Unter den Linden

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.909 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallöö!


    Unverhofft kommt oft, und so bin ich gestern vom Nchhauseweg von meiner Freundin auf einem mit Linden gesäumten Grünstreifen auf ein Rudel kleiner Pilze gestoßen und zwar gleich in sage und schreibe drei nebeneinander liegenden Hexenringen - und ein weiterer schien noch auf einer anderen Ecke unter dem Grünzeug zu lauern. Kleine braune Pilzchen und für das menschliche Auge deutlich (die Kamera ist da nicht so gut) je ein dunklerer Grasring außerhalb des Hexenringes...

    Ich habe mir noch gleich gestern Abend die Pilzchen genau angeschaut und nachgelesen und bin heute noch mal hin. Sieht alles ja ganz gut aus und schmecken tun sie mild, pilzig. Angenehm. Geruch, hm, nichts auffälliges, weiß nicht. Selbst die jüngsten davon waren schon angetrocknet. Naja, trocknen will ich sie eh. Es gab zwei Hände voll.
    Hab ich da wirklich Nelkenschwindlinge?


    Bin ja mal ganz stolz, dass ich das kleene Dingerchen mit dem riesen Küchenmesser so sauber durch gekriegt hab :D


    Ich weiß, keine Essensfreigabe und so. Aber ich würde doch sehr gern eure Meinung hören, vielleicht auch ein "ganz typisch schau mal das und das" oder "könnte auch der und der sein".



    Ansonsten kam mir die Wiese noch mit einer netten Vielfalt an weiteren Pilzen.
    Marshmallow Champignons. Welche waren das noch?
    Geruch: fein, nicht unangenehm. Aber irgendwie hab ich heute bei all den Pilzen kaum was deutliches gerochen.



    Eine knuffige kleine Bovist-Murmel.


    Der Nachbar war schon etwas weiter. Die pilz-fleischige Haut pellte sich und darunter kam ein ledriger, zäher Beutel zum Vorschein, der mit oliver Sporenmatsche gefüllt war. Demnach wohl eindeutig der Bleigraue laut Laux.

    Könnte man die (jung natürlich!) roh essen? Stell ich mir spaßig vor, die wie Radieschen aufs Brot zu schneiden.


    Die Täublinge dürfen natürlich nirgendwo fehlen.
    Einmal eine Variante des Stinktäublings. Der wächst auch bei mir im Hof, konnte aber noch nicht namentlich festgenagelt werden, vielleicht bringen die Fotos hier mehr. Er hat einen Geruch, wie ich immer sage, nach Fliesenkleber. Mit so einem Touch nach was lösungsmittelartigem, wäre es stärker, könnt mans schnüffeln... ich erinner mich, dass er scharf schmeckt.

    Der Kräftige kam mit einem teils wattig gefüllten Stiel und interessantem Hut:



    Dann habe ich hier noch einen silbergrauen Täubling:



    Der ältere Kamerad hier glänzte wirklich richtig silbern!

    ...und hatte diese Flecken an der Basis:


    Und Rotfußröhrlinge. Und nochmal Rotfußröhrlinge.
    Überall verstreut und eingestreut, selbst mitten im größten Hexenring der Nelkenschwindlinge thronte einer und in den Ring selbst hatten sich auch noch ein paar kleine geschmuggelt, die fielen mir erst auf, als ich ihn plünderte. Nur eine Mahlzeit hätte man mit ihnen kaum zusammen bekommen... <X
    Ein pfirsichfarbener:


    Der hier scheint mir aber eine andere Sorte zu sein. Hat fast schon das hübsche Exterieur eines Birkis. Ist der nicht knuffig? :D

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

  • Hallo Marion !
    Marasmius oreades ( Nelkenschwindling ) paast .
    bei den Champis hättest Du auch mal die Basis der durchgeschnittenen abbilden sollen m. E. sollte da was gelbes zu sehen sein ...
    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

    Chipcounter : 115

  • Der Nelkenschwindling hat unter anderem einen sehr biegsamen Stiel (den Du z.B. problemlos zu einem Kreis verbiegen kannst). Das ist *eines* der Merkmale, das ich bei einem Fund vorsichtshalber nachprüfen würde zur Abgrenzung gegen manche der Verwechslungspartner.
    Und vergleiche Deinen Täubling mal mit dem blaugrünen Reiftäubling (Russula parazurea).
    Ich finde ihn oft am Wegrand unter Eichen; in Norddeutschland jedenfalls ist er nicht selten.
    (Seine Huthaut sieht allerdings eher stumpf aus als silbrig).
    Viele Grüße, Birki

    Ich bin kein Experte und gebe nur Denkanstöße, keine Bestimmungen

    Einmal editiert, zuletzt von Birki ()

  • Danke für euren Input!
    Das mit den biegsamen Stielen hab ich gleich mal ausprobiert: passt!
    Jetzt, wo ich mir so die Fotos betrachte, scheinen meine Schwindlinge hier schon ohne Dörrautomat ziemlich schnell einzutrocknen. So frisch wie da oben ist keiner mehr.


    Bei den Egerlingen kann ich ja nochmal nachfassen.
    Was mir wohl gerade einfällt: der aufgebrochene Pilz oben hatte dort gut 20 Stunden so gelegen, den hatte ich nämlich am Vorabend gepflückt und zerlegt, um ihn zu betrachten. Hätte die Farbe eventuell umschlagen sollen?

    Gruß,
    Marion


    Nein, ich esse meine Pilze nicht! :gklimper:
    Aber was essen meine Pilze? :gkopfkratz:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Marion!



    Könnte eigentlich der pfirsichfarbene Rotfuß eine Ziegenlippe sein? Ich falle gerade im Laux darüber.


    Bestimmung von Filzröhrlingen ohne (komplettes!!!!!) Schnittbild ist wie ein Segelboot ohne Wasser.



    LG, pablo.