Erdstern
- pershing
- Erledigt
Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 5.856 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von pershing.
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Das sollte der Halskrausen-Erdstern, Geastrum triplex sein.
Vor allem sind Erdsterne schwierig zu entdecken. Oft kniet man vor irgendwelchen Pilzen und macht daran rum und plötzlich sieht man neben sich einen. Dann noch einen, noch einen und plötzlich ganz viele. Die kommen sehr oft in ganzen Nestern daher.
Manche sind selten, andere weniger. Das variiert lokal schon stark. -
Vielen Dank Mausmann für deinen Beitrag!
Stimmt, von einem Nest kann man sprechen. Auch die Knollen die noch nicht entwickelt sind liegen massig verteilt an der Oberfläche.
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Mhm...
Also ich sehe dort keine Halskrause und wäre daher eher fürRötender Erdstern (Geastrum rufescens)
Alex
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Hallo,
schliesse mich Alex an.
Hier zum Vergleich ein Bild vom Halskrausen Erdstern, den ich vor ein paar Tagen fand.
Gruss aus Berlin. Heinz
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In meinen Augen bricht die Krause gerade zurecht.
Ich bleibe dabei. -
Hallo.
Ich würde auch sagen, daß der deutliche Hof ums Peristom nicht zu Geastrum fimbriatum und Geastrum rufescens passt.
LG, pablo.
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Hallo.
Mausmann, deine Äusserung: "In meinen Augen bricht die Krause gerade zurecht" hat mir persönlich die Erkenntnis gebracht, das ich den dynamischen Prozess des Pilzwachstums doch ab und zu vernachlässige.
Muss ich dran arbeiten.Gruss aus Berlin. Heinz
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Auch die Knollen die noch nicht entwickelt sind liegen massig verteilt an der Oberfläche.- Bingo
- Diese Aussage bestätigt bereits, dass man "G. rufescens" (Rötender Erstern) ausschließen kann.
- Aber ich kann noch 2 weitere Merkmale (auf den Rest verzichte ich) liefern, die eindeutig gegen "G.rufescens" sprechen:
(1) Schaut euch die Spitzen (nach einem spitzwinkligen Dreieck erkennt noch eine schmale zusätzliche Verlängerung) und Länge der Lappen an und versucht die Lappen zurück zu klappen
---> Die Lappen sind zu lang und landen nicht am oberen Punkt der "Endoperidie" (Innenhülle).
- Ein Ko.-Kriterium für G. rufescens
(2) Und gut zu sehen, dass das "Peristom" (Sporenöffnung) "gehöft" ist.
- Auch ein Merkmal, das gegen "G. rufescens" spricht
(3) Übrigens: Bei G. rufescens bleibt die ausgebreitete "Exoperidie" rel. flach auf dem Boden liegen.
So nebenbei:
Die Trennung zwischen "G. rufescens" und "G. triplex" ist einfach, sofern (a) "Peristomhof" und (b) "Kragen" ausgebildet sind.
---> Nach "H. Dörfelt: Die Erdsterne" findet man, wenn man dem Zweig "18+ ---> ungehöft" folgt im "Schüsselpunkt 19" ---> G. triplex" folgenden interessanten Hinweis:
"Pseudoparenchymschicht oft eine Schüssel (Halskrause) um die Endoperidie bilden,"
Grüße
Gerd
[hr]
Hallo Pablo,
Ich würde auch sagen, daß der deutliche Hof ums Peristom nicht zu Geastrum fimbriatum und Geastrum rufescens passt.- Genau, dies ist (neben weiteren Merkmalen) ein Grund, warum man m.E. G. rufescens definitiv ausschließen kann.
Grüße
GerdPS.:
- In folgender Diskussion wurde das Thema G. rufescens vs. G. triplex ausgiebig diskutiert.- Lesenswert auch ---> http://www.pilzfotopage.de/For…wtopic.php?p=26889#p26889
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Hallo nochmals,
- Nachdem ich im Vorbeitrag "G. rufescens" (Rötender Erdstern) ausgeschlossen habe, zeige ich jetzt einen Schlüsselversuch mit [1] und zitiere die Schlüsselmerkmale verkürzt:
(1) "Endoperidie" (Innenhülle) voll entwickelt, mit nur einer präformierten "Sporenöffnung" (Peristom) --->2
(2+) Peristom fransig-gewimpert --->7
(7+) "Exoperidie" (lappig aufbrechende Außenhülle) nicht hygrometrisch ---> 9
(9+) Exoperidie mit meist mehr als 4 Lappen, Lappen nicht "stelzenartig" aufrecht --->15
(15) Endoperidie sitzend --->16
(16) Peristom gehöft --->18
(18) Außenseite der Exoperidie radial-rissig, Mycelialschicht sich nicht von der Faserschicht lösend, geschlossene Fk. apical zugespitzt oder gebuckelt --->24
(24) geschlossene Fk. zwiebelförmig, Exoperidie ausgebreitet bis über 10 cm, Hof der Endoperidie deutlich bis fast fehlend
---> Geastrum triplex(24+) geschl. Fruchtkörper im Umriss lanzettlich, gestreckter als bei G. triplex, ..., in Europa südlich verbreitet
---> G. lageniforme-------------------------------
Und jetzt noch einen weiteren Schlüsselversuch [2]
(1b) Gleba von der Endoperidie eingeschlossen
(2b) Peristom faserig-gewimpert
(12a Endoperidie sitzend
(13b) Exoperidie nicht hygroskopisch
(17a) Fk. jung zwiebelartig, oberirdisch, ...
(19a) Fk. groß, ausgebreitet bis 12 cm, bildet (außer bei Kümmerexemplaren) "Kragen", ...
---> G. triplex
Fazit:
Beruhigend, dass ich mit beiden Schlüsseln ohne große Irritationen zu dem gleichen Ergebnis komme.
Grüße
GerdLiteratur:
[1] H.Dörfelt (1989): Die Erdsterne
[2] G. Groß et al. (1980): Bauchpilze in der Bundesrepublik und Westberlin; Beihefr zur ZMykol Band 2 -
Hier noch mal vor und nach dem Bruch, nebeneinander.
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Wow, sehr ausführliche Hinweise! Danke euch allen.