Goßes Rätsel Thelephora, Hydnellum oder ganz was anderes?

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    Hallo,


    war gestern auf einem Kurzbesuch in meinem Sandkasten. Da habe ich das gefunden: bei Kiefern, Birken und Eichen. Zuerst dachte ich an Thelephora terrestris; allerdings die kreiselförmigen, jungen Fruchtkörper haben meine Aufmerksamkeit erregt. Hab mir einen mal genau angesehen und das Ding hatte Stacheln. 8|8| "Nur" ca. 1 mm groß, aber Stacheln. Geruch gestern unauffällig, heute würzig, maggipilzähnlich.
    Sporen: separiert warzig, 4 x5 µm groß; evtl. noch nicht voll augereift?


    Hier ein paar Bilder 12 h nach Fund:











    Hier nun meine Fragen. Meine bisherigen Thelephora-Funde hatten alle keine Stacheln. Gibt es Thelephora-Arten mit Stacheln? Im letzten Tintling habe wurden ja Hydnellum-Arten vorgestellt. Einige von den Bildern sehen meinem Fund ähnlich. Kann sich das hier um eine Hydnellum handeln, bzw. was kann das sonst sein?


    Über eure Meinungen würde ich mich sehr freuen.


    l.g.
    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


    Meine Antworten hier stellen nur Bestimmungsvorschläge dar. Verzehrsfreigaben gibts nur vom PSV vor Ort.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stefan!


    Das Sporenpulver sollte weiß sein, der Pilz ein Duftstacheling (Phellodon).
    Optisch erinnert das etwas an Phellodon confluens (ist die einzige Art der Gattung, die ich bisher selbst gefunden habe).
    Der könnte immerhin auch mit Eiche Mykorrhiza bilden, die meisten anderen Arten sind Nadelwaldbewohner.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pablo,


    cool, danke für die Antwort. Von Phellodon hab ich immer bisher nur gelesen,ohne mich damit intensiv zu befassen.
    Übrigens in der Nähe des Fundortes standen auch Kiefern. Ist alles gemischt da. Birken, Eichen, Kiefern, hin und wieder mal Eberesche.


    l.g.
    Stefan


    Edit: Hab gerade mit GPBW geschlüsselt und komme auch auf den; vorrausgesetzt die Gattung stimmt. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stefan!


    Vergleiche auf jeden Fall noch mit PdS.
    Was mir aber auch noch fehlt, wäre ein schönes, monographisches Stachelingswerk. Zumindest kenne ich keines.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo, Stefan und Steffen,


    dieser Stachelpilz (auch Thelephoraceen :)) sieht mir eher nach Hynellum concrescens aus. Die Phellodon-Arten haben andere Sporen (nur stachlig, ohne bifurcate Stacheln, hyalin).
    Es gibt keine komplette moderne Bearbeitung. Wem's dennoch interessiert im Anhang ein tschechischer Schlüssel in Englisch mit Zeichnungen. Man kann durchaus damit arbeiten.


    LG
    Frank

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Frank!


    Das ist eine feine Sache!
    Danke für den Schlüssel. :thumbup:
    Dann hoffe ich jetzt mal auf weitere Stachelinge und prüfe die Tage auch mal meine beiden Funde damit durch.



    LG, pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Frank,


    danke für deine Einschätzung und den tollen Schlüssel. Im letzten Tintling gabs ja einen tollen Hydnellum-Artikel. Mit Hilfe von dem habe ich meinen Fund auch verglichen und bin da auch auf Hydnellum concrescens gekommen; allerdings war das bevor Pablo Phellodon in den Ring warf. ;)


    l.g. und danke nochmal


    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Stefan!


    Auf Phellodon bin ich gekommen, weil der Pilz ja beim Trocknen nach Maggi riechen soll. ;)
    Wie oben schon erwähnt: auch die Sporenpulverfarbe wäre unterschiedlich.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pablo,


    was soll ich denn machen, wenn der nach Maggi riecht. Vielleicht bezieht sich das auf den Frischpilz; war war er ja unaufällig. ;)


    l.g.
    Stefan


    P.S. Sporenpulverfarbe hab ich nicht getestet; ich hab keine Glasplatte, die groß genug wäre, dass die Fruchtkörper da drauf passen.

  • Hallo ihr zwei,


    die Sporen auf den Foto sind bräunlich, unregelmäßig und bifurcat!
    Irgenwie nach Maggi riechen viele Stachelpilze nach dem Trocknen. Phellodon natürlich besonders stark, sogar durch den eingeschweißten Plastebeutel.:D


    LG
    Frank


    @Stefan-Bring ihn doch einfach zur Sachsentagung mit.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Frank,


    danke für den Hinweis, jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher, ob ich jemals einen Phellodon finden will. :evil:


    Ich glaube nicht, dass das meinem Besuch gefällt, dass meine Wohnung nach Maggi stinkt.


    l.g.
    Stefan

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Och, ich fand den Lactarius camphoratus kürzlich viel schlimmer als den Duftstacheling. Allerdings werde ich mir den Burschen noch mal vorknöpfen.
    Neue Literatur, das muss sein.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag


    Hallo Steffen


    :evil: nein das glaube ich auch nicht. Dafür gibts doch geruchsdichte Kühlschränke. :D


    l.g.
    Stefan


  • Ich glaube, die Verwandten der (Hobby-)Mykologen, die sich mit coprophilen Pilzen beschäftigen, sind da deutlich schlechter dran. :D


    Vorsicht, Steffen, Du begibst Dich auf ganz dünnes Eis! :D
    Wenn es so wäre, hätte ich längst zu Hause ausziehen müssen, da meine liebe Frau ein sehr empfindliches Näslein hat!


    Tatsächlich dampfen die diversen Dungproben hermetisch abgeschlossen in Mikro-Gewächshäusern, sogenannten Feuchkammern, und entlassen ihre besonderen "Düfte" nur, wenn diese kurzzeitig zur Fruchtkörperentnahme wegen bestimmungsrelevanter mikroskopischer Untersuchungen kurzzeitig geöffnet werden!


    Viiiiiiiiiiiel schlimmer können Großpilze riechen!
    Beispiel gefällig?


    Zur Dreiländertagung 2004 in Friedrichroda packte eine bekannte deutsche Täublingsspezialistin (Name spielt jetzt mal keine Rolle) neben mir einige Täublingshüte zwecks Aussporens unter kleine Glashauben.
    Nicht, ohne sich über meine angeblich stinkenden Dungproben zu mokieren! ;(


    Am nächsten Morgen stank nur eines in dem Saal - genau, die Täublinge!
    Und sie stanken so penetrant nach Verwesung und nach Fisch, dass wir alle Fenster öffnen mussten, um zu überleben! ;)
    Zudem versuchten die mittlerweile lebenden Hüte auch noch, aus ihren Gefängnissen herauszukriechen! X(


    Dann doch lieber Dungpilze! :)


    Nobi

    Hier geht es zu meinen Themen.

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    Chips: 72

  • Hallo Nobi,



    sehr schön. :) Stimmt, Täublinge sind bei der Verwesung schon sehr unangenehm. Über die blöden Maden könnte ich mich jedes Mal aufregen. ;)


    Hm, bekannte deutsche Täublingsspezialistin. Da würde mir Helga Marxmüller einfallen.


    Viele Grüße
    Steffen


  • Hm, bekannte deutsche Täublingsspezialistin. Da würde mir Helga Marxmüller einfallen.


    Knapp daneben!
    Kein müllernder, eher ein rauscherter Name! :cool:
    Da klappert doch tatsächlich die Mühle am rauschenden Bach! :D


    Nobi

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    Chips: 72

    Einmal editiert, zuletzt von nobi_† ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Jürgen,


    danke für deinen Tipp. Allerdings schließe ich H. peckii aus, denn am Fundort standen auch junge Exemplare rum und die bluteten nicht und sahen alle so aus, wie auf den Fotos. Übrigens glaube ich auch an confluens, denn im besagten Tintlingsartikel passt die Beschreibung und Bilder von Hydnellum concrescens am besten zu meinem Fund.
    Ich kann mein Exxsicat gern noch kosten;bezweifle aber, dass bei dem noch ein eventueller Scharfgeschmack festzustellen ist.


    l.g.
    Stefan

  • Hallo Jürgen,


    Hydnellum peckii ist in unseren "sauren" Sachsen eher unwahrscheinlich. Bis jetzt gibt es nur einen Nachweis von 1896! Er gilt also hier als ausgestorben.


    Das leidige Thema bei Stachelpilzen ist, dass man sie innerhalb der Gattungen mikroskopisch kaum unterscheiden kann.


    LG
    Frank

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Frank!



    Das leidige Thema bei Stachelpilzen ist, dass man sie innerhalb der Gattungen mikroskopisch kaum unterscheiden kann.


    Ah, so gesehen wären das also quasi Trameten. ;)


    Schade, dabei hatte ich schon überlegt, dir meine beiden Funde irgendwie unterzuschieben (Hydnellum cf compactum und Phellodon cf confluens).
    Aber wenn sich da ohnehin kaum was mikroskopisch machen lässt, macht es ohnehin wohl wenig Sinn.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    war heute nochmal am Fundort. Leider waren keine Fruchtkörper mehr vorhanden. Trotzdem ich würde den als Hydnellum concrescens abspeichern.


    l.g. und danke nochmal an alle


    Stefan

    Risspilz: hui; Rissklettern: bisher pfui; ab nun: na ja mal sehen...


    Derzeit so pilzgeschädigt, das geht auf keine Huthaut. :D


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