurosa Königsröhrling (Boletus roseogriseus) aussehen, der aber eine andere Ökologie bevorzugt (Nadelwälder) und im Stielfleisch eher bräunliche als blassrosa Farben zeigt. Die Stieloberfläche dieser Art soll weniger rötlich gefärbt sein.
Der Anhängselröhrling (Boletus appendiculatus) blaut schwächer und unterscheidet sich zudem durch andere Hutfarben (eher braun bis gelbbraun ohne rosa) und keine bis sehr wenige Rottöne am Stiel.
Ohne Rottöne am Hut und zudem auch in anderen Habitaten tritt der Nadelwald –“ Anhängselröhrling (Boletus subappendiculatus) auf.
Der Königsröhrling (Boletus regius) ist ähnlich gefärbt, blaut aber nicht.
Der im mediterranen Raum vorkommende Schöngefärbte Röhrling (Boletus pulchrotinctus) blaut auch etwas im Stielfleisch.
Durch bitteren Geschmack und andere Verfärbungsmuster und / oder Hutfarben sind auch der Wurzelnde Bitterröhrling (Boletus radicans), der Schönfußröhrling (Boletus calopus) und Kluzaks Bitterröhrling (Boletus kluzakii) abzugrenzen.
Anmerkungen: Das Epithet fuscoroseus ist älter als das Epithet pseudoregius.
Die Einordnung in eine eigene Gattung (Butyroboletus) zusammen mit den anderen –žAnhängselröhrlingen–œ ist recht neu und wird für das allgemeine Verständnis hier noch als Synonym gelistet.
Links zu verwandten und ähnlichen Arten im Archiv:
>Boletus fechtneri = Silberröhrling<
>Boletus roseogriseus = Graurosa Königsröhrling<
>Boletus appendiculatus = Anhängselröhrling<
>Boletus subappendiculatus = Nadelwald - Anhängselröhrling<
>Boletus regius = Königsröhrling<
>Boletus pulchrotinctus = Schöngefärbter Röhrling<
>Boletus kluzakii = Kluzaks Bitterröhrling<
>Boletus radicans = Wurzelnder Bitterröhrling<
>Boletus calopus = Schönfußröhrling<