Mögliche Fehler beim Pilze trocknen

Es gibt 36 Antworten in diesem Thema, welches 24.111 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Safran.

  • Hallo Pilzfreunde


    Nachdem ich das letzte Jahr Trompetenpfifferlinge vor dem Trocknen im Salzbad behandelt habe, probierte ich es nun auch mal mit Herbsttrompeten aus. Das Ergebnis ist dasselbe. Die Pilze wurden dunkler, kleiner und sie riechen im Glas intensiver als die –œnormalen–. Ob das so ist weil dasselbe Aroma in kompakterer Masse vorhanden ist oder ob sie wirklich mehr Aroma entwickeln, kann ich so jetzt nicht sagen. Dazu muss ich mal parallel in zwei Pfannen auf dieselbe Art welche zubereiten und verkosten. Das mach ich bald mal.


    Auf dem Bild links seht ihr die Herbsttrompeten, nachdem sie im Salzbad gewaschen, in der Salatschleuder entwässert und gut 8 Stunden in der Dörrex getrocknet wurden. Rechts welche nach gleicher Prozedur, einfach ohne Salz. Leistenpilze werde ich von nun an nur noch so trocknen! Probiert es mal aus, ihr werdet überrascht sein.



    Ich werde auch eine –œSalzbehandlung– von Röhrlingen vor dem Trocknen in Betracht ziehen. Da ich diese aber nie wasche, muss ich was anderes finden. Ich stell mir vor, dass ich Salz auslege, die Scheiben drauflege und danach wieder Salz darüber streue. Etwas einwirken lassen und das Salz wegpinseln. Die Salzdosierung könnte problematisch werden (nicht dass die Pilze –œübersalzen– sind). Bei den Leistlingen ist das kein Problem (Ich verwende etwa so viel, wie für Teigwaren-Wasser).


    Kulinarische Grüsse, Oliver

    Ich kann allem widerstehen, nur nicht der Versuchung.


    Oscar Wilde


  • Danke für deine ausführliche Antwort! Hab die Suchfunktion entdeckt und mich schon mal kurz mit ihr vertraut gemacht. Werde deinen Rat in die Tat umsetzten und sie nun fleissig nutzen. ;) Schon letztens dachte ich mir: so manches in diesem Forum ist besser versteckt wie die Pilze im Wald! :) Danke!

  • Danke für deine ausführliche Antwort! Hab die Suchfunktion entdeckt und mich schon mal kurz mit ihr vertraut gemacht. Werde deinen Rat in die Tat umsetzten und sie nun fleissig nutzen. ;) Schon letztens dachte ich mir: so manches in diesem Forum ist besser versteckt wie die Pilze im Wald! :) Danke!


    :D


    Da ist tatsächlich manches versteckt wie in anderen Foren eben auch.
    Hier bekommt man in der Regel hilfreiche Antworten und Tipps.
    Die Antworten enden aber auch nicht soooo schnell.
    Das soll aber nichts gegen die Foren anderer Gleichinteressierter sein, ganz im Gegenteil. Auch dort gibt es Interessantes zu finden. :sun:
    War ein Vorschlag, wenn er hilfreich war, gut. Ansonsten frag einfach direkt. :evil:


    LG,
    Markus


  • Hallo Oliver,
    was hat das mit dem Salzwasser auf sich? Habe gestern auch nen Korb voll Herbsttrompeten gefunden.
    alle Stück für Stück geputzt. Könnte ich mir da etwas arbeit sparen, oder was macht das Salzwsser?
    Gruß
    Christian

  • Was ich jetzt noch gehört hatte, war die Pilze mit einer Nadel (vorher natürlich am besten sterilisiert) auf einen Faden auffädeln und diesen wie eine Wäscheleine irgendwo in einem warmen, trockenen Raum spannen. Hat das schon mal jemand probiert?


    Sehr wohl. Steinpilze werden bei mir immer nur so getrocknet. Die pilzeigenen Enzyme verhindern da jeglichen Befall –” nicht einmal Fruchtfliegen interessieren sich für die aufgefädelten Pilzstreifen. In 2 –” 5 Tagen ab in die Dose, wo die Pilze dann 1 Jahr lang nachreifen. Aktive Trocknungsmethoden werden bei mir nie zur Anwendung kommen, weil da das einmalige Aroma verlorengeht. Der Steinpilz will eben so langsam es geht und auf natürliche Weise getrocknet werden.

  • Hi,


    ich trockne meine Pilze auch in meinem warmen Heizungskeller.
    Dazu habe ich viele Champignonkisten zu einem Turm gestapelt. In solchen Kisten werden Champignons an Restaurants geliefert. Eine gute Freundin, die Köchin ist, hat mir einige gesammelt. Werden normalerweise eh weggeschmissen. Die Pilze liegen auf Backpapier in ca. 3mm dünne Scheiben geschnitten.


    Hat bisher hervorragend geklappt, sowohl vom Aroma her als auch von der Haltbarkeit.


    Hainbuchenraufußröhrlinge werden bei mir auch immer schwarz.


    Mögliche Fehler: zu dicke Scheiben (lieber beim Schneiden nicht faul sein als dass nachher die komplette Arbeit umsonst ist). Oder zu wenig durchtrocknen lassen. Bei mir sind sie dann trocken, wenn sie sich nicht biegen lassen, sondern brechen. Bei Bedarf trockne ich sie ca. 5 min im Backofen bei niedrigster Temperatur nach.


    Wenn ich zu faul bin um in den Keller zu laufen, verteile ich auch Backbleche mit Pilzen auf den Küchenschränken. Funktioniert genauso, muss nur öfter nachtrocknen.


    Passieren kann es, dass sie im Glas schimmeln. Wenn sie zu feucht eingefüllt wurden oder wenn beim Kochen Feuchtigkeit rein gekommen ist. Hatte ich mal bei einem schlecht verschlossenen Glas. Ganz ehrlich -man riecht es, wenn die Pilzchen nicht mehr gut sind!


    Im Backofen trocknen habe ich ausprobiert und fand das Ergebnis wesentlich schlechter als beim Lufttrocknen.


    Das mit dem Auffädeln habe ich auch probiert- funktioniert super. Ein dicker Baumwollfaden ist dafür besser als das übliche Nähgarn, weil die Pilze dann nicht zusammenrutschen. Ich trockne kleine Pilzchen am Stück so und finde solche "Hexenketten" sehr dekorativ.


    Sterilisiert hab ich meine Nadel nicht - mein Pilzmesser ist auch nur abgespült ;).


    Und dass Pilze zu 100% madenfrei sein müssen, kann ich auch nicht bestätigen. Als ich einen recht angefressenen kleinen Steinpilz gepflückt habe, musste ich es mal probieren. Ergebnis: das Trocknen war schneller als die Maden. Die heilen Teile vom Pilz sind heil geblieben, obwohl sie direkt daneben lagen. Und es gab Trockenmaden. Nein, vermadete Pilze esse ich natürlich nicht. Aber jetzt weiß ich, dass ich keine Panik um meine Ernte haben muss, sollte ich doch den einen oder anderen "Mitesser" übersehen haben.


    LG und viel Erfolg!

  • Wenn die Sonne scheint trocknen wir draußen auf einem aufgespanntem Fensterfliegengitter,abends aber reinholen sonst ziehen die Pilze sofort Feuchtigkeit.Wenns Wetter nicht so doll ist geben wir sie in ein Dörrautomat.

  • Tipp für die bei denen der Backofen zuschlägt : Teelöffel zwischen Tür & Backofen und es hält. Aber Vorsicht, wird heiß ;)


    Ich trockne die Birkenporlinge auf Fäden aufgehängt und andere Pilze (z.B Röhrlinge) dünngeschnitten auf tempoähnlichem Papier im Ofen (aber kein Backpapier, darauf schwitzen sie bei mir zu stark) bei 60 °C oder auch auf tempoähnlichem Papier auf dem Fensterbrett. Einziges Problem: Manchmal gibts Papierreste auf dem trockenen Pilz, aber die kann man abkratzen (oder auch mitessen;). In die Gläser tue ich auch ein paar Reiskörner dazu, bislang kein Schimmel.

  • Hallo,


    Zitat

    Mögliche Fehler: zu dicke Scheiben


    Das kann ich doppelt und dreifach unterschreiben. Meine letzten Erbsenstreulinge habe ich wegen Platzmangels im Dörrex mit 3-4 mm zu dick geschnitten bzw. schon nach 6 Stunden bei 50 ° C eingetütet. Eine Woche später war die komplette Ernte schimmelig ;(. Dann lieber zweimal sammeln gehen und die Scheiben dünner schneiden.

    Grüße aus dem Saarland, Holger smilie_ga_006.gif 

    "I'm only happy when it rains
    I'm only happy when it's complicated
    And though I know you can't appreciate it
    I'm only happy when it rains"
    (Garbage)

  • Hallo Markus,



    - Danke für die Steilvorlage:
    - Ja, ich habe mich schon mehrfach in diversen Foren zu dem "Trocknen von Pilzen" geäußert.


    ---> Zitat: "Kann dir beim Dörrgerät nicht passieren...da werden ganz schnell Trockenmaden draus."


    Falsch: Das Problem mit den beweglichen Proteinen ist, dass sie durch eine Trocknung <60 ° nicht absterben und munter das Trockengut zerkrümeln. Kann man gut bei Herbarmaterial (soll für Jahrzehnte halten) z.B. von Porlingen beobachten.
    ---> Abhilfe: 3 Tage Gefrierschrank bei -18 °C überleben sie allerdings nicht.
    ----------------------


    Hier wurde das Thema u.A. bereits diskutiert:


    ---> http://www.pilzforum.eu/board/…?tid=223&pid=7069#pid7069


    ---> http://www.pilzforum.at/showth…tid=1675&pid=6952#pid6952


    Grüße
    Gerd

  • Hallo Gerd,


    herzlichen Dank für Deine Antwort und das Einstellen der Links. :thumbup:


    Dein Management bezüglich der zahlreichen von Dir verfassten Themen und Beiträge in vielen Foren ist ohnehin mehr als faszinierend und begeistert mich immer wieder. :sun:


    Ist nun zwar offtopic, aber einen älteren Beitrag zu lesen, ist immer wieder interessant, weil daraus Änderungen bzw. Erkenntnisse bezüglich Habitaten gezogen werden können.
    Im ersten der verlinkten Beiträge las ich, dass Herbsttrompeten nie neben Trompetenpfifferlingen zu finden sind.....
    Und doch kennen wir einen gemeinsame Stelle im Schönbuch, da wachsen sie direkt nebeneinander, zusammen mit der Krausen Kraterelle = Krauser Leistling, gerade aktuell. Das macht die damalige Erkenntnis und Antwort kein bisschen falsch, lässt aber erkennen, das wir mit ständigen Änderungen, Neuerungen im positiven Sinne konfrontiert sind.


    Herzliche Grüße und ein Dankeschön an Gerd !

    Markus

  • Was ich jetzt noch gehört hatte, war die Pilze mit einer Nadel (vorher natürlich am besten sterilisiert) auf einen Faden auffädeln und diesen wie eine Wäscheleine irgendwo in einem warmen, trockenen Raum spannen. Hat das schon mal jemand probiert? Das kann ich mir bei mir noch vorstellen... Allerdings hab ich immer etwas das Problem mit herumfliegenden Katzenhaare ;)


    Das habe ich auch lange gemacht. Nadel sterilisieren ist aber Quatsch.


    Aber die Pilze werden mit dieser Methode nicht WIRKLICH trocken. Sollte man ausschließlich mit dieser Methode trocknen, ist es sehr wichtig , die Pilze danach in Papiertüten aufzubewahren. Sie halten dann 2-6 Monate..


    Bald schon habe ich die Resttrocknung im Dörrex vorgenommen und dann ab in Schraubgläser. Mittlerweile sehe ich das Auffädeln generell als zu mühsam an.Und schmeiße alle Pilze gleich in den Dörrex. Wenn ich die dann supertrocken in Schraubgkläser fülle, halten die auf jeden Fall bis zur nächsten Pilzsaison. So ein Dörrex ist echt eine lohnende Anschaffung und er heizt die Küche (unser kältester Raum) auch soweit auf, daß wir erst später die Heizung anschmeißen müssen.