Lungenseitling

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 2.546 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Beorn.

  • Hallo liebe Leute!


    Hier wieder ein Waldfund des Pleurotus pulmonarius


    Bitte achtet auf genau diese Zeichnung und Farben der Huthaut. Für mich ein gutes Bestimmungssmerkmal innerhalb den Pleuroten. Leider ist es in natura nicht immer so schön vorhanden.





    Gruß
    Hasenbovist

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Das Problem ist nur:
    Die Huthaut von anderen Seitlingen kann genauso gefärbt sein.
    Auch die radialfaserige Optik gibt es bei Pleurotus ostreatus und Pleurotus cornucopiae ebenfalls.
    Zur Abgrenzung von Pleurotus ostreatus und Pleurotus pulmonarius taugt meiner Ansicht nach nur der Geruch, die Dicke des Hutfleisches und ganz bedingt die Wuchsform. Die Variationsbreite von P. ostreatus schließt aber größtenteils die Formen von P. pulmonarius mit ein.
    Sufovanillin kann man noch probieren, aber da fehlt mir noch der Zuverläsigkeitsnachweis aus eigenen Funden. Mikroskopisch kann man noch ein bisschen was machen.



    LG, Pablo.

  • Hallo Pablo!


    Sorry, vielleicht hab ich mich hier etwas weit hinausgewagt!
    Die große Variationsbreite bei Austernseiltingen ist mir bewusst.
    Ein und der selbe Stamm allein kann abhängig vom Lichtangebot schon sehr unterschiedliche Formen und Farben annehmen.


    Zuchtformen des Austernseilings zeigen bei mir im fortgeschrittenen Stadium allerdings niemals dunkle Hutmitte mit dieser Zeichung und hellen Hutrand, wenn sie dem Tageslicht ausgesetzt sind. Mein pulmonarius machte das schon und verblasste aber auch komplett bei Lichtentzug.
    Was im Labor von Großproduzenten herangezüchtet wird ist aber natürlich nicht mit Waldfunden vergleichbar, schon klar!


    Die tatsächlich vorhandene Dünnfleischigkeit kann man bei den Bildern nur erahnen. Der Geruch ist eindeutig!


    Gruß

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Dann passt das jedenfalls.
    Ehrlich gesagt: Etwas anderes als Anisgeruch hätte mich bei solchen Fruchtkörpern auch überrascht.
    Aber einfach ist es wirklich nicht. Wollte ich kurz drauf hinweisen, hab's getan. ;)


    Nun aber einen Glückwunsch zu deinem schönen Waldfund von Pleurotus pulmonarius. :thumbup:
    Ist ein Klonversuch geplant?



    LG, Pablo.

  • Hallo!


    Wollte nur noch Bilder von nem Zuchtstrain, der gerade fruchtet, zeigen:




    Alle genannten Kriterien sind hier erfüllt!
    Und wie gesagt, die verschiedenen Austernseitling-Stämme sehen im ausgereiften Zustand niemals so aus!


    PS.: Natürlich hab ich den Fund auch geklont. Mal sehen ob ich ihn Konkurrenzfrei auf die Petrischale bringe! ;)


    Gruß
    hasenbovist

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Hasenbovist!


    Danke für das Update! :thumbup:
    Da kann ich dir folgen. Und es ist nie verkehrt, auch die Zuchtformen mal zu sehen. Immerhin ist da klar, was wächst, wären also ideale "Forschungsobjekte". Du hast nicht zufällig P. cornucopiae (den Rillstieligen) auch in Zucht?



    LG, Pablo.

  • Servus Pablo!


    Nein, bisher ist mir der Rillstielige leider noch nicht über den Weg gelaufen.
    Der scheint offenbar auch kein recht populärer Hobby-Zuchtpilz zu sein.
    Obwohl die Art, die unter dem Trivialnamen "Limonenseitling" bekannt ist, manchmal als Varietät "citrinopileatus" des P. cornucopiae angegeben wird, (Etwa HIER)
    scheinen die beiden aber optisch wenig gemeinsam zu haben.


    Müsste mich da wirklich mal näher einlesen!
    Hat die Art besondere Bedeutung?


    Gruß
    Hasenbovist

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Nö, besondere Bedeutung messe ich der nicht bei. Aber es ist eben eine von 5 in Deutschland (wildlebend) nachgewiesenen Seitlingsarten.
    Und gerade pulmonarius, cornucopiae und ostreatus sind in freier Wildbahn eben oft schwer zu trennen.
    Da wäre es schon super, mal mit von vornherein sicherem Material zu arbeiten. Eben um sich mal alle Merkmale (Makro - und Mikroskopisch) genau anzuschauen.
    Das so erworbene Wiessen ließe sich dann ja auch für Wildpilze anwenden, wie du es mit der Struktur der Huthaut demonstrierst.


    Der Limonenseitling sollte übrigens genetisch schon weitgehend mit dem Rilstieligen identisch sein. Es wäre dann eben eine Farbform. Sowas wie ein gelber Steinpilz zB.



    LG, pablo.