Mögliche Fehler beim Pilze trocknen

Es gibt 36 Antworten in diesem Thema, welches 24.699 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Safran.

  • Hallo Forum,


    ich habe mir einen "Trockenschrank" in den Keller gebaut. Es ist ein hinten und vorne mit einem Fliegengitter verschlossener Schrank in den ich Schubladen mit Böden aus Aluminium Gitter schieben kann. Dieser steht im Heizungskeller, da dort immer sehr trockene Luft und eine molige Wärme herrscht.


    Nun meine Frage: Kann beim Trocknen etwas schief gehen? Auf welche Zeichen einer möglichen Gefahr muß ich achten.


    Ich schneide meine Pilze immer in ca. 5mm dünne Scheiben und lege sie einzeln mit Abstand aufs Gitter.


    Ich komme auf die Frage da meine letzten Pilze einfach sehr unterschiedlich Aussehen. Klaro, es waren unterschiedliche Sorten :) Raufüße (die meißten habe ich stehen lassen, nur einige sehr junge sind in den Korb gewandert!) sind fast schwarz geworden, Maron eher ohne eine farbliche Veränderung. Ich bin dabei einfach nur über den Gedanken gestolpert ob ich einen evtl. beim trocknen verdorbenen Pilz noch erkennen würde?


    Grüße
    Localhorst

  • Hallo Localhorst


    Du kannst die Pilze zu wenig trocknen. dann bleibt noch Feuchtigkeit zurück, was zu Schimmel führen kann. (auf dem Markt werden getrocknete Pilze übrigens gerne mal nicht ganz so trocken angeboten, da Feuchtigkeit Gewicht bringt). Daher: Lieber etwas länger im –œOfen– lassen, denn –œübertrocknen– kannst du sie eigentlich nicht. Ausser die Temperatur ist zu hoch und du –œbäckst– sie regelrecht. Bei meinem Dörrgerät habe ich immer 40–“60 Grad eingestellt, lasse die Pilze aber gerne mal 8 Stunden drinn.
    Dann darfst du natürlich zwischen Ernten und Trocknen nicht zu lange warten, damit der Pilz nicht verdirbt. Ansonsten wüsste ich nicht was man noch falsch machen könnte.


    Das gewisse Pilze nicht mehr so schön aussehen ist normal. Trompetenpfifferlinge zum Beispiel wasche ich zuerst immer in Salzbad, zentrifugiere sie in der Salatschleuder und trockne sie anschliessend in meiner Dörrex. Die sehen dann alles andere als attraktiv aus, duften aber herrlich ...

  • Mir fällt noch was ein, was man falsch machen könnte:


    Arten trocknen, die zum trocknen nicht geeignet sind (Täublinge, soweit ich weiß)


    Ansonsten nichts hinzuzufügen :)

    [font="Papyrus"]Wahrer Mut bedeutet nicht, Leben nehmen zu können, sondern es zu bewahren.


    - Gandalf
    97 Chips
    [/font]

  • Ok, danke. Das sind alles Punkte die ich eh so auf dem Schirm habe. Da ich die Pilze nun passiv im Keller trockne und ich dort sehr viel Patz habe werden sie eh lieber 2-3 Tage zu lange getrocknet als das sie mir doch noch schlecht werden. Raschel-trocken halt :)


    Grüße und Danke
    Localhorst

  • Zur gänzlichen Sicherheit, anschließend ne halbe Stunde in den Ofen bei 50 °, dann ist auf jedenfall der Schimmel außen vor.

  • Ich hatte letztes Jahr mit der Ofentrocknung wenig erfolg. Es blieb eine Restfeuchte und irgendwann waren sie aber fast wie geröstet. Mein Ofen ist aber auch nicht so gut, und diesen einen Spalt auflassen ging auch nicht wirklich... entweder himmelweit oder er klappt ganz zu. Zudem habe ich nur ein Gitter und ein normales Backblech. Vielleicht bekamen sie auch rundum nicht genug Luft.


    Das mit dem "Ofen" im Keller ist ne wunderbare Idee. Leider wohne ich in einem Mehrfamilienhaus und der Keller dort ist eher feucht.


    Was ich jetzt noch gehört hatte, war die Pilze mit einer Nadel (vorher natürlich am besten sterilisiert) auf einen Faden auffädeln und diesen wie eine Wäscheleine irgendwo in einem warmen, trockenen Raum spannen. Hat das schon mal jemand probiert? Das kann ich mir bei mir noch vorstellen... Allerdings hab ich immer etwas das Problem mit herumfliegenden Katzenhaare ;)
    Man könnte natürlich auch Kantholzgestell für sowas basteln und DAS dann in den Backofen stellen.

    Bestimmungsversuche sind niemals eine Verzehrfreigabe! Ich bin längst kein Profi und kann mich auch mal irren. Ich übe um zu lernen ;)


    95 Chips


  • ...Was ich jetzt noch gehört hatte, war die Pilze mit einer Nadel .. auf einen Faden auffädeln und diesen wie eine Wäscheleine irgendwo in einem warmen, trockenen Raum spannen. Hat das schon mal jemand probiert? ...


    Ja, habe ich probiert.
    Bin ich wieder von ab, weil das zum Einen einen Haufen Arbeit macht und zum Anderen immer irgendwie im Weg hängt.

    Schönen Gruß,
    Hans aus Bremen
    ------------------
    "Es gibt Gottsucher, Ichsucher und Schwammerlsucher" (G. Polt)


    Hier könnt Ihr abstimmen und das Pilzgedicht des Jahres 2024 wählen!

    Noch 2 Tage!!!!



  • Aber funktionieren tuts? Im Weg hängen kommt vermutlich auch drauf an, wie hoch man sie hängt und wie groß man ist ^^
    Ich hätte an sonsten noch ne relativ staubfreie und von mir eher unbegangene Ecke im Wohnzimmer, wo ich das probieren könnte.

    Bestimmungsversuche sind niemals eine Verzehrfreigabe! Ich bin längst kein Profi und kann mich auch mal irren. Ich übe um zu lernen ;)


    95 Chips

    Einmal editiert, zuletzt von Rhiannon1307 ()

  • Ich kann einfach nur eine Dörrmaschine empfehlen! Für ca. 100 Franken kriegt mann in der Schweiz schon ein ausreichend gutes Exemplar. In Deutschland/Österreich dürfte es also noch günstiger gehen. Selbst Pilze die zum trocknen wegen dem hohen Feuchtikeitsgehalt in der Literatur als –œnicht so geeignet– angegeben werden (zum Beispiel Austernseitlinge) lassen sich so über Nacht absolut Feuchtigkeitsfrei trocknen. Pilze wie Herbsttrompeten und Trompetenpfifferlinge kann ich nun auch bedenkenlos im Trog waschen, mit der Salatschleuder den Grossteil der Flüssigkeit –œrauszentrifugieren– und sie danach in die Dörrsiebe legen. 6–“8 Stunden später sind diese dann Staubtrocken und ich hab trotz des Waschgangs keinen Schimmel zu befürchten.


    Wieder mal zu empfehlen: Trompetenpfiffis im Salzwasserbad waschen! Sie schrumpeln mehr und riechen viel intensiver!


    Ich glaube jeder der so eine Dörrex daheim hat und regelmässig Pilze damit trocknet, kann es sich nicht mehr ohne vorstellen.

    Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung.


    Oscar Wilde

  • Ja so ein Dörrautomat steht bei mir schon irgendwo auf der Wunschliste, ich bin aber leider sehr knapp bei Kasse, und die nächste Anschaffung wird erst mal eine dringend benötigte neue Waschmaschine. Also muss ich mir bis dahin mit den kostenlosen Möglichkeiten behelfen.


    Ich weiß meine Großeltern haben früher die Pilze einfach auf Blechen (mit Backpapier) in der ganzen Wohnung getrocknet. Grad in der herbstlichen Heizungsluft ging das wohl super, nur hatten die auch keine Katzen, die dann evtl. drauf springen, was umschmeissen, anknabbern oder vollhaaren ;) Dafür aber ein riesiges Glas in der Küche mit lauter getrockneten Steinpilzen, die dann immer wieder für Saucen und ähnlihes verwendet wurden. Und die waren wohl auch einwandfrei, also ohne Restfeuchte und gar Schimmel.

    Bestimmungsversuche sind niemals eine Verzehrfreigabe! Ich bin längst kein Profi und kann mich auch mal irren. Ich übe um zu lernen ;)


    95 Chips

  • Das reicht? Weil das wäre ja nur etwa 1 cm. Das hatte ich letztes Jahr ja auch probiert, aber es reichte nicht. Aber wie gesagt, da war es alles noch auf Blechen mit BP drunter. Sollte ich wohl mal mit dem Rost probieren?

    Bestimmungsversuche sind niemals eine Verzehrfreigabe! Ich bin längst kein Profi und kann mich auch mal irren. Ich übe um zu lernen ;)


    95 Chips

  • Hallo,
    also ich trockne meine Pilze immer im Backofen auf Blechen mit Backpapier.
    Sogar bei Umluft auf mehreren Blechen. Die Temperatur auf 50 Grad. Die Backofentür wird mit zusammen gefalteten Küchentuch offen gehalten. Zwischendurch wende ich die Pilzstückchen. Wenn alles "rascheltrocken" ist wird luftdicht in Gläser verpackt. Noch nie gabs Probleme.
    Die Methode mit auffädeln kenne ich auch. Ist mir aber zu aufwendig und wirklich Platz zum aufhängen habe ich auch nicht.:)
    LG.Alina

    :sun:Etwas lernen bedeutet, mit einer Welt in Verbindung zu treten, von der man nicht die geringste Vorstellung hat (Paulo Coelho)
    --------------------------------------------------------------------------Pilzchips: 98

  • Bei mir gab es schon Schimmel-Probleme: nicht beim Trocknen selber, sondern mit dem Aufbewahren in Gläsern. Seitdem ich Plastebeutel mit Clipverschluss (z. B. von Fackelmann) verwende, gibt es keine Probleme mehr.

    PSVs dürfen weder über I-Net noch übers Telefon Pilze zum Essen freigeben - da musst du schon mit deinem Pilz zum lokalen PSV!

  • Für mich ist das stundenlange Trocknen im Backofen zu energieintensiv. Ich trockne nur einzelne Pilze, wenn der Fund nicht für eine Pfanne reicht. Dei fädle ich dann wie zu Omas Zeiten auf einen Faden, immer Hut und Stiel abwechselnd. Ich finde nicht, dass es wesentlich Arbeit macht. Im Laufe der Saison wird so auch schon einiges Zusammenkommen.

  • Hallo Christian,


    in Schraubverschlussgläsern, (gebrauchte von Oliven, Sardellen, Heringen, Marmelade, Sonstigem) ohne Reis.
    Funktioniert prima. Sie gehen aber auch ohne Restfeuchte rein.
    Getrocknet mit einem Dörrgerät, das, wenn es nicht gerade Stöckli sein muss, (das Geld hat nicht jeder dafür) für 50 Euro zu haben ist.
    Davor habe ich auch im Backofen getrocknet.


    Liebe Grüße,
    Markus


  • Nun meine Frage: Kann beim Trocknen etwas schief gehen? Auf welche Zeichen einer möglichen Gefahr muß ich achten.


    Wenn Du versehentlich ein angemadetes Exemplar dabei hast kann es bei Deiner Methode dazu kommen, das sich die Biester auch im Rest des Trockenguts vermehren und eine schöne Matscherei anstellen.


    Kann dir beim Dörrgerät nicht passieren...da werden ganz schnell Trockenmaden draus.


  • Nun meine Frage: Kann beim Trocknen etwas schief gehen? Auf welche Zeichen einer möglichen Gefahr muß ich achten.


    Wenn Du versehentlich ein angemadetes Exemplar dabei hast kann es bei Deiner Methode dazu kommen, das sich die Biester auch im Rest des Trockenguts vermehren und eine schöne Matscherei anstellen.


    Kann dir beim Dörrgerät nicht passieren...da werden ganz schnell Trockenmaden draus.



    Stimmt, nachdem sie aus den zu trocknenden Scheibchen geflüchtet sind. :D:thumbup:


    Ein Dörrgerät hat auch noch den Vorteil, dass der Temperaturbereich insgesamt niedriger ausgelegt ist als beim Backofen. Die Temperatur sollte bei Pilzen 60 Grad nicht überschreiten, sonst stockt das Eiweiß. Gerd hat das mal näher erläutert. Die Zusammenhänge bringe ich nicht mehr zusammen, aber als Quintessenz habe ich mir gemerkt, 60 Grad nicht überschreiten.


    LG,
    Markus

  • ich wollte mir auch ein dörrgerät holen,nachdem ich das im backofen probiert hab,dauert ewig.
    an der luft trocknen hatte ich stellenweise probleme mit schimmel.
    habe dann mal probehalber die pilze auf den heizkörper ausgelegt hab vorger ein relativ feinmaschiges edelstahlgitter untergelegt und auf stufe 2 getrocknet.
    bin absolut positiv überrascht,über nacht sind die rascheltrocken,und werden auch nicht schwarz sondern behalten ihre ursprüngliche farbe.
    ich mach das jetzt immer so
    mfg

  • Zitat

    bin absolut positiv überrascht,über nacht sind die rascheltrocken,und werden auch nicht schwarz sondern behalten ihre ursprüngliche farbe.


    Schwarz werden eigentlich nur die Rotkappen und Raufüße. Und das ist eigentlich völlig normal und tut dem Geschmack nichts.


    Habe aber im Laufe der Jahre ein Problem mit dem Dörrgerät: die Plastiksiebe zum Stapeln brechen langsam am Rand ab.

  • Hallo!


    Ich habe am Montag meinen neu erstandenen Dörrautomat geliefert bekommen und gestern, nach einem ersten Testlauf mit Apfelscheiben, Maronenröhrlinge damit getrocknet. Da ich mich erstmal für ein günstiges Gerät ohne Zeitschaltuhr entschieden habe und nicht mitten in der Nacht aufstehen wollte um das Gerät auszuschalten habe ich die Pilze ziemlich dünn geschnitten und bin mit dem Ergebniss erstmal recht zufrieden. Nach 4 Stunden waren sie rascheltrocken, nun sind sie in Gläser mit Schraubverschluss abgefüllt. Werde sie aber die Tage immer mal wieder kontrollieren...Vorsicht ist besser als nachsicht! ;)


    Calabaza, mich würde interessieren ob man das bezüglich der Trockentemperaturen/des Eiweißes hier im Forum nachlesen kann. Ich habe meine Pilze gestern auf 75 Grad getrocknet da ich erst nach Feierabend Zeit hatte anzufangen. Denkst du das ist so schlimm das man die Pilze jetzt nicht mehr verzehren sollte?

  • Hallo Placebo,


    nein, ich denke es ist nicht schlimm. In Anbetracht dessen, was in der Fast - Food - Industrie läuft ohnehin nicht.


    Wenn Du mal den Bildschirm hochscrollst, siehst Du oben, relativ rechts auf dem Bildschirm, eine Lupe. Daneben steht Suche.
    Über die Suchfunktion kann man zu allen bereits geschriebenen Beiträgen gelangen. Auch zu dem von Gerd.
    Natürlich ist es hilfreich, geeignete Suchbegriffe auszuwählen.
    Z.B. Pilze trocknen. Dörrgerät. Die Suchbegriffe als Möglichkeit sind beispielhaft. Die Suchergebnisse reduzieren sich, wenn auch im richtigen Unterforum sucht, also Kultivierung von, .... Küche.
    Da gibt es Einiges interessantes zu finden und zu lesen.
    Macht bisschen Aufwand, aber man lernt dabei.


    Dabei lernen ? Du könntest natürlich auch alle Beiträge von Gerd durchforsten. Dabei wirst Du garantiert sehr viel lernen. Aber da den gewünschten Beitrag zu finden ? :)


    Da auch ich meine Funde erst Mal bei höherer Temperatur getrocknet habe und dabei nichts passiert ist, wird es Dir ebenso ergehen wie mir. Aber es geht ja ein Stück weit auch um Optimierung. Deswegen der Hinweis. Deine Funde, wenn dann alles korrekt bestimmt war, kannst Du Dir trotzdem schmecken lassen.


    Ganz anderes und wesentlich folgenreicher kann es aussehen, wenn nicht ausreichend getrocknet wird, sich Schimmel (Pilze) auf den Pilzen bilden und dies nicht erkannt wird.


    Ob Gerds Beitrag dabei ist, weis ich nicht, aber hier das Ergebnis einer >> Suchrecherche Pilze trocknen << , da lässt sich aus den Diskussionen schon einiges entnehmen.


    Die Suchfunktion ist übrigens insgesamt sehr interessant.


    Liebe Grüße,
    Markus


  • Habe aber im Laufe der Jahre ein Problem mit dem Dörrgerät: die Plastiksiebe zum Stapeln brechen langsam am Rand ab.


    Auch wenn's teuer ist, dafür aber eine Anschaffung für's Leben, eben doch der Stöckli mit Aluminium-Siebeinsätzen. Ich bin super zufrieden und nutze ihn nicht nur für Pilze, sondern auch für Obstscheiben /-stücke, Kräuter und z. B. getrocknete Tomaten.


    Wenn man es also vielseitig nutzt, dann lohnt es sich schon :)