Wolfsröhrling

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 7.831 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Toffel.

  • Hallo Pilzler,


    ich habe eine Frage zum Wolfsröhrling. Ich habe heute einen in der Hand gehalten. Mein Pilzbuch hinsichtlich Röhrlinge kenne ich ziemlich auswendig und kann auch Flockis etc. alle gut auseinanderhalten. Daher wusste ich auch gleich was es für einer ist, als meine Freundin mit dem Pilz ankam. Nun habe ich zuhause die Beschreibung des Vorkommens in dem Pilzbuch mal genau durchgelesen und frage mich nun, ob ich tatsächlich eine Rarität in Händen hielt (und frage mich, wieso in einem kleinen Pilzbuch so ein seltener Pilz drinsteht?!). Gefunden habe ich ihn in Freiburg. Früher hab ich noch alles fotografiert und oft ins Forum gestellt, aber mit der Zeit spart man sich das geknipse, weil man seine Pappenheimer ja kennt. Sollte er wirklich so selten sein, dann wärs ja ne Katastrophe, nicht geknipst zu haben. Ich habe eben auch gelesen, dass er in Frankreich früher als Speisepilz oft verkauft wurde, das lässt mich an der Seltenheit zweifeln.
    Vielleicht könnt ihr mir was dazu sagen.
    Danke und Grüße

  • Hallo Felix125,
    ohne Bild ist natürlich keine Einschätzung möglich, ob es sich wirklich um Deinen vermuteten Wolfs-Röhrling handelt. Der wäre schon selten. Ich hab ihn noch nie gesehen.
    Man sollte also doch bei seltenen oder interessanten Arten auf das "Geknipse" nicht verzichten. Ein schlechtes Foto ist immer noch besser als keines!
    LG Ulla

  • Hallo felix125,


    also so viel ich weiß ist der Wolfsröhrling wirklich selten, zumindest giftverdächtig und ich habe jetzt seit 20 Jahren wo ich in die Pilze gehe noch nie einen gefunden.
    Schön wäre halt ein Foto oder mehrere gewesen, zur eindeutigen Bestimmung.
    Das mit Frankreich kann daher rühren, dass der Pilz eher wärmeliebend ist und in unseren breiten selten vorkommt.


    LG Paul

  • Hallo Felix,
    MMn ist der Wolfsröhrling in Deutschland wirklich superselten. Falls du ihn also tatsächlich erwischt hast, kann man einfach nur gratulieren. Besser wäre natürlich ein kleines Beweisfotochen gewesen ;)
    FG Oehrling

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Also meine Freundin hat ihn nun blind beschreiben dürfen ;) Da es für mich keinen Zweifel gibt, werde ich morgen nochmal losgehen und suchen, um ihn hier zu präsentieren. Ist halt nicht einfach, wenn man stundenlang durch den Wald gelaufen ist und dann einen liegen gelassenen Pilz finden will, aber versuchen werd ichs!

  • Hallo,


    laut Großpilze BW wurde der Wolfsröhrling bisher erst einmal in Deutschland, im Jahr 1982 in Freiburg, gefunden - seitdem auch dort nicht wieder. Ein erneuter Nachweis wäre also schon von relativ hoher Bedeutung. Recht charakteristisch sind der glatte, gelbe Stiel und der rosafarbene Hut.


    Viele Grüße
    Steffen

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    dass de Wolfsröhrlikng früher in Frankreich als Makrtpilz gehandelt wurde glaube ich nicht; vielmehr, dass es sich um einen Übersetzungsfehler/Misverständnis oder so was handeln könnte, wie der Eisengehalt im Spinat...


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.


    PSV-Prüfungstemine 2024: hier

  • Dein Pilz blaut auf dem Hut.
    Der Wolfsröhrling tut das nicht!


    Hast du auch ein Schnittbild ?
    Hast du ein besserer Bild des Stiels, eines möglichen Netzes wegen.
    Blauen die Röhren und gab es eine farbliche Reaktionen an der Stielbasis ?



    Vielleicht doch eher ein Ochsen-Röhrling, Boletus torosus ?
    Keine Ahnung, da sollen die großen Jungs mal mit spielen.
    [hr]
    Boletus comptus und Boletus rhodopurpureus passen z.B auch noch ins Bild.


    Hier mal ein Schlüssel zum selber nachlesen.

  • Hallo,


    das ist ein sehr interessanter Fund. Auf den ersten Blick musste ich auch an den Wolfsröhrling denken. Allerdings hat Mausmann bereits richtig festgestellt, dass er nicht auf dem Hut blauen sollte. B. queletii würde mir noch einfallen, aber der hat einen mehr braunroten Hut und hellere Poren. Für B. torosus gefällt mir die Hutfarbe auch nicht. Außerdem würde der erst später rote Poren bekommen. B. rhodopurpureus scheint eine runzeligere Hutoberfläche zu besitzen. Diese matte, ebene Oberseite passt sehr gut zu B. lupinus. Vielleicht kann der bei stärkerem Druck/leichten Verletzungen auch mal am Hut blauen. Man sieht ja auch einige Schürfstellen, wo die dunkler rosafarbene Oberfläche hervortritt. Vielleicht kann es sich dennoch um B. lupinus handeln. Ich sehe mich aber mangels eigener Funde nicht im Stande, das sicher zu beurteilen.


    Viele Grüße
    Steffen

  • Hallo,


    ganz klar Boletus lupinus.


    In vielen einschlägigen Beschreibungen wird (fahrlässigerweise) gar nicht erwähnt, ob und wie die Huthaut auf Berührung reagiert, vgl. aber z. B. Andre Marchand (1973) in Champignons du Nord et du Midi Bd. 2, S. 126: "Cuticule ... bleu-noir aux endroits contus".


    Gruß, Jürgen


    KORREKTUR: Bei Andreas Gminder in Großpilze BW 2, S. 216, habe ich mich verlesen, sorry! Das "bei Berührung blauend" bezieht sich dort auf die Röhren, nicht auf die Huthaut. Er schreibt aber auch nicht explizit, dass sie nicht blaut.

  • Was ist denn aus dem Röhrling von felix125 geworden?

    [font="Papyrus"]Wahrer Mut bedeutet nicht, Leben nehmen zu können, sondern es zu bewahren.


    - Gandalf
    97 Chips
    [/font]

    Einmal editiert, zuletzt von sunbeam ()

  • Courtecuisse & Duhem (1994) führen B. lupinus unter den "Bolets non salissants", also den (auf Druck) nicht schmutzig verfärbenden Arten. Das widerspricht aber den oben zitierten - richtig zitierten, ich habe es nochmals geprüft! - Angaben bei Marchand (1973). Ich würde trotzdem nicht soweit gehen zu behaupten, dass Marchand eine andere Art vor sich hatte.